Hibernation Induction Trigger


Hibernation Induction Trigger (HIT) ist ein Hormon, das 1978 bei Murmeltieren[1] und später bei anderen Tieren gefunden wurde, die Winterruhe halten. Die Substanz scheint Opioid-artige Wirkungen zu haben.[2] In experimentellen Untersuchungen konnte durch die Substanz eine verbesserte Toleranz verschiedener Gewebe, zum Beispiel des Herzmuskels, gegenüber einer Ischämie gezeigt werden.[3]

Das Hormon ermöglicht es zum Beispiel Bären, bis zu sechs Monate lang im Dämmerzustand in ihrer Höhle zu verbringen, ohne dass sie dabei fressen, Urin oder Kot abgeben. Auch scheinen sie bei ihrer Winterruhe keinen Muskelschwund zu erleiden. Ein Mensch dagegen würde bei einer ähnlich langen Ruhephase 90 Prozent seiner Muskelkraft einbüßen.

Gegenstand aktueller Forschungen ist es, mit Hilfe des Hormons dem menschlichen Muskelschwund im Krankenbett entgegenzuwirken. Doch nicht nur die Muskelkraft bettlägeriger Patienten soll durch das Hormon erhalten werden, auch für Astronauten könnte die Substanz von Interesse sein, weil diese bei längerer Schwerelosigkeit ebenfalls Probleme mit ihrer Muskulatur haben. HIT scheint auch die Heilung von Unfallverletzungen zu beschleunigen, die Lebensdauer von Spenderorganen zu erhöhen, die Osteoporose zu mindern und von günstigem Einfluss auf Patienten mit Diabetes mellitus zu sein.

Siehe auch

Winterschlaf, Torpor

Einzelnachweise

  1. Oeltgen PR et al., Isolation of a hibernation inducing trigger(s) from the plasma of hibernating woodchucks., Prep Biochem. 1978;8(2-3):171-88.PMID 568785
  2. Horton ND et al., Isolation and partial characterization of an opioid-like 88 kDa hibernation-related protein., Comp Biochem Physiol B Biochem Mol Biol. 1998 Apr;119(4):787-805. PMID 9787770
  3. Bolling SF et al., Hibernation triggers and myocardial protection., Circulation. 1998 Nov 10;98(19 Suppl):II220-3; discussion II223-4. PMID 9852906

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