Laropiprant


Strukturformel
Strukturformel Laropiprant
Allgemeines
Freiname Laropiprant
Andere Namen

[(3R)-4-(4-Chlor-benzyl)-7-fluor-5-methansulfonyl-1,2,3,4-tetrahydrocyclopenta[b]indol-3-yl]-essigsäure

Summenformel C21H19ClFNO4S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 571170-77-9
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Arzneistoffangaben
ATC-Code

C10AD52, Nicotinsäure-Kombinationsarzneimittel

Wirkstoffklasse

Vasokonstriktion

Wirkmechanismus

Prostaglandin-D2-Rezeptor-Antagonist

Eigenschaften
Molare Masse 435,90 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Laropiprant ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Prostaglandin-Antagonisten. In Kombination mit dem zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen verwendeten Lipidsenkers Nicotinsäure soll er nicotinsäurebedingte Nebenwirkungen des Flush-Syndroms (Erröten) reduzieren. Der Zulassungsinhaber stellte den Vertrieb der in ca. 70 Ländern (in Europa unter dem Markennamen Tredaptive) zugelassenen Nicotinsäure-Laropiprant-Kombination weltweit ein,[2] nachdem Ende 2012 Daten aus der kardiovaskulären Endpunktstudie HPS2-THRIVE mit Tredaptive bekannt wurden. In einem Rote-Hand-Brief machte der Hersteller Merck & Co., Inc. darauf aufmerksam, dass die Behandlung mit Laropiprant beendet werden muss.[3]


Pharmakologie

Wirkmechanismus

Laropiprant ist ein selektiver Antagonist des Prostaglandin-D2-Rezeptor-Subtyps 1 (DP1). DP1 wird durch Prostaglandin D2 (PGD2) aktiviert; dies führt zu einer vermehrten cAMP Ausschüttung, was eine Dilatation der Hautgefäße zur Folge hat. Der Patient leidet unter einem starken Wärmegefühl mit Hautrötung und Juckreiz, einem Flush-Syndrom. Durch Nicotinsäure (andere Namen: Niacin, Vitamin B3) wird die PGD2-Synthese stimuliert.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Laropiprant hat eine Plasmaproteinbindung von mehr als 99 % und eine Plasmahalbwertszeit von 12-17,7 Stunden.

Nutzen-Risiko-Verhältnis

Im Dezember 2012 wurde bekannt, dass in der kardiovaskulären Endpunktstudie HPS2-THRIVE (Heart Protection Study 2 – Treatment of HDL to Reduce the Incidence of Vascular Events) der primäre Endpunkt „Reduktion schwerwiegender vaskulärer Ereignisse“ nicht erreicht wurde. Auch in Kombination mit einem Statin reduzierte Tredaptive nicht das Risiko für schwerwiegende vaskuläre Ereignisse. Bei dieser Kombination war jedoch die Inzidenz einiger schwerwiegender nichttödlicher unerwünschter Nebenwirkungen im Vergleich zu einer Statin-Monotherapie statistisch signifikant erhöht, weswegen Merck & Co., Inc. den Vertrieb von Tredaptive weltweit einstellte und einem erwarteten Verbot zuvorkam.[4][5]

Literatur

  • E. Lai, L. A. Wenning, T. M. Crumley, I. De Lepeleire, F. Liu, J. N. de Hoon, A. Van Hecken, M. Depré, D. Hilliard, H. Greenberg, G. O'Neill, K. Metters, K. G. Gottesdiener, J. A. Wagner: Pharmacokinetics, pharmacodynamics, and safety of a prostaglandin D2 receptor antagonist. In: Clinical pharmacology and therapeutics Band 83, Nummer 6, Juni 2008, S. 840–847, ISSN 1532-6535. doi:10.1038/sj.clpt.6100345. PMID 17882161.
  • J. F. Paolini, Y. B. Mitchel, R. Reyes, U. Kher, E. Lai, D. J. Watson, J. M. Norquist, A. G. Meehan, H. E. Bays, M. Davidson, C. M. Ballantyne: Effects of laropiprant on nicotinic acid-induced flushing in patients with dyslipidemia. In: The American journal of cardiology Band 101, Nummer 5, März 2008, S. 625–630, ISSN 0002-9149. doi:10.1016/j.amjcard.2007.10.023. PMID 18308010.

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. MSD stellt Vertrieb von Tredaptive® ein, DAZ-online 14. Januar 2013.
  3. Rote-Hand-Brief von MSD vom 21. Januar 2013. Abgerufen Format invalid.
  4. European Medicines Agency starts review of Tredaptive, Pelzont and Trevaclyn, [1]
  5. Rote-Hand-Brief von MSD vom 27. Dezember 2012. Abgerufen am 3. Januar 2013.