Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz
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- Produzierendes Unternehmen (Köln)
- Parfüm
- Markenname
- 1709
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Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz
| |
---|---|
Datei:Farina Logo.PNG | |
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 13. Juli 1709 |
Sitz | Köln, Deutschland |
Leitung | Johann Maria Farina geschäftsführender Gesellschafter |
Branche | Parfumindustrie |
Website | www.farina1709.de |
Das Unternehmen Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz GmbH[1] wurde am 13. Juli 1709 als G.B.Farina in Köln gegründet und ist heute die älteste bestehende Eau-de-Cologne- und Parfüm-Fabrik der Welt. Ihr Zeichen ist eine rote Tulpe. Die Firmenbezeichnung wurde lange Zeit auch in französisch – „Jean Marie Farina vis-à-vis de la place Juliers depuis 1709“ – verwendet und oft als „Farina gegenüber“ abgekürzt.
Farina war privilegierter Lieferant für viele Höfe in Europa.
Die Parfümfabrik wird heute von den fünffachen Urenkeln des Gründers in der achten Generation fortgeführt. Stammsitz und Geburtshaus der Eau de Cologne ist das „Farina-Haus“. In dem Haus befindet sich ein Duftmuseum.
Unternehmensgeschichte
Von den Ursprüngen bis zum Tod Johann Maria Farinas (I), 1709–1766
Anfänge
Die Familie Farina war seit Mitte des 15. Jahrhunderts in der kleinen italienischen Gemeinde Santa Maria Maggiore beheimatet. Die tiefe Verbundenheit mit dem von ihnen mitgegründeten Ort zeigt sich u. a. im Familiensiegel, das einen Adler und einen Mehlsack mit Ähren darstellt und noch heute den alten Wohnsitz der Familie in Santa Maria Maggiore ziert.
Im Juni 1709 kommt Johann Baptist Farina (1683–1751) nach Köln, wo sein jüngerer Bruder Johann Maria Farina (1685–1766) bereits seit 1706 als Repräsentant seines Onkels in der großen Budengasse wohnt. Am 13. Juli 1709 gründet Johann Baptist Farina (ital. „Giovanni Battista Farina“) das Unternehmen G.B.Farina mit Wareneinkäufen und Beginn der Buchführung, welche fortlaufend ohne Unterbrechung bis heute fortgeführt wurde. Die ersten Journaleintragungen sind alles Einkäufe. Am 24. Juli 1709 qualifiziert sich Johann Baptist Farina als sogenannter „Außerstädtischer“ beim Rat der Stadt Köln, dieses sogenannte kleine Bürgerrecht war die Voraussetzung, um sich als Kaufmann in Köln selbstständig machen zu dürfen (Ratsprotokoll Nr.156 mit Erlegung von 20 Reichsthalern). Am 1. August 1709 mietete Johann Baptist Farina (II)[2] mit Unterstützung seines Onkels, des Maastrichter Ratsherren und Kaufmanns Johann Maria Farina (ital.„Giovanni Maria Farina“), auf die Zeit von zwölf Jahren Räume „in der großen bottengassen und Goldschmidts orth“ (heute: Unter Goldschmied) in Köln. Der Verkauf beginnt erst nach Anmietung des Ladenlokals nach dem 1. August 1709. Das Unternehmen G.B.Farina wurde dann im Laufe des Jahres 1709 nach Aufnahme des Teilhabers und Schwagers Franz Balthasar Borgnis in „Farina & Compagnie“ umbenannt, das in den Jahren 1714 und 1716 durch den Hinzutritt seiner Brüder Johann Maria Farina (I) und Carl Hieronymus Farina in „Gebrüder Farina & Comp.“ umfirmiert wurde. Am 29. Juli 1711 erwirbt Johann Baptist Farina das Große Bürgerrecht (Bürgeraufnahmebuch C658). Er qualifizierte sich als Mitglied in der Gaffel Schwartzhauß.[3] Da Farina ein zunftfreies Gewerbe ausübte war er nicht Mitglied einer Kölner Zunft. Die Farinas betrieben ein Geschäft mit sogenanntem „französischem Kram“: Galanterie- und Seidenwaren wie goldenen und silbernen Schnüre, Bänder und Borte, seidene Strümpfe und Taschentücher, Tabaksdosen, Siegellack, Federn, Perücken, Puder und ähnlichem und betätigten sich damit in einer für italienische Kaufleute in Deutschland seit dem Mittelalter typischen Handelssparte. Nach dem Eintritt von Johann Maria Farina beginnt 1714 der Einkauf von ätherischen Ölen und anderen Duftstoffen zur Parfumherstellung, welches Johann Maria Farina vorher schon gefertigt hat, wie seine Korrespondenz beweist.
Nachdem das Unternehmen „Gebrüder Farina & Comp.“ in den Jahren nach 1716 mehrfach in Zahlungsschwierigkeiten geraten war, traten Franz Balthasar Borgnis und Carl Hieronymus Farina aus dem Geschäft aus und Johann Baptist (II) und Johann Maria Farina (I) führten es unter der Bezeichnung „Fratelli Farina“ oder „les frères Farina“ (dt. Gebrüder Farina) weiter.[4] 1718 schlossen die beiden Brüder einen Vergleich mit ihren Gläubigern. In den folgenden Jahren ist das Kommissions- und Speditionsgeschäft neben dem Eigenhandel und Eigenproduktion sehr dominant, insgesamt schritt die geschäftliche Entwicklung aber kaum voran.[5]
Ab 1. März 1733 firmiert das Unternehmen als „Johann Maria Farina“
Am 24. April 1732 starb Johann Baptist Farina (II). In den folgenden Monaten machte Johann Maria (I) eine Inventur und führte das Geschäft ab 1733 unter der noch heute bestehenden Bezeichnung „Johann Maria Farina“ weiter. Am 20. März 1733 schrieb er in einem Brief an Ferrari in Antwerpen: Vorlage:Zitat-it
Die Lage des Unternehmens scheint sich schon sehr bald nach dieser Übernahme gebessert zu haben. In einem auf den 31. Mai 1733 datierten Brief an seinen Vetter Francesco Barbieri in Santa Maria Maggiore schrieb Johann Maria (I):
Vorlage:Zitat-it
Schon zwei Jahre nachdem Johann Maria Farina (I) die alleinige Führung der Geschäfte übernommen hatte, erwarb er das große Bürgerrecht der Stadt Köln. Aus dem entsprechenden Eintrag im Bürgeraufnahmebuch[6] geht dabei auch hervor, dass Farina das Geschäft in der Zwischenzeit an die Ecke Obenmarspforten / Jülichsplatz (ab 1815 umbenannt in Gülichsplatz) verlegt hatte, wo das Unternehmen bis heute seinen Sitz hat.
Insgesamt nahm das Unternehmen in den 1730er und 1740er Jahren einen kräftigen Aufschwung, der in erster Linie auf dem von Farina betriebenen Speditionsgeschäft beruhte, während der Handel mit Duftwasser erst in den 1760er Jahren in den Vordergrund trat.
Eau admirable Farina
Schon vor seinem im Jahr 1714 erfolgten Eintritt in das Unternehmen „Farina & Compagnie“ hatte Johann Maria Farina (I) ein Duftwasser mit der Bezeichnung „Eau admirable“ hergestellt. Der Historiker Wilhelm Mönckmeier vermutet, dass das Rezept und die Fabrikation dieser Ware Johann Marias Einlage in das Geschäft seines Bruders und dessen Kompagnon war.[7] Während der Begriff „Eau admirable“ (auch lat. „Aqua (ad)mirabilis“) ursprünglich als Oberbegriff für diverse, mit Hilfe des Destillationsverfahrens hergestellte Wunderwässer diente, bediente sich Farina eines neuartigen Herstellungsverfahrens, bei dem eine Mixtur aus ätherischen Ölen in hochprozentigem Weingeist gelöst wurde. Diese Verwendung von Duftstoffen in alkoholischer Lösung war eine Innovation, die von italienischen Familien wie derjenigen Farinas nach Deutschland gebracht wurde.
Ein weiteres Novum war der Duft selbst, dessen Frische und Leichtigkeit sich deutlich von den bis dahin häufig verwendeten schweren Duftessenzen wie Zimt, Sandelholz oder Moschus abhob. Johann Maria Farina (I) schrieb 1708 an seinen Bruder Johann Baptist (II):
„Ich habe einen Duft gefunden, der mich an einen italienischen Frühlingsmorgen erinnert, an Bergnarzissen, Orangenblüten kurz nach dem Regen. Er erfrischt mich, stärkt meine Sinne und Phantasie.“
Für die Kopfnote aus Bergamotte wurden die Zitrusfrüchte grün geerntet, bevor aus ihren Schalen die Duftessenz extrahiert wurde. Die besondere Schwierigkeit bei der späteren Herstellung des Duftes lag darin, dass die Ernte jedes Jahres – wie beim Wein – je nach den klimatischen Bedingungen unterschiedliche Aromenausprägungen hervorbrachte. Der Parfümeur stand deshalb vor der Herausforderung, durch das Mischen verschiedener Essenzen für eine gleichbleibende Komposition zu sorgen. Um eine exakte Wiederholung des Duftes zu garantieren, legte Farina Rückstellproben an, von denen einige bis heute erhalten blieben.[9]
„Eau de Cologne“ erobert den europäischen Markt
Johann Maria Farinas (I) Handel mit Eau admirable beschränkte sich zunächst auf den Ladenhandel in Köln und den Verkauf auf den Messen in Frankfurt am Main. Eine Versendung der Ware nach auswärts ist erstmals für das Jahr 1716 in den Briefkopierbüchern des Unternehmens belegt, als Farina zwölf Flaschen zu jeweils vier Livres an eine Madame Billy nach Aachen schickte.[10] In den 1720er Jahren blieb der Versand mengenmäßig noch gering, die Verbreitung erstreckte sich aber bereits bis nach Paris, wohin Farina im November 1721 die erste Lieferung von 24 Flaschen schickte. In den 1730er Jahren erweiterte sich der Kundenkreis. Mönckemeier registriert für die Jahre zwischen 1730 und 1739 den Versand von rund 3.700 Flaschen an insgesamt 39 Adressen. Farina selbst erwähnt in einem Brief vom 9. August 1737 Sendungen nach Frankreich, Spanien, Portugal, England, die Niederlande, Deutschland und Italien.[11] Insbesondere beim Adel erfreute sich das Eau admirable wachsender Beliebtheit. In einem Schreiben vom 31. August 1734 berichtete Farina dem Berliner Kaufmann Fromerey, er habe auch den preußischen König Friedrich Wilhelm beliefert.[12] Offiziere der französischen Armee, die nach dem Ende des Polnischen Thronfolgekrieg aus dem Rheinland in ihre Heimat zurückkehrten, schufen der Ware einen Markt in Frankreich. Aus dieser Zeit datiert auch die Bezeichnung als „Eau de Cologne“, die in den Unternehmenspapieren erstmals in einem Brief Farinas an den Baron von Laxfeld in Münster vom 22. Juni 1742 auftaucht:
« Monsieur Peiffer d Bacharach me fait voir une de vous lettre par laquele vous luy demande six boutellie de Eau de Cologne. Cet ensi que on lapelle en France, mais en soie mesme cet de leau admirable, et je suis le seulle qui faie de la veritable … »
„Herr Peiffer aus Bacharach hat mir einen Ihrer Briefe gezeigt, in dem Sie ihn um sechs Flaschen des Eau de Cologne bitten. So wird es in Frankreich genannt, aber es ist dasselbe wie Eau admirable und ich bin der einzige, der das wahre herstellt …“
In den 1740er Jahren erweiterte sich der Umsatz stetig. Regelmäßige Sendungen gingen nach Rouen, Paris, Straßburg, Magdeburg, Trier, Wesel, Kleve, Lyon und Wien. Darüber hinaus verschickte Farina die Ware nach Amsterdam, La Haye, Lüttich, Lille, Aachen, Düsseldorf, Bonn, Braunschweig, Frankfurt am Main, Leipzig, Augsburg, Stuttgart, Bamberg, Mainz und Koblenz. In einem Brief vom 9. April 1747 resümierte Farina, Eau de Cologne sei jetzt „in ganz Europa bekannt“.[14]
Bedeutenden Aufschwung nahm der Handel mit Eau de Cologne während des Siebenjährigen Krieges. Farina belieferte Offiziere der beiden französischen Rheinarmeen, für die das Duftwasser inzwischen zu einem selbstverständlichen Ausrüstungsgegenstand neben Perücken, Puder und anderen Luxusartikeln geworden war. Die französischen Offiziere wiederum ließen das Eau-de-Cologne an ihre Frauen, Freunde und Freundinnen in der Heimat schicken. Der Anteil der französischen Kunden war so groß, dass Mönckmeier zu dem Schluss gelangt, der Eau de Cologne-Handel Farinas in den 1750er und 1760er Jahren könne fast als ein rein französisches Geschäft bezeichnet werden.[15] Was den Umfang des Handels angeht, so beziffert Mönckmeier den Versand für die Zeit zwischen 1750 und 1759 auf 12.371 Flaschen, für die letzten sieben Jahre bis zum Tode Johann Maria Farinas (I) bereits auf 27.393 Flaschen.[16] Als Farina 1766 starb, hatte sich der Handel mit Eau de Cologne schon fast zum Hauptgeschäft seines Unternehmens entwickelt.
Verpackung, Qualitätssiegel und Reklame
Johann Maria Farina (I) ließ sein Eau de Cologne in längliche grüne Flaschen, die sogenannten „Rosolien“ oder „Rosoliflacons“ abfüllen. Verkauft wurden ganze Rosolien mit einer Füllmenge von 8 Unzen sowie halbe zu 4 Unzen. In den 1760er Jahren kamen auch Viertelflaschen zu 2 Unzen hinzu. Am besten verkaufte sich die halbe Flasche, die Farina für 6 Reichstaler oder 9 Gulden je Dutzend anbot. Zunächst wurde die Ware flaschenweise verkauft, später versandte Farina das Duftwasser in Kistchen zu 4, 6, 8, 12, oder 18 Flaschen.
Die Echtheit der Ware wurde durch ein mit dem Familienwappen versehenes rotes Siegel bezeugt. Darüber hinaus war jeder Lieferung eine gedruckte Gebrauchsanweisung in Form eines vom Inhaber eigenhändig unterschriebenen Zettels beigefügt. Laut dieser Gebrauchsanweisung diente das Wasser nicht allein zur äußerlichen Anwendung, sondern leistete auch bei der Pflege der Zähne, der Beseitigung von Mundgeruch und der Bekämpfung ansteckender Krankheiten beste Dienste. Als eine Madame Duplessis aus Nogent im August 1785 in Köln anfragen ließ, ob die Lähmung ihres Gatten auch durch Eau de Cologne zu heilen sei, antwortete Johann Maria Farina (III), sie solle Leinen in das Wasser tauchen und die schmerzenden Stellen damit einreiben. Auch könne sie wöchentlich dreimal 50 Tropfen in das Brunnenwasser geben. „Zumindest“, so schließt das Schreiben, „riskieren Sie nicht, ihm damit irgendwie zu schaden“.[17] Erst im Jahr 1811 verschwand der Hinweis auf die medizinischen Wirkungen des Produktes von dem Gebrauchszettel. Als Reklamemittel blieben die Zettel aber erhalten. Die eigenhändige Unterschrift des Inhabers wurde 1803 durch einen mittels Stempel aufgebrachten Namenszug ersetzt, was es ermöglichte, jeder einzelnen Flasche einen Zettel beizugeben.
Das Unternehmen unter Johann Maria Farina (III), 1766–1792
Nach dem Tode Johann Maria Farinas (I) im Jahr 1766 übernahm sein Neffe Johann Maria Farina (III), ein Sohn des Firmengründers Johann Baptist Farina die Führung der Geschäfte. Der Onkel hatte ihn 1733 nach dem Tode seines Vaters zu sich als Lehrling genommen, dann hatten die beiden sich aber verkracht und Johann Maria Farina (III) war als Soldat in niederländische Dienste getreten. Um 1747 kehrte er wieder nach Köln zurück und arbeitete zunächst als Angestellter seines Onkels. Ab 1749 betrieb er dann einen eigenen Ladenhandel und eine Schokoladenfabrik. Nebenher verkaufte er das Eau de Cologne seines Onkels nach Düsseldorf, wohin dessen Bruder Carl Hieronymus Farina nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen „Gebrüder Farina & Comp.“ im Jahr 1717 übersiedelt war. Mönckmeier vermutet, dass Johann Maria Farina (III) als künftiger Erbe auch schon zu Lebzeiten Johann Maria Farinas (I) bei der Fabrikation des Duftwassers hinzugezogen wurde.[18]
Da Johann Maria Farina (III) die Eau de Cologne-Fabrikation, das Laden-, Kommissions- und Speditionsgeschäft sowie die Schokoladenfabrik nach dem Tod seines Onkels nicht ohne fremde Hilfe fortführen konnte, nahm er Carl Anton Zanoli, einen Angestellten seines Onkels, als Teilhaber hinzu. Zanoli, der seit 1747 im Hause Farina arbeitete, brachte seine Erfahrung im Kommissions- und Speditionshandel ein, wurde aber nicht in die Geheimnisse der Eau de Cologne-Fabrikation eingeweiht. Er war am Gewinn beteiligt, nach Außen hin blieb die auf sechs Jahre geschlossene Abmachung zwischen Farina und Zanoli aber geheim. In der weiteren Unternehmensgeschichte kam die Beteiligung eines nicht zur Familie gehörenden Geschäftspartners nicht wieder vor; für die Entwicklung des Hauses misst Mönckmeier ihr keine besondere Bedeutung zu.[19]
Nach der Trennung von Zanoli wandte sich Farina (III) verstärkt dem Eau de Cologne-Handel zu. Das Geschäftsjournal weist für die zehn Jahre zwischen 1767 und 1776 ein starkes Wachstum im Bereich der Warenversendungen nach auswärts aus:
Jahr | Menge (in Flaschen) Preis durchschnittlich 1 Reichsthaler |
---|---|
1767 | 3072 |
1768 | 3828 |
1769 | 2556 |
1770 | 2940 |
1771 | 3492 |
1772 | 5232 |
1773 | 6156 |
1774 | 6036 |
1775 | 6684 |
1776 | 7692 |
Die geografische Ausdehnung des Absatzes von Farina selbst erstreckte über ganz Europa, wobei Frankreich weiterhin den ersten Rang einnahm. Auf welche Weise die Adressaten der Sendungen das Eau de Cologne ihrerseits weiterverbreiteten, ist aus den vorliegenden Quellen nicht ablesbar, es ist aber anzunehmen, dass das Duftwasser insbesondere durch die großen Kommissionshäuser in den Hafenstädten einen viel weiteren Kundenkreis erreichte.[21] Ein erster Direktversand von Eau de Cologne nach Indien ist für das Jahr 1776 belegt. Ende der 1780er Jahre gab Farina seine übrigen Geschäftssparten schließlich gänzlich zugunsten des Eau de Cologne-Handels und der Schokoladenfabrikation auf.
Als Johann Maria Farina (III) am 30. Juni 1792 starb, hatte er keine Regelung über die Fortführung des Unternehmens getroffen. Dadurch, dass das Geschäft in die Hände seiner Frau und seiner Söhne überging, endete auch die Zeit, in der ein Einzelner die Geschicke des Unternehmens geführt hatte.
Entwicklung unter Johann Baptist Farina (IV), Johann Maria Farina (V) und Carl Anton Farina (VI), 1792–1841
Das Unternehmen wurde 1872 zum k.u.k. Hoflieferanten für Eau de Cologne erhoben.
Die geschäftsführenden Teilhaber Johann Maria Friedrich Carl Heimann, Alexander Mumm von Schwarzenstein und Johann Maria Heimann richteten 1909 die Feierlichkeiten des 200-jährigen Geschäftsjubiläums aus.[22]
Von 1914 bis heute
1927 wurde die Firma Doetsch, Grether & Cie in Basel Generalvertreter von Farina in der Schweiz.[23] Der Absatz ins weitere Ausland wurde ferner bis 1930 von der niederländischen Gesellschaft übernommen.[24] 1943 übernahm Doetsch, Grether & Cie treuhänderisch den Export von Farina um weiter in Länder liefern zu können, die nicht direkt von Deutschland aus zugänglich waren.[25] So konnten auch während des Zweiten Weltkrieges Stammkunden wie Thomas Mann und Marlene Dietrich weiter Farina Eau de Cologne beziehen. Außerdem wurden damit die notwendige Devisen erwirtschaftet, um weiter Essenzen im Ausland einkaufen zu können. 1975 kaufte der französische Parfüm- und Luxusseifenhersteller Roger & Gallet, der selbst von einem Mitglied der Familie Farina gegründet worden war, die Firma Farina Gegenüber.[26] Nachdem Roger & Gallet 1979 von dem Konzern Elf Aquitaine übernommen wurde, übernahm 1981 Doetsch, Grether & Cie in Basel die Anteile von Firma Farina gegenüber.[27] Seit 1999 hält die Familie Farina wieder alle Anteile der Firma in Köln.[28] 2003 eröffnete Farina das Duftmuseum im Farina-Haus.
Berühmte Benutzer und Kunden
- 1734 König Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Soldatenkönig)
- 1736 Kurfürst Clemens August I. von Bayern
- 1738 Kaiser Karl VI.
- 1740 Kaiserin Maria Theresia von Österreich
- 1745 König Ludwig XV. von Frankreich; König Friedrich II von Preußen (Friedrich der Große; Alter Fritz); Voltaire
- 1758 König Ferdinand VI. von Spanien
- 1782 Wolfgang Amadeus Mozart
- 1791 König Stanislaus II. von Polen
- 1797 Königin Louise von Preußen
- 1799 Friedrich Schiller
- 1800 König Gustav IV. von Schweden
- 1802 Johann Wolfgang von Goethe
- 1804 Kaiser Napoléon I. von Frankreich
- 1806 Erzherzog Anton Viktor von Österreich
- 1807 Ludwig van Beethoven
- 1809 Caroline, Königin von Neapel
- 1810 Pauline, Fürstin Borghese, Letizia Buonaparte, Jérôme König von Westfalen,
- 1811 Kaiserin Marie-Louise von Frankreich; Kaiser Franz I. von Österreich Hermann Graf von Pückler, Elise, Großherzögin der Toscana
- 1815 Zar Alexander I. von Russland; Alexander von Humboldt; Fürst Clemens von Metternich
- 1822 Kaiser Peter I. von Brasilien
- 1824 Heinrich Heine
- 1830 König Wilhelm IV. von Großbritannien, Irland und Hannover
- 1837 Victoria, Königin von Großbritannien und Irland
- 1841 König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
- 1843 Zar Nikolaus I. von Russland, Paul Alexander Leopold Fürst zur Lippe
- 1845 Heinrich Herzog von Anhalt
- 1846 König Ernst August I. von Hannover, Adolph Herzog von Nassau
- 1847 König Christian VIII. von Dänemark und Norwegen
- 1848 Erich Freund Herzog von Sachsen Meiningen
- 1850 König Friedrich August II. von Sachsen; König Friedrich VII. von Dänemark
- 1855 Zar Alexander II. von Russland; König Johann von Sachsen, Karl Alexander Großherzog von Sachsen Weimar
- 1859 Georg Friedrich Karl Großherzog von Mecklenburg Strelitz
- 1861 König Wilhelm I. von Preußen
- 1862 Friedrich Wilhelm Großherzog von Mecklenburg Strelitz
- 1863 Albert Eduard Prince of Wales
- 1866 König Ludwig von Portugal, Ludwig III.Großherzog von Hessen
- 1868 Kaiser Napoléon III. von Frankreich; König Karl I. von Württemberg; Graf Benjamin Disraeli von Beaconsfield, Friedrich Großherzog von Baden, Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen
- 1870 Alexandra Princess of Wales
- 1871 Kaiser Wilhelm I.
- 1872 König Ludwig II. von Bayern (Märchenkönig)
- 1872 Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, König von Ungarn; Kaiserin Elisabeth von Österreich, Königin von Ungarn (Sissi)
- 1873 König Leopold III. von Belgien; König Albert von Sachsen
- 1874 König Oskar II. von Schweden, Victoria Kronprinzessin von Preußen
- 1876 König Viktor Emanuel II. von Italien
- 1877 König Christian IX. von Dänemark; Mark Twain, Margaretha Kronprinzessin von Italien, Amadeus Herzog von Aosta
- 1878 König Umberto I. von Italien
- 1879 Ludwig IV Großherzog von Hessen
- 1880 König Wilhelm III. der Niederlande
- 1881 König Karl I. von Rumänien
- 1882 Friedrich Franz II.Großherzog von Mecklenburg Schwerin
- 1888 Kaiser Friedrich III.; Kaiser Wilhelm II.; Mori Ōgai
- 1889 Oscar Wilde
- 1894 König Otto I. von Bayern
- 1901 Kaiser Eduard VII. von Indien, König von Großbritannien und Irland
- 1910 Kaiser Georg V. von Indien, König von Großbritannien und Irland
- 1921 Thomas Mann
- 1925 Franz Lehár
- 1927 König Gustav V. von Schweden
- 1928 Konrad Adenauer
- 1935 Marlene Dietrich
- 1939 Heinz Rühmann
- 1951 Kaiserin Soraya von Persien
- 1959 Indira Gandhi; Romy Schneider
- 1964 Françoise Sagan
- 1970 Hildegard Knef
- 1987 Prinzessin Diana von Wales
- 1999 Bill Clinton
Literatur und Quellen
Quellen
- Historisches Archiv der Stadt Köln (HAStK)
- Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv (RWWA), Köln
- Nationalbibliothek Frankreichs (Gallica): image 7–10
Das Firmenarchiv des Hauses Farina ist heute im Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv Köln (Abt. 33) untergebracht. Einige ausgewählte Dokumente sind als Digitalisat im Projekt Wikisource verfügbar (s.u.). Auswahl:
- Kölnisches Wasser von Johann Maria Farina, dem ältesten Destillateur in Köln, wohnhaft gegenüber dem Jülichs-Platze, Gebrauchszettel aus dem Jahr 1811 auf Wikisource.
- Lieferung von Kölnisch Wasser an die französische Kaiserin Marie-Louise:
- Ingrid Haslinger. Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
- Florian Langenscheidt (Hrsg.): Deutsches Marken-Lexikon. Deutsche Standards, Köln 2008, ISBN 978-3-8349-0629-8, Seite 396–397
- Florian Langenscheidt (Hrsg.): Lexikon der deutschen Familienunternehmen. Deutsche Standards, Köln 2009, ISBN 978-3-8349-1640-2, Seite 447–448
- Literatur von und über Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Darstellungen
- Hermann Schaefer: Geschichte, Markenschutz, Nachahmer, Rechtsprechung. Aus dem Archiv des Originalhauses Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz gegr. 1709. Köln 1929.
- Hermann Schaefer: Die Warenzeichen des Originalhauses Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz, älteste Kölnisch-Wasser-Fabrik, gegr. 1709 zu Köln a. Rh. M. DuMont Schauberg, 1925 und Nachtrag 1929
- Wilhelm Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz in Köln gegründet 1709, überarbeitet von Hermann Schaefer. Berlin 1934 (Detailreiche Darstellung der Unternehmensgeschichte von ihren Anfängen bis ins Jahr 1914 sowie einem kursorischen Überblick über die Zeit zwischen 1914 und 1933).
- Markus Eckstein: Eau de Cologne: Auf den Spuren des berühmten Duftes. Köln 2006, ISBN 3-7616-2027-6.
- Verena Pleitgen: Die Entwicklung des betriebswirtschaftlichen Rechnungswesens von 1890 bis 1940 am Beispiel der Firmen Krupp, Scheidt und Farina. Dissertation thesis, Universität zu Köln, 2005
- Marita Krauss: Die Königlich Bayerischen Hoflieferanten. Wo der König Kunde war. München 2008, ISBN 978-3-937200-27-9
- Astrid Küntzel: Fremde in Köln. Integration und Ausgrenzung zwischen 1750 und 1814. Köln 2008, ISBN 978-3-412-20072-5.
- Rudolf Amelunxen: Das Kölner Ereignis. Ruhrländische Verlagsgesellschaft, Essen 1952
- Bernd Ernsting, Ulrich Krings: Der Ratsturm. J.P.Bachem Verlag, Köln 1996, S. 506 + 507 ff
- Rheinisch-westfälische Wirtschaftsbiographien 1953, Abschnitt 7, Seite 161–198
- Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Das große Köln-Lexikon. Greven Verlag, Köln 2005, ISBN 3-7743-0355-X.
- Klara van Eyll: Die Geschichte der unternehmerischen Selbstverwaltung in Köln 1914–1997. RWWA zu Köln, Seiten 163, 234, 235
- Robert Steimel: Kölner Köpfe. Steimel Verlag, Köln 1958
- Ludwig Schröder: Der Markenartikel. Entwicklung – Struktur – Aufgaben des Markenverbandes, Wirtschaftsverlag, Wiesbaden, 1983, ISBN 3-922114-04-0
- Werner Schäfke (Hrsg.): Oh! De Cologne. Die Geschichte des Kölnisch Wasser. Mit Beitrag von Bernhard Kuhlmann: Jedenfalls schmeckt Eau de Cologne besser als Petroleum. Wienand Verlag, Köln 1985, ISBN 3-87909-150-1
- o. V.: Zur Feier des 200 jährigen Geschäfts-Jubiläums der Firma – Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz -, 1709 – 1909, Köln 1909
Fachveröffentlichungen mit Bezug zu Farina
- Friedrich Gildemeister, Eduard Hoffmann: Die aetherischen Oele. 1. Auflage. Julius Springer, Berlin 1899
- Ludger Kremer; Elke Ronneberger-Sibold (Hrsg.): Names in Commerce and Industry: Past and Present. Darin enthalten Christian Weyer: Brand name, Herkunftsangabe und Freizeichen im Grenzbereich zwischen Proprium und Appellativum. Logos Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8325-1788-5, Seite 45–60
Fachveröffentlichungen zum Thema Eau de Cologne
- Giovanni Fenaroli, L. Maggesi: Acqua di Colonia. In: Rivista italiana essenze, profumi, piante offizinali, olii vegetali, saponi, Jg. 42, 1960
- Francesco La Face: Le materie prime per l’acqua di colonia. In: Relazione al Congresso di Sta. Maria Maggiore, 1960.
- Sébastien Sabetay: Les Eaux de Cologne Parfumée. Sta. Maria Maggiore Symposium 1960.
- Frederick V. Wells: Variations on the Eau de Cologne Theme. Sta. Maria Maggiore Symposium 1960.
- Frederick V. Wells, Marcel Billot: Perfumery Technology. Art, science, industry. Horwood Books, Chichester 1981. ISBN 0-85312-301-2, S. 25, S. 278
- Hugo Janistyn: Riechstoffe, Seifen, Kosmetik, Heidelberg, 1950
Farina in der Belletristik
- Honoré de Balzac: Histoire de la Grandeur et de la Décadence de César Birotteau, Marchand Parfumeur, Adjoint au Maire du deuxième Arrondissement de Paris, Chevalier de la Légion-d’honneur, etc. (Geschichte der Größe und des Niedergangs des César Birotteau, Parfümhändler, Beigeordneter des Bürgermeisters des Zweiten Pariser Arrondissements, Ritter der Ehrenlegion usw.). Paris November 1837
- George Meredith: Farina. A legend of Cologne Chapman and Hall, London 1894.
Weblinks
- Literatur von und über Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Farina gegenüber (Website des Unternehmens mit einem mehrsprachigen tabellarischen Abriss der Unternehmensgeschichte).
- Eau de Cologne – der Duft, der Köln berühmt gemacht hat (Informationen des Historischen Archivs Farina Haus, Köln, hrsg. von Johann Maria Farina. Dort auch eine Stammtafel der Familie Farina).
- Duftmuseum im Farina Haus in Köln (mit zahlreichen Abbildungen und einer Anfahrtsbeschreibung).
- Fernseh-Interview mit Johann Maria Farina, 11. Mai 2009
- Fernseh-Aufnahme des Festaktes „300 Jahre Farina“ im Kölner Rathaus am 13. Juli 2009
- Informationen über „300 Jahre Farina“ im Kölner Rathaus am 13. Juli 2009
- Gebrauchszettel Eau Admirable um 1760
Einzelnachweise
- ↑ Hoppenstedt: Firmendatenbank – Groß- und Mittelständische Unternehmen 2007
- ↑ Die Nummerierung der Namen folgt Mönckmeier, Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, Anhang, Anlage 3. Die Benennungen auf der im Web wiedergegebenen Stammtafel weichen von denen Mönckmeiers ab.
- ↑ Einwohnerverzeichnis von Köln aus dem Jahre 1715, Nachdruck und Veröffentlichung der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Neue Folge Nr.17, Köln 1981.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 9. Als Datum für die Trennung nennt Mönckmeier das Jahr 1717, ebd., S. 81.
- ↑ Dazu Mönckmeier, Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 12f.
- ↑ Bürgeraufnahmebuch der Stadt Köln: „Dezember 10 Johann Maria Farina, frantz. krahm, Obenmarktportz“. Hier zitiert nach Mönckmeier, Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 18.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 6.
- ↑ S. 8.
- ↑ Eckstein, Eau de Cologne, S. 14f.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 58.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 59.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 60.
- ↑ S. 61.
- ↑ Hier zitiert nach Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 62.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 63.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 67.
- ↑ „Du moins vous ne risquez de lui en faire du mal.“ Hier zitiert nach Mönckmeier, Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 70.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 81.
- ↑ Mönckmeier: Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 91.
- ↑ Vgl. Mönckmeier, Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 92.
- ↑ So auch Mönckmeier, Die Geschichte des Hauses Johann Maria Farina, S. 93.
- ↑ o. V., Zur Feier des 200 jährigen Geschäfts-Jubiläums der Firma – Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz -, S. 21
- ↑ RWWA 33/587/3 Korrespondenz und Verträge mit Doetsch Grether & Cie 1927
- ↑ Pleitgen, Die Entwicklung des betriebswirtschaftlichen Rechnugswesens von 1890 bis 1940 am Beispiel der Firmen Krupp, Scheidt und Farina, S.95
- ↑ RWWA 33/348/17 Treuhandberichte Doetsch Grether & Cie 1943
- ↑ Schäfke, Oh! De Cologne, S. 44 und 46
- ↑ Schröder, Der Markenartikel, S. 165 ff
- ↑ RWWA 33/348/18 Treuhandverträge Doetsch Grether & Cie 1944–2009
Koordinaten: 50° 56′ 15″ N, 6° 57′ 29″ O