Kleinhakentyrann



Kleinhakentyrann
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Tyrannen (Tyrannidae)
Gattung: Hakentyrannen (Agriornis)
Art: Kleinhakentyrann
Wissenschaftlicher Name
Agriornis murinus
(d'Orbigny & Lafresnaye, 1837)

Der Kleinhakentyrann (Agriornis murinus) oder manchmal Maustyrann ist eine Vogelart aus der Familie der Hakentyrannen (Agriornis). Diese Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das sich auf die Länder Bolivien, Argentinien, Paraguay und Uruguay beschränkt. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der Kleinhakentyrann erreicht eine Körperlänge von etwa 17,5 Zentimetern und hat einen hackenförmigen Schnabel. Die Oberseite ist hell rauchgrau. Die Spitzen der Flügeldecken, die Ränder der inneren Handschwingen, die Außenfahnen der äußeren Steuerfedern und eingeschränkt die Schwanzspitzen sind gräulich weiß. Dazu haben sie einen weißen Augenring und Überaugenstreifen, wobei der Zügel schwarzweiß gefleckt ist. Die weiß bis weißliche Kehle ist von dunklen Streifen durchzogen. Die graubraune bis graubraungelbe Brust geht am Bauch in ein braungelbliches Weiß über. Die Flanken sind rosa lohfarben. Im Flug wirkt der Schwanz schwarz.

Verbreitung und Lebensraum

Sie bewegen sich vorwiegend in trockenem Buschland mit vereinzelten Bäumen in Höhen zwischen 100 und 2000 Meter. Es gibt Populationen im Nordwesten Argentiniens, die sich über die Provinzen Catamarca, Tucumán und La Rioja verteilen. Weitere Vorkommen gibt es im südlichen Zentralargentinien, in den Provinzen Neuquén, Río Negro, dem Südwesten Buenos Aires bis in den Süden Santa Cruz.[1] Im Winter migrieren sie nach Bolivien bis ins Departamento Cochabamba und seltener bis nach Gran Chaco im Westen von Paraguay.[2] Laut Dekret N° 514/001 des uruguayischen Ministerium für Viehzucht, Agrikultur und Fischzucht" kommen sie in Uruguay im Fauna-Reservat Silvestre vor.[3]

Verhalten

Es ist nicht viel über das Verhalten des Vogels bekannt. Bewegen sie sich auch dem Boden, dann rennen sie relativ schnell. Sonst sitzt sie gerne auf den Büschen. Während Verfolgungsjagden geben sie scharfe piepsige Töne von sich. In der Brutzeit in Tucumán im Dezember wurden relativ großen Eier entdeckt.

Etymologie

In der Erstbeschreibung stellten D'Orbigny und Lafresnaye die Art in die Gattung Pepoaza. Lange Zeit wurden sie in dann in der Gattung der Nonnentyrannen (Xolmis) geführt, bevor sie schließlich in der Gattung Agriornis eingeordnet wurde. Der Gattungsname setzt sich aus dem lateinischen ager für Acker und dem altgriechischen όρνις (ornis) für Vogel zusammen. Das Artepitheton murinus bedeutet mausgrau, weshalb man in der englischen Literatur neben Lesser Shrike-tyrant auch den Trivialnamen Mouse-brown Shrike-tyrant findet.

Literatur

  • Jon Fjeldså, Niels Krabbe: Birds of the High Andes: A Manual to the Birds of the Temperate Zone of the Andes and Patagonia, South America, Zoological Museum and Apollo Boooks, S. 507, ISBN 978-8788757163
  • Robert S. Ridgely, Guy Tudor: The Birds of South America: The Suboscine Passerines University of Texas Press, 1994, S. 594 f, ISBN 0292770634
  • Allison Victor Andors, François Vuilleumier: Breeding of Agriornis murina (Aves: Tyrannidae) in Patagonia, with comments on its habitat preferences and taxonomic position, Ornitología Neotropical, 1996, S. 109-118[4]
  • Floyd E. Hayes, Paul A. Scharf, Robert S. Ridgely: Austral bird migrants in Paraguay, Condor, Vol 96, 1994, S. 83-97

Weblinks

Einzelnachweise

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