Krameria
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Krameria | ||||||||||||
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Illustration der Roten Ratanhia (Krameria lappacea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Krameriaceae | ||||||||||||
Dumort. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Krameria | ||||||||||||
L. |
Die Krameria, manchmal Ratanhien genannt, sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Ratanhiengewächse (Krameriaceae) innerhalb der Ordnung der Jochblattartigen (Zygophyllales). Die etwa 18 Arten kommen nur in der Neotropis vor.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Laubblätter
Krameria-Arten wachsen als Sträucher oder ausdauernde krautige Pflanzen. Es sind parasitische Pflanzen, genauer: Halbschmarotzer auch Hemiparasitsche Pflanzen genannt; es gibt ein breites Spektrum an möglichen Wirtspflanzen-Arten. Die Wurzeln der Sämlinge besitzen keine Wurzelhaare und die Wurzeln müssen in den ersten zwei Monaten mit der Wirtspflanze verbunden sein. Sekundäres Dickenwachstum geht von einem konventionalen Kambiumring aus.
Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind anscheinend meist einfach, offenkundig zusammengesetzt sind sie bei Krameria cytisoides und immer ganzrandig. Nebenblätter sind keine vorhanden.
Blütenstände und Blüten
Sie bilden traubige Blütenstände oder die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln. Die Blüten stehen jeweils über zwei winzigen Deckblättern.
Die fünfzähligen, zwittrigen, zygomorphen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle und sehen Erbsenblüten etwas ähnlich. Von den meist fünf (selten vier) verschieden großen Kelchblättern sind meist die äußeren drei größer als die inneren; sie sind der auffällige Teil der Blüte, rosa-, purpurfarben oder gelb und kronblattartig. Von den reduzierten meist fünf (selten vier) verschieden geformten Kronblättern sind meist die zwei unteren kleiner, breit und dick und die drei oberen sind genagelt; hier erfolgt die Sekretion von fetten Öl zur Anlockung der Bestäuber. Es sind meist vier, selten drei oder fünf ungleiche Staubblätter vorhanden, sie können untereinander frei oder verwachsen sein. Es können Staminodien vorhanden sein. Von den zwei Fruchtblättern entwickelt sich nur eines und bildet den oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten. Jeder Fruchtknoten enthält nur zwei hängende, kollaterale, anatrope, bitegmisch Samenanlagen.
Blütenökologie
Bienen der Gattung Centris sammeln Öl aus den Blüten und sorgen für die Bestäubung (Entomophilie).
Früchte und Samen
Die Früchte sind bestachelt und enthalten nur je einen Samen. Es ist kein Endosperm vorhanden. Der gut differenzierte Embryo ist gerade. Die zwei dicken Keimblätter (Kotyledone) sind groß und herzförmig.
Verbreitung
Die Areale der etwa 18 Arten liegen nur in der Neotropis. Ihre Heimat reicht von den südwestlichen USA bis Chile und die Karibischen Inseln. Zehn Arten kommen von Kansas über die südwestlichen USA (mit disjunkten Populationen einer Art in Florida und angrenzenden Gebieten in Georgia) bis Costa Rica vor. Sechs Arten kommen vom nördlichen Kolumbien bis östlichen-zentralen Brasilien vor, mit einer Art (Krameria ixine) die das mexikanische Sinaloa und the Großen sowie Kleinen Antillen erreicht. Zwei Arten kommen im westlichen-zentralen Südamerika in Peru, Bolivien, nördlichen Chile und Argentinien vor.
Sie gedeihen in warmen ariden und semiariden Gebieten.
Systematik
Die Gattung Krameria wurde 1758 von Carl von Linné aufgestellt. Dieser war Herausgeber des von Pehr Loefling niedergeschriebenen botanischen Reiseberichts Iter hispanicum, Stockholm: Lars Salvii Kostnad. Darin gab Linné auf Seite 195 der neuen Gattung, welche Loefling in seinem Manuskript Ixine genannt hatte, den Namen Krameria.[1] Typusart ist die in Linnés Systema naturae, Editio Decima 1759, Bd. 2, S. 899 veröffentlichte Krameria ixine L. Die Familie Krameriaceae wurde 1829 durch Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Analyse des Familles de Plantes, 20, 23 aufgestellt. [2] Zuerst wurde die Gattung Krameria in die Familie der Polygalaceae gestellt, dann von Barthélemy Charles Joseph Dumortier 1829 als eine eigene Familie geführt und Paul Hermann Wilhelm Taubert 1892 in die Leguminosae eingeordnet. Beryl B. Simpson reaktivierte 1989 die Familie Krameriaceae in Flora Neotropica, Monograph 49, S. 1–109. Die Krameriaceae und Zygophyllaceae s. str. sind Schwesterfamilien.
Es gibt etwa 18 Krameria-Arten [3]:
- Krameria argentea Mart. ex Spreng.
- Krameria bahiana B.B.Simpson
- Krameria cistoidea Hook. & Arn.
- Krameria cytisoides Cav.
- Krameria erecta Willd. ex Schult. et Schult. f.
- Krameria grandiflora A.St.-Hil.
- Krameria grayi Rose et Painter (Syn.: Krameria sonorae Britton)
- Krameria ixine L.
- Krameria lanceolata Torr.
- Rote Ratanhia (Krameria lappacea (Domb.) Burd. et Simp., Syn.: Krameria triandra Ruiz et Pav.)
- Krameria pauciflora DC.
- Krameria paucifolia (Rose) Rose
- Krameria ramosissima (A.Gray) S.Wats.
- Krameria revoluta O.Berg
- Krameria secundiflora DC.
- Krameria spartioides Klotzsch ex O.Berg
- Krameria tomentosa A. St.-Hil.
Nutzung
Die Droge Ratanhiae radix (Ratanhiawurzel) der Roten Ratanhia (Krameria lappacea) wird medizinisch eingesetzt [4].
Quellen
- Die Familie der Krameriaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Die Familie der Krameriaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Beryl B. Simpson, Andrea Weeks, D. Megan Helfgott & Leah L. Larkin: Species relationships in Krameria (Krameriaceae) based on ITS sequences and morphology: implications for character utility and biogeography, In: Systematic Botany, 29, 2004, S. 97–108. doi:10.1600/036364404772974013 (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag bei USDA-GRIN.
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
- ↑ Eintrag bei The Plant List.
- ↑ Max Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka. 4. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2002, ISBN 3-8047-1854-X