Klatschen
Klatschen ist eine Klanggeste, bei der die Handflächen zusammengeschlagen werden. Durch Klatschen kann man seinen Beifall bekunden (Zustimmung, Applaus) oder durch ein rhythmisches Klatschen den Takt bei Musikstücken oder einem Tanz angeben.
Techniken
Man unterscheidet vier Arten des Klatschens:
- Flachhandklatschen: Die Finger der Schlag-Hand werden gestreckt in den Handteller der anderen Hand geschlagen.
- Hohlhandklatschen: Mit beiden Händen wird je eine Schale gebildet und diese beiden Schalen werden aneinander geschlagen.
- Rückhandklatschen: Die Finger der Schlag-Hand werden gestreckt und umgedreht in den Handteller der anderen Hand geschlagen.
- Brunnenklatschen: Die den Schlag empfangende Hand bildet einen „Brunnen“, der Schlag wird mit dem Handteller ausgeführt.
Ethologie des Klatschens
Die Ethologie des Klatschens setzt sich mit der Frage auseinander, welche Wurzeln das Klatschen als Beifallskundgebung in der menschlichen Phylogenese hat. Einfaches Beifallklatschen und rhythmisches Klatschen haben eine Gemeinsamkeit: Meist wird es gemeinsam ausgeführt und schafft so ein Gemeinschaftsgefühl. Beifall klatschen kann auch in rhythmisches Klatschen übergehen. Die Grenze zwischen Beifall und der Freude am gemeinsamen Rhythmus können dann verschwimmen.
Die phylogenetische Entwicklung des Klatschens als Beifallskundgebung ist kaum untersucht.
Musik
Beim Paschen, einem in der alpenländischen Volksmusik vorkommenden Stilelement, wird eine Kombination aus Flachhandklatschen und Hohlhandklatschen gezielt eingesetzt.
Vor allem in den 60er und 70er Jahren war das Klatschen eine beliebte Alternative zum Schlagzeug. In der Zeit der Hippie-Bewegung wurde in vielen Rock oder Folk Liedern das diskrete Klatschen dem dumpfen und lauten Schlagzeug vorgezogen oder diente zumindest zu dessen Ergänzung (The Beatles: I want to hold your hand). Zum einen passte der Klang eines Klatschens besser zur Stimmung der Lieder und zum anderen animiert rhythmisches Klatschen seine Zuhörer zum mitmachen (The Beach Boys: Barbara Ann). Dadurch entsteht eine ganz besondere und friedliche Stimmung (Herman's Hermits: I’m into something good) . In einigen Fällen wurde auch ein mit dem Schlagzeug nachgeahmtes Klatschen benutzt, um bei seinen Zuhörern denselben Effekt zu erzielen (The Knack: My Sharona).
Eine Ausnahme ist der Anfang des Musikstücks We will rock you der britischen Band Queen. Hier entsteht eher ein Gefühl der Stärke und der Energie, das vor allem durch die Masse der rhythmisch Klatschenden erzeugt wird.
Seit Mitte der 70er Jahre hat das rhythmische Klatschen in der Popmusik immer mehr abgenommen. In der aktuellen Musikszene finden sich nur noch sehr wenige Beispiele. Eine Ausnahme sind hierbei die oft als Sommer- oder Partyhits bezeichneten Stimmungslieder, die durch den speziellen Rhythmus unter ihren Zuhörern eine ausgelassene Stimmung erzeugen wollen (z.B. Sheryl Crow: All I wanna do).
Das Geräusch eines klatschenden Handpaares (sehr selten mehrere) ist Grundbestandteil der Instrumente eines Drumcomputers.[1]
Klatschspiele
In vielen Kulturen bilden Klatschspiele – wie Mary Mack, Pat-a-cake, pat-a-cake, baker's man und Stella Ella Ola – einen grundlegenden Teil der Kinderfolklore.
Siehe auch
- Claqueur
- Handclap