Krummer Wald
Koordinaten: 53° 12′ 50″ N, 14° 28′ 30″ O
Der Krumme Wald ist ein Naturdenkmal mit einer Fläche von ungefähr 1,7 ha, der sich in der Umgebung einer neuen Siedlung des Dorfes Nowe Czarnowo (Gemeinde Gryfino) und des Kraftwerks Untere Oder, im Powiat Gryfiński (Woiwodschaft Westpommern) in Polen befindet. Durch dieses Gebiet führt der rote Wanderweg von Gryfino (Greifenhagen) nach Mieszkowice (Bärwalde).
Das Gebiet erhielt den Namen, da in ihm etwa 400 deformierte Kiefern wachsen. Diese Bäume sind etwa 20 cm über der Erde um circa 90° gekrümmt. Bei einigen Bäumen reicht die Krümmung bis in eine Höhe von 3 m. Die Bäume sind etwa 11–12 m hoch. Das Alter wird auf etwa 70 bis 80 Jahre geschätzt.
Die bekannteste Theorie ist, dass die Bäume absichtlich so von Leuten gestaltet wurden, die sie speziell für Tischlerzwecke zogen, wie etwa den Bau von Möbeln, Schiffen oder Ähnlichem.
Wahrscheinlicher ist allerdings die Theorie des Landesverbandes der Schulgeographen Mecklenburg-Vorpommern, Regionalgruppe Rostock. Bis zum Ende des 19. Jahrhundert war in ganz Mitteleuropa in der Niederforstwirtschaft die Technik des „auf den Stock hauen“ weit verbreitet. Dabei wird ein junger, triebfähiger Baum oberhalb des ersten Triebes geschlagen, um aus den nachwachsenden Trieben Nutzhölzer zu gewinnen, etwa Weidenruten oder Linden- und Erlentriebe für hauswirtschaftliche Geräte. Die gewonnenen Jungkiefern wurden wahrscheinlich als Weihnachtsbäume genutzt. Die triebfähigen Stümpfe sollten aber weiter genutzt werden, was aufgrund des Krieges dann aber ausgeblieben ist.[1]