Joseph LeDoux
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- Biopsychologe
- Neuropsychologe
- Kognitionswissenschaftler
- Hochschullehrer (New York University)
- US-Amerikaner
- Geboren 1949
- Mann
Joseph E. LeDoux (* 7. Dezember 1949 in Eunice (Louisiana)) ist ein US-amerikanischer Psychologe und Neurowissenschaftler. Sein Hauptforschungsgebiet ist die Emotionspsychologie, insbesondere die nicht-pathologische Angst. Er ist Professor am Center for Neural Science an der New York University.
LeDoux wurde an der University of New York in Stony Brook bei Michael Gazzaniga promoviert. Gazzaniga wiederum ist ein Schüler von Roger Sperry.
Emotionales und kognitives Prozessieren
Nach LeDoux stoßen furchtauslösende Reize zwei Prozesse im Zentralnervensystem an, die beide ihren Ursprung im Thalamus haben und danach jeweils entlang einer eigenständigen Route verlaufen.
Der erste Prozess ist der schnelle Abgleich des Reizes mit groben Reizmustern zur Kategorisierung als gefährlich oder ungefährlich. Er wird von LeDoux als emotionale Verarbeitung bezeichnet und als „quick and dirty“ beschrieben. Er dient seiner These nach zur Vorbereitung schneller Reaktionen (z. B. der Flucht in Gefahrensituationen) und ist fehleranfällig. Diese erste Route führt LeDoux zufolge direkt, also ohne Umweg über die Großhirnrinde, vom Thalamus zur Amygdala. Die Amygdala habituiert erfahrungsbedingt, also kann man von der Amygdala als emotionalem bzw. implizitem (nicht-deklarativen) Gedächtnis sprechen.
Den zweiten Prozess nennt LeDoux „kognitives Verarbeiten“. Er diene zur Kontrolle der bei der emotionalen Verarbeitung gewonnenen Information und sei zeitaufwendiger. Dieser Prozess beginnt LeDoux zufolge am Thalamus (Tor zum Bewusstsein) und verläuft über den präfrontalen Cortex, sowie auf einer Nebenroute über den Hippocampus. Der Hippocampus selektioniert und koordiniert die Information und schafft auf diese Weise das explizite, deklarative Gedächtnis [1]. So teilen sich die Amygdala, der Hippocampus und sein umgebender Cortex (EPPC genannt) die deklarative Gedächtnisarbeit, wobei die Gedächtnisinhaltes selbst im dazugehörigen Cortex (Sehrinde, Hörrinde...) gespeichert werden. Die Verbindungen zwischen Hippocampus und Cortex bilden sich erst mit dem 4. Lebensjahr voll aus . So können vor dem 4. Lebensjahr Inhalte zwar "emotional" gespeichert werden, es fehlt aber der deklarative Zusammenhang (infantile Amnesie). [2]
1999 wurde LeDoux mit dem Jean-Louis-Signoret-Preis ausgezeichnet. 2005 gewann er den Internationalen Preis der Fyssen-Stiftung.
Werke
- Das Netz der Gefühle. Dtv, München 2004, ISBN 3-423-36253-7 (Originaltitel: The Emotional Brain: The Mysterious Underpinnings of Emotional Life, 1996)
Quellenangaben
Weblinks
- Literatur von und über Joseph LeDoux im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Joseph LeDoux auf der Website der New York University (englisch)
- Hirnforscher Joseph LeDoux: Herr über die Erinnerung, Portrait von Claudia Wüstenhagen, Die Zeit, 14. März 2012
Personendaten | |
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NAME | LeDoux, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | LeDoux, Joseph E. |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Psychologe |
GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1949 |
GEBURTSORT | Eunice (Louisiana) |