Jalape



Jalape

Jalape (Ipomoea purga), Illustration aus Koehler 1887

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)
Gattung: Prunkwinden (Ipomoea)
Art: Jalape
Wissenschaftlicher Name
Ipomoea purga
(Wender.) Hayne

Jalape (Ipomoea purga, Syn.: Exogonium purga, Convolvulus purga, wegen ihrer abführenden Wirkung auch mexikanische Purgierwinde zur Unterscheidung von Convolvulus scammonia, der orientalischen Purgierwinde) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Prunkwinden (Ipomoea) aus der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae).

Beschreibung

Die Jalape ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Die 5 bis 11 cm langen Laubblätter sind eiförmig bis breit eiförmig, dünn und häutig. Die Blattspreite ist nach vorne spitz zulaufend oder selten zugespitzt, an der Basis herzförmig, der Blattrand ist ganzrandig.

Die im Dezember blühenden Blüten stehen einzeln oder zu zweit. Die unbehaarten Kelchblätter sind ungleich lang, erreichen 4 bis 9 mm Länge, ihre Form ist eiförmig, nach vorn abgestumpft und mit einer Spitze versehen. Die Krone ist rot-violett bis rosa-violett gefärbt, die Kronröhre wird 7 bis 8 cm lang, der Kronsaum ist radförmig bis nahezu glockenförmig.

Verbreitung

Die Art kommt im südlichen Mexiko und in Panama vor.

Verwendung

Früher wurden die getrockneten Jalapewurzelknollen beziehungsweise das aus ihnen extrahierte Harz als stark, drastisch wirkende Abführmittel verwendet. Aufgrund der beträchtlichen Nebenwirkungen, wie z.B krampfartige Schmerzen, wird die Anwendung heute nicht mehr empfohlen. Der Pharmakologe Paul Trendelenburg schrieb 1926: Die drastisch wirkenden Abführmittel „sind hauptsächlich während des 17. und 18. Jahrhunderts, als man an die heilende Wirkung starker Purgierungen völlig übertriebene Erwartungen knüpfte und nicht davor zurückschreckte, auch metallische Gifte wie die Stibiate zur dratischen Entleerung des Darmes zu verwenden, viel in Gebrauch gewesen. ... Die Japapenwurzel kam um 1620 aus Mexiko nach Europa. ... Nach hohen Dosen tritt schwerste blutige Gastroenteritis auf, die ... den Tod herbeiführen kann.“ Auch in der Homöopathie wurde das Harz verwendet.

Systematik

Innerhalb der Gattung der Prunkwinden (Ipomoea) wird die Art in die Sektion Exogonium der Untergattung Quamoclit eingeordnet.

Quellen

  • Daniel F. Austin: Flora of Panama, Part IX: Family 164. Convolvulaceae. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Band 62. Seiten 157–224.
  • Daniel F. Austin und Zosimo Huaman: A Synopsis of Ipomoea (Convolvulaceae) in the Americas. In: Taxon, Band 45, Nummer 1, Februar 1996. Seiten 3–38.
  • Encke/Buchheim/Seybold: Zander, Handwörterbuch der Pflanzennamen, 15. Auflage, ISBN 3-8001-5072-7
  • Jonathan Pereira, Rudolf Buchheim: Handbuch der Heilmittellehre, Band 2, Leopold Voß, Leipzig 1848, S. 344 ff., Volltext in der Google-Buchsuche
  • Paul Trendelenburg: Grundlagen der allgemeinen und speziellen Arzneiverordnung. Leipzig, Vogel 1926.
  • Ainley Wade (Hrsg.): Martindale – The Extra Pharmacopoeia, 27. Auflage. The Pharmaceutical Press, London 1977, S. 1337–1338.
  • Otto Warburg: Die Pflanzenwelt, Band 3, Bibliographisches Institut, Leipzig 1922, S. 150,Vorschau in der Google-Buchsuche

Weblinks

Commons: Jalape – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien