Gekrümmter Dünnschwanz



Gekrümmter Dünnschwanz

Gekrümmter Dünnschwanz (Parapholis strigosa)

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Tribus: Leptureae
Gattung: Dünnschwanz (Parapholis)
Art: Gekrümmter Dünnschwanz
Wissenschaftlicher Name
Parapholis strigosa
(Dumort.) C. E. Hubb.

Der Gekrümmte Dünnschwanz (Parapholis strigosa) ist ein einjähriges, sommergrünes Gras aus der Familie der Süßgräser. Seine Früchte werden zumeist durch das Wasser ausgebreitet.

Verbreitung, Vorkommen und Schutz

Der Gekrümmte Dünnschwanz kommt an der Nordseeküste zerstreut vor, während er an der Ostseeküste nur selten ist. Im Binnenland fehlt das Gras völlig. Sonst ist die Pflanze in Meeresnähe in ganz Europa bis nach West-Asien und Nord-Afrika verbreitet. Es sollen auch Bestände in Australien und Neuseeland, sowie in Nord-Amerika vorkommen.

Er ist in Zentraleuropa gefährdet und steht in Deutschland auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen, wo er in der Gefährdungsklasse 3 geführt wird. In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen ist er gefährdet, in Mecklenburg-Vorpommern sogar vom Aussterben bedroht. Eine Gefährdung seiner Bestände geht vor allem von der ausbleibenden Überflutung von Salzwiesen und Marschen und deren zunehmende Bebauung durch den Menschen aus. Küstenschutzmaßnahmen dezimieren ebenfalls seine Bestände.

Sein Hauptvorkommen besitzt das Gras in der Formation Salzpflanzenfluren. Er ist die Verbandskennart der Strandmastkraut-Gesellschaften (Saginion maritimae).

Der Gekrümmte Dünnschwanz wächst auf wechselfeuchten, meist lückigen Küstensalzwiesen und kommt dort zwischen der Zone von Andelrasen und Rotschwingelrasen an lückigen Stellen vor. Er bevorzugt wechselfeuchte, teils überschwemmte, salzhaltige, tonig-sandige Böden und zeigt einen mäßigen Salzgehalt, Seeklima und Überschwemmung an.

Erkennungsmerkmale

Der einjährige Gekrümmte Dünnschwanz ist ein nur 5 bis 20 cm großes, unauffälliges, büschelig verzweigtes Gras, welches im Juni und Juli blüht. Seine Halme sind zwei- bis fünf-knotig und an den unteren Knoten verzweigt. Sie wachsen aufrecht oder knickig (kniend) aufsteigend. Das Gras ist von dünner Gestalt und unbehaart. Seine oft abstehenden Blätter sind graugrün gefärbt oder sind im jungen Zustand noch frischgrün. Die Blätter sind äußerst kurz und schmal und erscheinen zusammengefaltet. Sie werden nicht länger als 5 cm und nicht breiter als 2,5 mm. Sie sind wie der Halm recht stark gekrümmt. Die Blattscheiden sind glatt und kahl. Das Blatthäutchen (Ligula) ist ein etwa 0,5 mm langer, häutiger Saum.

Die winzigen, sitzenden Ährchen sind einblütig oder selten zweiblütig und mit einem Fortsatz der Ährchenachse über dem Blütchen versehen. Sie bilden eine endständige, etwa 3 bis 10 cm lange und max. 1,5 mm breite Ähre aus, die zur Reifezeit sehr schnell zerbricht, so dass oft nur ein abgebrochener Halm erkennbar ist. Die Ährchen sind wechselständig in die Ährenspindel eingesenkt, werden etwa 4 bis 6 mm lang, bilden zwei untereinander gleiche, drei- bis fünf-nervige, spitz breit-lanzettliche, gekielte Hüllspelzen aus und sind mit ihrer flachen Seite an die Ährenspindel dicht angedrückt. Die zarthäutigen Deckspelzen sind schwach drei-nervig, um 1 mm kürzer als die Hüllspelzen, breit-lanzettlich geformt und unbehaart. Die zarthäutige, kahle, zwei-nervige Vorspelze ist so lang wie die Deckspelze. Es werden 2 bis 3 mm lange Staubbeutel ausgebildet. Der Fruchtknoten weist am oberen Ende einen kahlen, häutigen Saum auf. Die Karyopsen-Früchte sind nicht länger als 3 mm und weisen am oberen Ende ein kurzes, häutiges Anhängsel auf.

Quellen

  • Royal Botanic Gardens, Kew, World Grass Species Database
  • Werner Rothmaler [Begr], Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 4. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 10., bearb. Auflage. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
  • Jürke Grau, B. P. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold, D. Triebel: Steinbachs Naturführer: Gräser. Süßgräser, Sauergräser, Binsengewächse und grasähnliche Familien Europas. Hrsg.: Gunter Steinbach. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10702-9.
  • Hans Joachim Conert, Elfriede Michels: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Blackwell, Berlin/Wien 2000, ISBN 3-8263-3327-6.

Weblinks

Commons: Parapholis strigosa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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