Hammrich
Hammrich (auch: Hammer, Plattdüütsch: Hammerk) werden in Ostfriesland und im Wangerland die ebenen und großräumigen Wiesen und Weideflächen mit wenig bzw. ohne jegliche Bebauung genannt. Es handelt sich dabei um eine typisch ostfriesische Landschaft, die von kleinen Gewässern, den Schlooten sowie Tiefen durchzogen wird. Die Landschaft wurde im letzten Jahrhundert durch den Bau von Strommasten, der Autobahn A 31, Eisenbahntrassen und neuerdings gelegentlichen Windparks vom Erscheinungsbild stark zerschnitten.
Wortherkunft
Hammrich, vom Friesischen Hammerke bedeutet so viel wie Dorfgrenzgebiet. Es setzt sich zusammen aus den Wörtern Häm (= Heim bzw. Dorf) und Mark (= Grenze bzw. Grenzgebiet). Da es das Wort Grenze als Trennlinie im Friesischen nicht gab (Grenze ist vom Slawischen Entlehnt), bezeichnet die Mark ein Grenzgebiet. Daher ist der Hammrich das Grenzgebiet zwischen den Dörfern Ostfrieslands und dem angrenzenden Wangerland.
Wirtschaftliche Bedeutung
Heute werden vor allem diese Flächen neben der hauptsächlich landwirtschaftlichen Nutzung zur Errichtung von Windenergieanlagen genutzt. Nicht selten lassen sich Einzelgehöfte finden, z. B. der Minser Hammrich abseits des Küstenbadeortes Minsen.
Siehe Auch
- Riepster Hammrich
- Marsch (als Oberbegriff)
- Bunderhee
Literatur
- Joachim Flessner: Wrisse; Stand: 2009 (PDF-Datei)