Gewöhnliches Rispengras
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Gewöhnliches Rispengras | ||||||||||||
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Rechts: Gewöhnliches Rispengras (Poa trivialis); Links: Einjähriges Rispengras (Poa annua) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Poa trivialis | ||||||||||||
L. |
Das Gewöhnliche Rispengras (Poa trivialis) ist ein Vertreter der Rispengräser (Poa), dessen natürliches Verbreitungsgebiet sich von Westeuropa bis Japan erstreckt. Durch den Menschen wurde es auch in Afrika, Amerika und Australien verbreitet. Es wird mitunter zum Anlegen von Rasen verwendet, da es gut an feuchten und schattigen Standorten gedeiht.
Beschreibung
Das Gewöhnliche Rispengras bildet ausdauernde, gras- bis gelbgrüne, lockere Horste mit Halmen von 20 bis 80 Zentimetern, selten auch bis 100 Zentimetern Höhe. Die Halme sind meist am Grunde niederliegend und gekniet aufsteigend, haben drei bis fünf Knoten und stielrunde Internodien[1]. Sie sind unter der Rispe meist rau, und sterben nach der Reife der Rispe früh ab. Die Blattscheiden sind rau, gekielt und meist etwas zusammengedrückt. Das Blatthäutchen der Halmblätter ist ein häutiger Saum, wird 5 bis 10 Millimeter lang und läuft spitz aus. Außerhalb der untersten Blattscheiden wachsen lange, oberirdische und beblätterte Kriechsprossen, die an den Knospen wurzeln. Die Blattscheiden dieser Erneuerungssprossen sind fast bis oben geschlossen und mit einer tiefen Längsfurche versehen. Das dazugehörige Blatthäutchen wird etwa 4 Millimeter lang. Die flach-ausgebreiteten Blattspreiten werden 5 bis 20 Zentimeter lang und 2 bis 5 Millimeter breit. Sie sind am oberen Ende plötzlich zugespitzt, kapuzenförmig und ziemlich dünn. Die Unterseite ist glatt, kahl und glänzend, die Oberseite oft rau. [2]
Die Ährchen sind in dichten Rispen angeordnet, die 10 bis 25 Zentimeter lang und ausgebreitet oder zusammengezogen sind. Von der Hauptachse gehen drei bis sieben, selten bis elf Seitenäste ab. Die 3 bis 4 Millimeter langen Ährchen sind zwei– bis vierblütig und grün, aber häufig braun oder violett angehaucht. Die Hüllspelzen sind kahl, häutig, auf dem Kiel rau und mit weißlichen Rändern versehen. Die untere Hüllspelze ist einnervig, wird 2 bis 3 Millimeter lang und ist zugespitzt und von der Seite gesehen lanzettlich. Die obere Hüllspelze ist dreinervig, 2,5 bis 3,5 Millimeter lang, zugespitzt und breit-lanzettlich. Die Deckspelzen sind fünfnervig, 2,5 bis 3,5 Millimeter lang, lang-eiförmig und zugespitzt. Sie sind häutig, haben weißliche Ränder und die untere Hälfte des Kiels ist kurz behaart. Die Blütchen sind am Grund mit langen Wollhaaren besetzt. Die Vorspelzen sind zweinervig, 2,2 bis 3,3 Millimeter lang und lanzettlich. Die Kiele sind mit sehr kurzen, spitzen Borstenhaaren besetzt. Die Staubbeutel werden 1,5 bis 2 Millimeter lang, die Früchte sind 1,3 bis 1,6 Millimeter groß. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli. [2]
Verbreitung und Standortansprüche
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Gewöhnlichen Rispengrases erstreckt sich von Westeuropa bis nach Indien und Japan. In Nord- und Südamerika, Afrika, Australien und Neuseeland wurde es durch den Menschen verbreitet.[3]
Es wächst in der Ebene bis in die subalpine Stufe. Dort gedeiht es in feuchten Wiesen, in Gärten, als Unkraut in Klee- und Luzernfeldern, an Fluss-, Wald- und Wegrändern und in Straßengräben. Es bevorzugt sickerfeuchte bis nasse, nährstoffreiche, mild bis schwach saure Lehm- und Tonböden. Es verträgt lange Überstauungen, aber keine häufig austrocknenden Böden. [2]
Systematik
Das Gewöhnliche Rispengras ist eine Art aus der Gattung der Rispengräser (Poa). Es werden zwei Unterarten unterschieden:[3]
- Poa trivialis subsp. trivialis
- Poa trivialis subsp. sylvicola (Guss.) H. Lindb. f., mit wulstig verdickten Stolonen
Verwendung
Das Gewöhnliche Rispengras wird gelegentlich auf Weiden und Rasen gesät, wo es besonders gut an kühlen, feuchten und schattigen Standorten gedeiht.[3]
Nachweise
Literatur
- H. J. Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin, Wien 2000, ISBN 3-8263-3327-6, S. 494–495.
Einzelnachweise
- ↑ W.D. Clayton, K.T. Harman & H. Williamson: Poa trivialis. In: GrassBase - The Online World Grass Flora. Royal Botanic Gardens, Kew, 28. Januar 2008, abgerufen am 27. September 2010 (englisch).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Conert: Pareys Gräserbuch, S. 494
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Poa trivialis. In: Flora of China Vol. 22. www.eFloras.org, S. 296, 298, abgerufen am 27. September 2010 (englisch).
Weblinks
- Poa trivialis. Germplasm Resources Information Network (GRIN), abgerufen am 27. September 2010 (englisch).
- Gewöhnliches Rispengras. FloraWeb.de