Hundsrauken



Hundsrauken

Erucastrum nasturtiifolium

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Tribus: Brassiceae
Gattung: Hundsrauken
Wissenschaftlicher Name
Erucastrum
C.Presl
Illustration der Französischen Hundsrauke (Erucastrum gallicum).

Die Hundsrauken (Erucastrum) bilden eine Pflanzengattung, die zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) gehört.

Beschreibung

Hundsrauken wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen mit einer Wuchshöhe zwischen 30 und 80 cm. Sie besitzen einfache Trichome oder sind unbehaart. Während die unteren, bodennahen Blätter versetzt angeordnet sind, setzen höher ausgebildete Blätter beidseitig am Stängel an. Die Blattspreite ist einfach bis gelappt.

Die Blüten stehen in endständigen traubigen Blütenständen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die Farbe der vier Blütenkronblätter reicht von kräftigem gelb über hellgelb bis weiß und zu grünlich. Der Griffel endet in einer kopfigen oder zweiästigen Narbe. Es werden meist vierkantige Schoten mit zwei gekielten Klappen ausgebildet, in denen die eiförmigen bis länglichen Samen einreihig angeordnet sind. [1]

Verbreitung

Ursprüngliche Hauptverbreitungsgebiete sind das Mittelmeergebiet, Makaronesien sowie Mittel- und Südeuropa. Weitere natürliche Vorkommen findet man im südöstlichen, nordwestlichen und nördlichen Europa, im nördlichen, östlichen und südlichen Afrika[1], auf der Arabischen Halbinsel und der Kaukasusregion[2]. Heute sind Hundsrauken in weiteren Regionen der Erde Neophyten.

Hundsrauken wachsen vornehmlich an sonnigen und nährstoffreichen Ruderalstandorten.

Systematik

Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Erucastrum erfolgte 1826 durch Karl Bořiwog Presl in Flora Sicula, Band 1, Seite 92[3]. Ein Synonym ist Kibera Adans.[4]

Weltweit sind etwa 25 Arten[4][2] bekannt. In Mitteleuropa vorkommende Arten sind:

  • Französische Hundsrauke (Erucastrum gallicum (Willd.) O.E.Schulz): 30-60 cm groß, Blätter fiederlappig mit 4-8 Seitenabschnitten, Blüten gelb, auf Äckern und an Flussufern[5]
  • Stumpfkantige Hundsrauke oder Brunnenkressenblättrige Hundsrauke (Erucastrum nasturtiifolium (Poir.) O.E.Schulz): 40-80 cm groß, Blätter fiederlappig mit 4-8 stumpfen Seitenabschnitten, Blüten gelb, auf Äckern und Schutt[5]

Die weiteren Arten sind:

  • Erucastrum abyssinicum (A.Rich.) O.E.Schulz
  • Erucastrum arabicum Fisch. & C.A.Mey.
  • Erucastrum austroafricanum Al-Shehbaz & Warwick
  • Erucastrum brevirostre (Maire) Gomez-Campo
  • Kanaren-Hundsrauke (Erucastrum canariense Webb & Berthel.)
  • Erucastrum cardaminoides (Webb ex Christ) O. E. Schulz
  • Erucastrum elatum (Ball) O.E.Schulz
  • Erucastrum elgonense Jonsell
  • Erucastrum erigavicum Jonsell
  • Erucastrum griquense (N.E.Br.) O.E.Schulz
  • Erucastrum ifniense Gómez-Campo
  • Erucastrum leucanthum Coss. & Durieu
  • Erucastrum littoreum (Pau & Font Quer) Maire
  • Erucastrum meruense Jonsell
  • Erucastrum nasturtiifolium (Poir.) O.E.Schulz
  • Erucastrum pachypodum (Chiov.) Jonsell
  • Erucastrum palustre (Pirona) Vis.
  • Erucastrum rostratum (Balf.f.) Gómez-Campo
  • Erucastrum strigosum (Thunb.) O.E.Schulz
  • Erucastrum takhtajani V.I.Dorof.
  • Erucastrum varium (Durieu) Durieu
  • Erucastrum virgatum C.Presl
  • Erucastrum woodiorum Jonsell

Literatur

  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold u. Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Band 2, Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3312-1
  • Anthony G. Miller, Thomas A. Cope & J. A. Nyberg: Flora of the Arabian Peninsula and Socotra, Volume 1, Edinburgh University Press, 1996, ISBN 9780748604753: Erucastrum S. 390-392: Google-Books Online.

Weblinks

Commons: Hundsrauken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Flora of Zimbabwe.
  2. 2,0 2,1 Warwick S.I., Francis A. and Gugel R.K. (2009): Guide to Wild Germplasm of Brassica and Allied Crops (tribe Brassiceae, Brassicaceae). 3rd Edition. Hrsg.: Multinational Brassica Genome Project. Ontario 2009 (Kapitel Taxonomic Checklist and Life History, Ecological, and Geographical Data PDF-Datei 427kB Online – Erucastrum).
  3. Erucastrum. In: Tropicos. Missouri Botanical Garden, abgerufen am 17. Februar 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  4. 4,0 4,1 Eintrag bei GRIN.
  5. 5,0 5,1 BlumeninSchwaben.de