Gemeines Zittergras



Mittleres Zittergras

Gemeines Zittergras (Briza media)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Zittergräser (Briza)
Art: Mittleres Zittergras
Wissenschaftlicher Name
Briza media
L.

Das Mittlere Zittergras (Briza media), auch als Gewöhnliches oder Gemeines Zittergras bezeichnet, ist ein zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehörendes Gras magerer Wiesen und Weiden. Es ist vor allem durch seine herzförmig geformten Ährchen gekennzeichnet und als Ziergras bekannt.

Beschreibung

Das Mittlere Zittergras ist eine ausdauernde Pflanze, die über kurze, unterirdische Rhizome lockere Rasen bildet. Es erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 100 Zentimetern. Die dünnen, glatten Halme wachsen aufrecht. Die glattenBlattscheiden sind geschlossen. Die unbehaarten, glatten und an den Rändern rauen Blattspreiten tragen eine dünne, kurze Spitze. Sie erreichen bis zu 15 Zentimeter Länge und 2 bis 4 Millimeter Breite. Das Blatthäutchen ist als schmaler, 1 bis 2 Millimeter breiter Saum ausgebildet.

Der Blütenstand ist eine lockere, ausgebreitete und pyramidenförmige Rispe mit langen dünnen und rauen Rispenästen. Die 3- bis 14-blütigen, lang gestielten Ährchen werden 4 bis 7 Millimeter lang. Sie sind breit eiförmig bis herzförmig und oft rotviolett überlaufen.

Ökologie

Das Mittlere Zittergras ist ein Hemikryptophyt. Die Blüten sind homogam und windblütig. Durch Luft zwischen den Karyopsen und den Spelzen haben die Früchte ein sehr geringes spezifisches Gewicht und können als Ballonflieger durch den Wind verbreitet werden. Bei Nässe ist auch eine Verbreitung durch Tiere und als Regenschwemmling möglich.

Gemeines Zittergras (Briza media)
Briza media Bestand im Naturpark Südheide

Verbreitung und Standort

Das Mittlere Zittergras kommt in ganz Europa und im gemäßigten Asien vom Flachland bis ins Gebirge vor. Es ist die einzige in Deutschland vorkommende Zittergrasart.

Man findet das Mittlere Zittergras verbreitet in mageren Wiesen und Weiden. Es ist eine Lichtpflanze und ein Magerkeitszeiger; deshalb verschwindet es auf gedüngtem Grund sehr schnell. Hinsichtlich der Bodenart ist es ansonsten wenig anspruchsvoll. Es erträgt zeitweise Trockenheit gut, wird aber durch kurz dauernde Vernässung noch nicht konkurrenzunfähig. In den Alpen steigt es bis zur Waldgrenze an.

Es ist eine Klassencharakterart der Molinio-Arrhenatheretea, der Gesellschaften des Wirtschaftsgrünlandes.

Gefährdung

In der Roten Liste der Pflanzen Deutschlands (Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen) ist das Gemeine Zittergras in der Kategorie “V” (Vorwarnstufe) eingeordnet.

Nutzung

Briza media wird aufgrund der attraktiven Ährchen häufig als Ziergras kultiviert. Das Untergras wird vom Vieh als Heu gerne gefressen.

Literatur

  • Erich Oberdorfer, Theo Müller (Mitarb.): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7., überarb. und erg. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • E. Klapp, W. O. v. Boberfeld: Taschenbuch der Gräser. Erkennung, Bestimmung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Verwendung. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1990, ISBN 3-489-72710-X.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. 2. überarb. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6. völlig neu bearb. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.); Siegmund Seybold (Hrsg.): Die Flora von Deutschland, interaktiv. Sehen - Bestimmen - Wissen ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; jetzt mit: zusätzlichen Bestimmungsmöglichkeiten nach einfachen Merkmalen, mehr als 4000 farbigen Pflanzenabbildungen, erweiterter Datenbank u.v.a.m. CD-ROM. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.

Weblinks

Commons: Gemeines Zittergras – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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