Japanischer Sternanis
Japanische Sternanis | ||||||||||||
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Japanischer Sternanis (Illicium anisatum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Illicium anisatum | ||||||||||||
L. |
Der Japanische Sternanis oder die Shikimifrucht (Illicium anisatum (Syn. Illicium religiosum und Illicium japonicum)) ist eine giftige Frucht, die mit dem Echten Sternanis (Illicium verum) eng verwandt ist, der seit Jahrtausenden bekannten Gewürzpflanze.
Wegen des ähnlichen Aussehens der Früchte kommt es oft zu Verwechslungen beziehungsweise zu Vermischungen zwischen Gewürz und giftiger Frucht. Durch die fehlenden charakteristischen Fruchtstiele und das Übertragen der ätherischen Anisöle auf die Giftpflanze ist sie im Gemisch mit Sternanis nicht leicht herauszufinden und nur über den Myristicin-Gehalt, der nur in der Shikimifrucht enthalten ist, zu bestimmen. Die Früchte enthalten eine hohe Konzentration der Shikimisäure, die nach diesen Früchten benannt ist.
Gifte und Giftwirkung
Japanischer Sternanis enthält Shikamin, Shikimisäure, Sikimipicrin und die neurotoxischen Alkaloide Shikimin und Shikimotoxin. Die nach dem Genuss von Japanischem Sternanis auftretenden Vergiftungserscheinungen werden jedoch auf das Sesquiterpenlacton Anisatin zurückgeführt.[1] Die Symptome dieser Vergiftungen sind Erbrechen, Sehstörungen sowie ernsthafte Schädigung der Nieren, der Harnwege, des Verdauungssystems und des Nervensystems.
Die Shikimisäure ist die Ausgangssubstanz für die Synthese des antiviralen Wirkstoffs Oseltamivir (Markenname Tamiflu) zur Behandlung der Grippe.
Einzelnachweise
- ↑ Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
Literatur
- J. F. Eykman: The Botanical Relations of Illicium Religiosum, Sieb., Illicium Anisatum, Lour. In: American Journal of Pharmacy. Band 53, Nr. 8, 1881, S. 407 (henriettesherbal.com).