Lauchgrüne Papageiamadine
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Lauchgrüne Papageiamadine | ||||||||||
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Lauchgrüne Papageiamadine (Erythrura prasina) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Erythrura prasina | ||||||||||
(Sparrman, 1788) |
Die Lauchgrüne Papageiamadine (Erythrura prasina) ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken. Es werden mehrere Unterarten unterschieden.
Beschreibung
Die Lauchgrüne Papageiamadine erreicht eine Körpergröße zwischen 14 und 15 Zentimetern und zählt damit zu den größten Arten unter den Prachtfinken. Der kräftige und im Verhältnis zum Kopf große Schnabel ist von dunkelgrauer Farbe. Die Augen sind schwarz. Die Körperoberseite ist bei beiden Geschlechtern grünlich. Beim Männchen sind Kopf und Kehle blau sowie der Bauch rot. Die einzelnen Farbfelder sind nicht voneinander abgetrennt, sondern gehen ineinander über.
Dem Weibchen fehlt das Blau an Kopf und Kehle. Der Oberkopf und die Kopfseiten sind so grün wie der Rücken, allerdings ist das Grün matter als beim Männchen. Die Körperunterseite ist ockerbräunlich grau. Jungvögel sind insgesamt grünlich grauer als adulte Vögel. Sie haben am Kopf eine rein graue Oberseite. Die Kehle ist grau und die übrige Körperunterseite ist bräunlichweiß. Der Oberschnabel ist dunkel und der Unterschnabel rötlich hornfarben.
Verbreitung und Lebensweise
Die Lauchgrüne Papageiamadine ist in Laos, Thailand, Malaysia, Sumatra, Borneo und Java verbreitet. Über ihre Lebensweise ist noch sehr wenig bekannt. Freilandbeobachtungen wurden nur sporadisch in Höhenlagen über 1.300 Metern gemacht. Reis scheint zumindest in Teilen des Jahres ihre Hauptnahrung darzustellen. Daneben frisst sie Gras- und Bambussamen und vermutlich auch die Sämereien anderer Pflanzen.[1]
Die Brutzeit fällt auf Java in die Regenzeit und findet entsprechend in den Monaten Februar und November statt. Anders als die übrigen Eigentlichen Papageiamadinen zeigt sie eine echte Halmbalz. Dabei hält das Männchen einen Grashalm oder ein Blatt im Schnabel und tanzt vor dem Weibchen, indem es die Laufgelenke abwechselnd beugt und streckt.[2] Die Lauchgrüne Papageiamadine ist ein Freibrüter; sie baut ihr Nest freistehend im Gebüsch. Dazu verwendet sie schmale Blätter, Pflanzenfasern und Moos. Das Weibchen legt zwischen zwei und 6 Eier. Die Brutdauer beträgt 12 bis 14 Tage. Die Jungvögel verlassen das Nest nach 21 Tagen und sind von Beginn an sehr fluggewandt und geschickt. In den ersten Tagen nach dem Ausfliegen sitzen sie häufig eng nebeneinander auf Ästen. Die arttypische Individualdistanz entwickelt sich erst, wenn die Jungvögel selbständig sind.[3] Die Jugendmauser beginnt im Alter von sechs Wochen und ist mit drei Monaten abgeschlossen.
Haltung als Ziervogel
Der Zeitpunkt der Ersteinfuhr nach Europa ist nicht mehr genau feststellbar. Die Art wurde jedoch bereits 1877 gehalten und 1878 wurde über den Londoner Tiergroßhändler Abrahams eine größere Stückzahl eingeführt. In den Jahren danach war die Art auch in Mitteleuropa häufiger im Handel und zählte bis zum ersten Weltkrieg sogar zu den am häufigsten importierten asiatischen Prachtfinken. Sie wird auch jetzt noch regelmäßig angeboten und ist teilweise in großen Stückzahlen im Handel.[4]
Die Lauchgrüne Papageiamadine gilt als anspruchsvoll in der Haltung und nur für erfahrene Halter geeignet. Hoch ist vor allem ihr Platzbedarf. Sie ist ein guter Flieger und benötigt für ihr Wohlbefinden einen Innenvoliere mit mindestens 1,20 Länge und 50 Zentimeter Höhe und Breite. In zu kleinen Käfigen oder Volieren neigt sie zur Trägheit und zur Verfettung. Wird sie in einer Gartenvoliere gehalten, benötigt sie außerdem einen Schutzraum, in dem eine Raumtemperatur von mindestens 20 Grad herrscht.
Literatur
- Horst Bielfeld: 300 Ziervögel kennen und pflegen. Ulmer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5737-2.
- Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: Prachtfinken - Australien, Ozeanien, Südostasien. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4.
- Peter Clement, Alan Harris, John Davis: Finches and Sparrows – An Identification Guide. Christopher Helm, London 1993, ISBN 0-7136-8017-2.
Einzelnachweise
Weblinks
- BirdLife Factsheet, aufgerufen am 23. Juni 2010