Geschmacksverstärker


Liste von Geschmacksverstärkern
  • Adipinsäure (E 355)
    • Natriumadipat (E 356)
    • Kaliumadipat (E 357)
  • Aspartam (E 951)
  • Neotam (E 961)
  • Bernsteinsäure (E 363)
  • Chloride
  • Glutaminsäure (E 620)
    • Mononatriumglutamat (E 621)
    • Monokaliumglutamat (E 622)
    • Calciumdiglutamat (E 623)
    • Monoammoniumglutamat (E 624)
    • Magnesiumdiglutamat (E 625)
  • Glycin (E 640)
  • Guanylsäure (E 626)
    • Dinatriumguanylat (E 627)
    • Dikaliumguanylat (E 628)
    • Calciumguanylat (E 629)
  • Inosinsäure (E 630)
    • Dinatriuminosinat (E 631)
    • Dikaliuminosinat (E 632)
    • Dicalciuminosinat (E 633)
  • Lactate
  • Maltol (E 636)
  • Ethylmaltol (E 637)
  • Ribonucleotide
    • Calcium-5'-ribonucleotid (E 634)
    • Dinatrium-5'-ribonucleotid (E 635)
  • Thaumatin (E 957)

Geschmacksverstärker sind Lebensmittelzusatzstoffe, die den Geschmack von Speisen verstärken. Sie haben oft einen ausgeprägten Eigengeschmack und sind überwiegend organische Substanzen. Als echte Geschmacksverstärker werden nur Einzelstoffe mit den E-Nummern E 6xx bezeichnet, nicht hingegen Mischprodukte mit einem hohen Anteil an Aminosäuren wie etwa Hefeextrakt oder Aromen. Alle übrigen aufgeführten Zusatzstoffe eignen sich durch ihre Wirkung auch als Geschmacksverstärker.

Wirkungsweise

Traditionell wird im westlichen Kulturkreis angenommen, ihre Wirkung beruhe hauptsächlich auf der Sensibilisierung der Mundpapillen. Inzwischen ist belegt,[1] dass sich z. B. Glutamate direkt an Rezeptoren der Geschmacksknospen binden und damit als fünfter Geschmack mit dem Namen Umami zu den bekannten vier Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter) hinzugerechnet werden müssen.[2] Darüber hinaus wird die Intensität des Umami-Geschmacks von Glutaminsäure durch die Purine Inosinmonophosphat (IMP) und Guanosinmonophosphat (GMP) erheblich verstärkt, was auch durch Zugabe ihrer Salze (vor allem Dinatriumguanosinat und Dinatriuminosinat) erreicht werden kann.[3][4] Diese These wurde bereits im Jahre 1908 in Japan von Kikunae Ikeda aufgestellt.

Verwendung

Viele Lebensmittel, unter anderem reife und insbesondere getrocknete Tomaten, Käse (bei Parmesan bis zu 7 % Glutaminsäure), Muttermilch, Sojasauce und Fischsauce, enthalten schon von Natur aus relativ hohe Anteile von Glutamat. Da Glutaminsäure eine der 21 Aminosäuren ist, aus denen Proteine gebildet werden, ist sie in jedem eiweißhaltigen Lebensmittel enthalten. Homocysteinsäure, Cystein-S-sulfonsäure und Ibotensäure haben eine ähnliche Wirkung wie Glutamat. Tricholomasäure (in den Pilzen Tricholoma muscarium natürlich vorkommend) gehört ebenfalls zu den Geschmacksverstärkern.[5] In der industriellen Lebensmittelherstellung wird besonders häufig Mononatriumglutamat (E 621) eingesetzt. Die stärkste Wirkung wird bei Mischungen mit 95 % Glutamat und 5 % Guanylat oder Inosinat erzielt.

Belege

  1. Li, X. et al. (2002): Human receptors for sweet and umami taste. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 99(7):4692-4696. PMID 11917125 PDF
  2. Yamaguchi, S. & Ninomiya, K. (2000): Umami and Food Palatability. In: Journal of Nutrition. 130:921S-126S. PMID 10736353 PDF
  3. Shadan, S. (2009): A taste of umami. In: Nature (News & Views) 457:160.
  4. US national Library of Medicine
  5. Ternes, Täufel, Tunger, Zobel: Lebensmittel-Lexikon. Behr’s Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2.

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