Hautatmung


Die Hautatmung (Perspiration) ist eine Form der äußeren Atmung und ist durch den Austausch von Atemgasen durch die Haut gekennzeichnet. Der Anteil am gesamten Sauerstoffaustausch ist bei den einzelnen Lebewesen unterschiedlich. Beim Menschen ist sie mit weniger als 1 % an der gesamten Atmung beteiligt.[1]

Die Diffusion der Atemgase (Sauerstoff, Kohlendioxid) durch die den Körper umgebende Membran ist bei Mikroorganismen zur Versorgung ausreichend, da alle Teile des Organismus nahe genug an der Körperoberfläche liegen, um eine hinreichende Versorgung zu gewährleisten. Bei Insekten kamen im Rahmen der Evolution die Tracheen dazu, ins Körperinnere führende kleine Röhren, durch die die Körperoberfläche zum einen vergrößert wird und der Gasaustausch weiterhin in der Nähe der zu versorgenden inneren Organe stattfindet.

Bei größeren Lebewesen ist die Methode der direkten Diffusion nicht mehr ausreichend, um den Gasaustausch im erforderlichen Maße zu gewährleisten. Hier entwickelten sich im Zuge der Evolution Kiemen und Lunge. Über die extrem vergrößerte Oberfläche dieser zentralen Atmungsorgane findet der Gasaustausch mit einem Transportmedium (Blut) statt, welches dann die inneren Organe versorgt. Trotzdem findet auch bei diesen Lebewesen in unterschiedlichem Umfang noch direkte Hautatmung statt.

Bei den meisten landlebenden Wirbeltieren ist die Hautatmung nicht lebensnotwendig, eine Ausnahme bilden beispielsweise Lungenlose Salamander. Ins Reich der Legenden gehört, dass Menschen bei unterbundener Hautatmung erstickten (siehe James Bond: Goldfinger). Lediglich die obersten 0,4 mm der Haut werden durch Hautatmung mit Sauerstoff versorgt.[1][2]

Hautatmer

Tiere, denen ihre gesamte Hautoberfläche als Atemoberfläche dient, tauschen Atemgase über Diffusion aus. Unmittelbar unter der Haut liegt ein dichtes Kapillarnetz. Da eine respiratorische Oberfläche, in diesem Fall die Haut, immer feucht sein muss, sind Hautatmer auf feuchte Lebensräume angewiesen. Viele der Tiere, die ausschließlich über die Haut atmen sind relativ klein oder besitzen eine wurmförmige oder sehr flache Gestalt und somit eine im Vergleich zu ihrem Volumen große Oberfläche. Zu den Hautatmern gehört der Regenwurm.

Siehe auch

Quellen

  1. 1,0 1,1 M. Stücker et al.: The cutaneous uptake of atmospheric oxygen contributes significantly to the oxygen supply of human dermis and epidermis. In: Journal of Physiology. Band 538, 2002, Nr. 3, S. 985–994. PMID 11826181 doi:10.1113/jphysiol.2001.013067
  2. 007 wird ausspioniert. Artikel eines schweizerischen Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituts vom 31. Oktober 2002, abgerufen am 17. Juni 2010

Weblinks

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