Glattschnecken
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Glattschnecken | ||||||||||||
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Gemeine Glattschnecke (Cochlicopa lubrica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cochlicopidae | ||||||||||||
Pilsbry, 1900 |
Die Glattschnecken (Cochlicopidae; jüngeres Synonym von Cionellidae L. Pfeiffer, 1879), auch Achatschnecken[Anmerkung 1] genannt, sind eine Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Es handelt sich um meist kleine oder sehr kleine Formen, die holarktisch verbreitet sind.
Merkmale
Die rechtsgewundenen Gehäuse sind meist klein und bauchig-konisch. Sie messen etwa 7 Millimeter in der Höhe und haben bis etwa 7 Windungen. Die Oberfläche ist bräunlich, manchmal auch mit einem leichten rötlichen oder auch grünlichen Ton und glatt-glänzend. In die Mündung können Vorsprünge ("Zähne") oder Verdickungen ("Calli") hineinragen. Die Gehäuse haben keine Nabellücke. Die Prostata ist bandartig, der Epiphallus ohne akzessorische Organe. Die innere Oberfläche des Penis weist keine besonderen inneren strukturen auf. Ein Appendix am Penis kann vorhanden sein oder auch fehlen. Der Stiel der Spermathek relativ kurz und schlank; das Divertikel ist, wenn überhaupt vorhanden, relativ kurz.
Geographisches Vorkommen und Lebensweise
Die Familie ist in Europa, Nordamerika und Nordasien (holarktisch) verbreitet. Sie leben in feuchten Wäldern in Moosen und unter Laub, in Talauen und kalkreichen Sümpfen, aber auch an trockeneren Stellen (z.B. Hangrasen). Die Tiere legen nur wenige große, weichschalige Eier ab, die mit Erde umhüllt werden. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 14 Tagen.
Systematik
Die Familie der Glattschnecken wird in der Literatur meist als Cochlicopidae bezeichnet. Priorität besitzt aber der ältere Name Cionellidae, der auf dem jüngeren Synonym von Cochlicopa, Cionella Jeffreys, 1829 beruht. Allerdings ist dieser Name selten benutzt worden und daher wohl als vergessener Name (nomen oblitum) zu werten. Die Cochlicopidae sind eine von zwei Familien der Überfamilie Cochlicopoidea. Zu dieser Überfamilie wird neben der Nominatfamilie (Cochlicopidae) auch die Familie Amastridae gerechnet. Die Familie Cochlicopidae wird von Bouchet & Rocroi (2005) in zwei Unterfamilien, Cochlicopinae Pilsbry, 1900 und Azecinae Watson, 1920 weiter unterteilt. Andere Autoren behandeln die Azecinae als den Cochlicopidae gleichberechtigte Familie oder listen die Typusgattung Azeca unter den Cochlicopidae, d.h. betrachten Azecidae/Azecinae als Synonym von Cochlicopidae/Cochlicopinae (cf. Schileyko, 1998). Nach Madeira et al. (2010) sind die Azecidae/Azecinae gar nicht näher mit den Cochlicopidae verwandt, d.h. das Taxon ist in jedem Fall eine eigenständige Familie[1].
- Familie Glattschnecken (Cochlicopidae Pilsbry, 1900) (syn. Cionellidae L. Pfeiffer, 1879)
- Gattung Cochlicopa Reinhardt, 1883 (mit den Untergattungen Cochlicopa (Cochlicopa) Reinhardt, 1883 und Cochlicopa (Sinizua) Starobogatov, 1996)
- Glänzende Glattschnecke (Cochlicopa nitens (M. von Gallenstein, 1848))
- Gemeine Glattschnecke (Cochlicopa lubrica (O. F. Müller, 1774))
- Mittlere Glattschnecke (Cochlicopa repentina (Hudec, 1960))
- Kleine Glattschnecke (Cochlicopa lubricella (Porro, 1838))
- Gattung Gomphroa Westerlund, 1902
- Gattung Cochlicopa Reinhardt, 1883 (mit den Untergattungen Cochlicopa (Cochlicopa) Reinhardt, 1883 und Cochlicopa (Sinizua) Starobogatov, 1996)
Belege
Einzelnachweise
- ↑ María J. Madeira, María A. Elejalde, Luis J. Chueca & Benjamín J. Gómez-Moliner 2010: Phylogenetic Position of the Genus Cryptazeca and the Family Azecidae within the System of the Stylommatophora. Malacologia, 52 (1): 163-168
Literatur
- Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239-283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997
- Anatolij A. Schileyko: Treatise on Recent terrestrial pulmonate molluscs, Part 1. Achatinellidae, Amastridae, Orculidae, Strobilopsidae, Spelaeodiscidae, Valloniidae, Cochlicopidae, Pupillidae, Chondrinidae, Pyramidulidae. Ruthenica, Supplement 2(1): 1-127, Moskau 1998 ISSN 0136-0027
- Rosina Fechter, Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10), ISBN 3-570-03414-3
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron, Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8
- Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knorre: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105-156, Dresden 2008 ISSN 1864-5127 PDF
Anmerkung
- ↑ Die Familie wird von manchen deutschsprachigen Autoren auch missverständlich Achatschnecken genannt. Dieser Name ist mehrdeutig, da er überwiegend für die Familie Achatinidae, ebenfalls aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora) benutzt wird.