Jamaika-Affe
- Neuweltaffen
- Neuzeitlich ausgestorbenes Säugetier
- Ausgestorbener Primat
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Jamaika-Affe | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Xenothrix mcgregori | ||||||||||||
Williams & Koopman, 1952 |
Der Jamaika-Affe (Xenothrix mcgregori) ist eine ausgestorbene Primatenart aus der Unterordnung der Neuweltaffen. Die Art lebte auf der Insel Jamaika und ist möglicherweise erst im 18. Jahrhundert ausgestorben.
Bis vor Kurzem waren von dieser Art nur Teile des Unterkiefers und einige wenige weitere Skelettteile bekannt, die 1920 in einer Höhle gefunden wurden. Die Teile wurden im Abfall einer prähistorischen Küche entdeckt und auf ein Alter von rund 200 vor Christus datiert. In jüngerer Zeit wurden weitere Schädelteile im südlichen Jamaika gefunden.
Der Jamaika-Affe dürfte ein schwer gebauter Primat gewesen sein, der sich langsam auf allen vieren fortbewegte, möglicherweise ähnlich dem Potto. Ursache und Zeitpunkt des Aussterbens sind unbekannt, Berichte von frühen europäischen Siedlern auf Jamaika lassen die Möglichkeit zu, dass die Art bis ins 18. Jahrhundert überlebt hat.
Die Einordnung dieses Primaten in die Systematik der lebenden Neuweltaffen ist schwierig. Da auf den karibischen Inseln keine Primaten vorkommen, hat der Fund Anlass zu zahlreichen Spekulationen über ausgerottete Tiere auf diesen Inseln gegeben. Zwei weitere in jüngerer Zeit entdeckte ausgestorbene Arten, der Kuba-Affe (Paralouatta varonai) und der Hispaniola-Affe (Antillothrix bernensis) belegen, dass es auf den Großen Antillen einstmals eine Primatenfauna gegeben hat.
Manche Forscher stellen den Jamaika-Affen in die Nähe der Krallenaffen oder der Nachtaffen. Durch die jüngeren Funde verstärkt sich aber die These, ihn und die beiden oben erwähnten ausgestorbenen Arten zu einem Taxon namens Antillenaffen (Xenotrichini) zusammenzufassen, deren nächste lebende Verwandte die Springaffen (Callicebus) sind.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 6th edition. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 1999, ISBN 0-8018-5789-9.