Kaukasus-Asienfetthenne
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- Phedimus (Gattung)
Kaukasus-Asienfetthenne | ||||||||||||
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Kaukasus-Asienfetthenne (Phedimus spurius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phedimus spurius | ||||||||||||
(M.Bieb.) ’t Hart |
Die Kaukasus-Asienfetthenne (Phedimus spurius) ist eine Pflanzenart, die heute zur Pflanzengattung Phedimus gehört und früher zur Gattung Fetthennen (Sedum) gezählt wurde.
Beschreibung
Phedimus spurius ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und wächst mit zahlreichen, niederliegenden oder kriechenden, wurzelbildenen Trieben. Die sterilen Triebe sind kahl oder leicht papillös und werden 5 bis 15 Zentimeter lang. Die Laubblätter sind gegen- oder selten wechselständig angeordnet. Sie sind sitzend oder kurz gestielt. Die bei einer Länge von 15 bis 35 Millimeter und einer Breite von 10 bis 12 Millimeter spatelförmige bis verkehrt-eiförmige oder nahezu kreisrunde, keilförmige Blattspreite ist häufig im oberen Teil gekerbt.
Die papillösen Blütentriebe sind niederliegend oder aufsteigend. Ihr Blütenstand bildet sehr dichte Ebensträusse mit drei bis fünf Zweigen und 15 bis 30 Blüten. Die verkehrt lanzettlichen bis länglichen Brakteen sind papillös. Die fünfzähligen (selten sechszähligen) Blüten sind fast sitzend oder kurz gestielt. Ihre deltoiden bis lanzettlichen Kelchblätter sind stumpf bis spitz und zu ihrer Spitze hin papillös. Sie sind bis zu 10 Millimeter lang. Die reinweißen bis blutroten Kronblätter sind im unteren Teil aufrecht, drüber meist ausgebreitet. Sie sind gekielt, fast eiförmig und besitzen ein kurzes, gelegentlich auch langes, aufgesetztes Spitzchen und sind 7 bis 12 Millimeter lang. Die Staubfäden sind 5 bis 9 Millimeter lang und die Staubbeutel rot. Die Nektarschüppchen sind etwas 0,5 Millimeter lang und 1 Millimeter breit. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.
Die an ihrer Basis miteinander vereinigten, kahlen Früchte sind fast aufrecht und 5 bis 9 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt $ 2n=28,42 $.
Verbreitung und Standort
Phedimus spurius ist in Georgien (im Kaukasus), im Norden Irans und in Kleinasien (Türkei) an felsigen Stellen und auf subalpinen Wiesen in Höhenlagen von 1250 bis 3000 Metern verbreitet.
Phedimus spurius ist in vielen Ländern Europas stellenweise verwildert bzw. neu eingebürgert und daher auch außerhalb von kultivierten Gärten anzutreffen. In Österreich ist sie in allen Bundesländern anzutreffen und zum Teil inzwischen eingebürgert. Die Pflanze gedeiht in Trockenrasen, auf Mauern und Felsen.
Systematik und Etymologie
Die Erstbeschreibung als Sedum spurium erfolgte 1808 durch Friedrich August Marschall von Bieberstein.[1] Henk ’t Hart stellte die Art 1995 in die Gattung Phedimus.[2] Nomenklatorische Synonyme sind Asterosedum spurium (M.Bieb.) Grulich und Spathulata spuria (M.Bieb.) Á.Löve & D.Löve.
Das Artepitheton spurius bedeutet „unehelich, von einem unbekannten Vater mit einer Prostituierten gezeugt“ und bezieht sich auf Arten, deren taxonomische Einordnung Schwierigkeiten bereitete.[3]
Gartenformen
Im Handel sind diese Zierpflanzen üblicherweise noch unter Sedum spurium zu finden. Gartenformen sind 'Schorbuser Blut' mit rotvioletten Blüten und dunkelvioletten Blättern, 'Sunset Cloud' mit rosaorangen Blüten[4], 'Album Superbum' auch Schneeteppich-Fettblatt oder Teppich-Fetthenne genannt, mit reinweißen Blüten und hellgrünen Blättern, nicht zu verwechseln mit Sedum album (Weißer Mauerpfeffer[5]), 'Purpurteppich' mit rotbraunen Laub und roten Blüten sowie 'Roseum Superbum' mit reinrosa Blüten[6].
Literatur
- Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 209.
- M. A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich August Marschall von Bieberstein: Flora Taurico-Caucasica exhibens stirpes phaenogamas, in Chersoneso Taurica et regionibus caucasicis sponte crescentes. Band 1, Charkow 1808, S. 352, (online).
- ↑ Henk't Hart, Urs Eggli: Evolution and Systematics of the Crassulaceae. Backhuis Publishers, Leiden 1995, ISBN 90-73348-46-3, S. 168.
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Nikol, 3. Auflage 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 606
- ↑ Botanica. Das Abc der Pflanzen. Random House Australia, Deutsche Ausgabe: Edition Könemann in der Tandem Verlag 2003, ISBN 3-89731-900-4, S. 834
- ↑ Unsere Natur, Verlag Werner Dausien, Hanau 1981, ISBN 3-7684-2033-7, S. 208
- ↑ Steingartenpflanzen, Weltbildverlag Augsburg/Artia-Verlag, Praha 1990, 3/15/10/52-02, S. 191