Hasenohren
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Hasenohren | ||||||||||||
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Rundblättriges Hasenohr (Bupleurum rotundifolium) und Sichelblättriges Hasenohr (Bupleurum) falcatum), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bupleurum | ||||||||||||
L. |
Die Hasenohren (Bupleurum) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie sind ursprünglich nur auf der Nordhalbkugel verbreitet.
Beschreibung
Erscheinungsbild
Bupleurum-Arten wachsen selten als einjährige, meist ausdauernde krautige Pflanzen, es gibt auch Halbsträucher und Sträucher (Bupleurum fruticosum) bis zu einer Wuchshöhe von 3 Meter. Verholzende Arten sind in der Familie der Apiaceae selten. Häufig besitzen sie einen kurzen, verholzten „Wurzelstock“. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.
Blätter
Das kennzeichnende Merkmal der Bupleurum-Arten sind die stets ungeteilten und ganzrandigen Laubblätter, dies kommt innerhalb der Familie der Doldenblütler nur in zwei weiteren Gattungen vor. Wenn Blattstiele vorhanden sind, dann besitzen sie eine erkennbare Blattscheide. Die Form der Blattspreiten kann von grasartig linealisch bis breit länglich schwanken. Die Blätter sind manchmal vom Stängel durchwachsen. Die Blätter sind immer vollkommen kahl.
Blütenstände und Blüten
Die zusammengesetzten doldigen Blütenstände sind häufig von einer auffälligen Hochblatt-Hülle umgeben. Die Döldchen enthalten drei bis zwölf (bis 20) Blüten. Hülle und Hüllchen sind in der Regel ausgebildet, selten, wie bei Bupleurum rotundifolium fehlt die Hülle.
Die Blüten sind zwittrig und klein. Die Kelchblätter sind nur undeutlich ausgebildet. Die Kronblätter sind ganzrandig und an der Spitze immer eingeschlagen oder eingerollt, sowie an der Außenseite durch den vortretenden Mittelnerv gekielt. Die Farbe der Kronblätter ist fast immer gelb oder gelbgrün (selten rötlich-gelb), nur bei der nordwestafrikanischen Bupleurum album ist sie purpurfarben.
Früchte
Die Frucht ist eiförmig bis länglich sowie nicht oder nur wenig abgeflacht und an der Fugenfläche zusammengezogen. Die Oberfläche ist meist glatt (bei Bupleurum tenuissimum warzig) und kahl. Die Teilfrucht hat fünf deutliche Hauptrippen und keine Nebenrippen. Es gibt ein bis fünf Ölstriemen, die bei manchen Arten schwindend sind. Der kurze Griffel ist nach der Blüte zurückgebogen.
Verbreitung
Die Gattung Bupleurum ist in der Gemäßigten Zone der Nordhalbkugel weit verbreitet. Etwa 39 Arten sind in Europa beheimatet. In China kommen etwa 42 Arten vor, 22 davon nur dort. In Nordamerika ursprünglich kommt nur Bupleurum americanum in den Rocky Mountains vor. Lediglich eine Art, Bupleurum mundtii, kommt in Südafrika vor, aber diese stammt ursprünglich aus Europa. In Australasien wurden Bupleurum-Arten eingeschleppt. Die meisten Arten besitzen nur sehr kleine Areale. Die Arten kommen in allen Höhenlagen vor, von Meereshöhe (beispielsweise Bupleurum tenuissimum) bis auf eine Höhenlage von 4900 Meter bei Bupleurum longicaule im Himalaya.
Verwendung
Der „Wurzelstock“ einiger Arten wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin als „chai hu“ gegen Husten, Fieber und Grippe verwendet. Da einige wenige Arten (etwa Bupleurum longiradiatum) jedoch giftig sind, kann es zu gefährlichen Verwechslungen kommen.[1]
Systematik
Die Gattung Bupleurum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 236-239 aufgestellt. Typusart ist Bupleurum rotundifolium L..[2] Ein Synonym für Bupleurum L. ist Buprestis Spreng.. [3] Bupleurum ist die einzige Gattung der Tribus Bupleureae Spreng. in der Unterfamilie Apioideae innerhalb der Familie Apiaceae.
Die Gattung Hasenohren (Bupleurum) enthält etwa nach Neves & Watson 2004 etwa 150 (je nach Quelle, zwischen 70 und 180 Arten).
Im folgenden eine Auswahl europäischer Arten:
- Bupleurum acutifolium Boiss., kommt nur in Süd-Portugal und Süd-Spanien vor
- Bupleurum affine Sadler
- Bupleurum aira Snogerup: Sie kommt nur in Griechenland (Naxos) vor
- Bupleurum alpigenum Jord. & Fourr.
- Bupleurum angulosum L., kommt nur in Spanien und Frankreich vor
- Bupleurum apiculatum Friv., kommt nur in Bulgarien, Griechenland und Rumänien vor
- Bupleurum asperuloides Heldr.
- Bupleurum baldense Turra, kommt nur in Süd- und West-Europa vor von Spanien und England bis Rumänien
- Bupleurum bourgaei Boiss. & Reut., kommt nur in Südost-Spanien (Sierra de Alcaraz) vor
- Bupleurum brachiatum K.Koch ex Boiss.
- Bupleurum capillare Boiss. & Heldr.: Sie kommt in Süd-Griechenland vor
- Bupleurum commutatum Boiss. & Balansa, kommt von Europa bis zum Iran vor
- Bupleurum croceum Fenzl
- Bupleurum dianthifolium Guss.
- Bupleurum elatum Guss., kommt nur in Nord-Sizilien vor
- Sichelblättriges Hasenohr, oder einfach Sichel-Hasenohr, (Bupleurum falcatum L.), kommt von Europa bis Ostasien vor
- Strauchiges Hasenohr (Bupleurum fruticosum L.), kommt in Europa, Nordafrika und Vorderasien vor
- Jacquins Hasenohr (Bupleurum gerardii All.), kommt in Europa, Nordafrika und Vorderasien vor
- Bupleurum gibraltarium Lam., kommt in Portugal, Süd-Spanien und in Marokko vor
- Bupleurum lancifolium Hornem., kommt in Europa, Nordafrika, Vorder- und Zentralasien vor
- Langblättriges Hasenohr (Bupleurum longifolium L.), kommt von Europa bis Ostasien vor
- Bupleurum odontites L.
- Bupleurum petraeum L., kommt nur in den Süd- und Ost-Alpen vor
- Bupleurum praealtum L., kommt nur in Süd- und Mittel-Europa vor
- Hahnenfuß-Hasenohr (Bupleurum ranunculoides L.)
- Bupleurum rigidum L.
- Rundblättriges Hasenohr, oder Acker-Hasenohr, (Bupleurum rotundifolium L.), kommt von Europa bis Zentralasien vor und verschleppt auch in Nordamerika, Australien und Neuseeland
- Bupleurum semicompositum L.
- Bupleurum spinosum Gouan, kommt in Spanien vor
- Sterndolden-Hasenohr (Bupleurum stellatum L.), kommt nur in den Alpen und auf Kordika vor
- Bupleurum subovatum Link ex Spreng.
- Salz-Hasenohr (Bupleurum tenuissimum L.), kommt in Nordafrika, Europa und Vorderasien vor
- Bupleurum virgatum Cav.
Bilder
Langblättriges Hasenohr (Bupleurum longifolium)
Hahnenfuß-Hasenohr (Bupleurum ranunculoides)
Rundblättriges Hasenohr (Bupleurum rotundifolium)
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- She Menglan (佘孟兰) & Mark F. Watson: Bupleurum in der in der Flora of China, Volume 14, 2005, S. 60. (Abschnitt Beschreibung)
- Susana S. Neves & Mark F. Watson: Phylogenetic relationships in Bupleurum (Apiaceae) based on nuclear ribosomal DNA ITS sequence data, In: Annals of Botany, Volume 93, Issue 4, 2004, S. 379–398: Fulltext-Online. (Abschnitt Systematik, Beschreibung und Verbreitung)
- Siegmund Seybold (Hg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
- Thomas Gaskell Tutin: Bupleurum L. In: Th. G. Tutin u.a.: Flora Europaea. Band 2, S. 345-350. Cambridge University Press, 1968.
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7