Lohwald


Lohwald (auch: Lohe) ist eine Landschaftsbezeichnung. Das althochdeutsche lo bzw. loh hatte mehrere Bedeutungen, die die Deutung darauf aufbauender Flurnamen erschweren. Häufige Grundbezeichnung ist „lichter Wald“ bzw. „Hain“. Lo (später „Lohe“) wurde auch die in meist lichten, hainartigen Wäldern gewonnene Eichenrinde genannt. In mittelalterlichen Eichenwäldern wurde die Rinde der Stieleichen abgeschält, um damit Leder zu gerben. Auch Blätter und Holz wurden genutzt, und diese zum Gerben verwendeten Baumbestandteile wurden als Lohe, im Fall von Eichen als Eichenlohe, bezeichnet.

Lohwälder befanden sich häufig in Auwäldern, in denen junge Eichen, in anderen Gegenden auch Fichten genutzt wurden. Da Eichen aus den Wurzelstöcken heraus neu austreiben können, entwickelte sich durch die Lohwirtschaft häufig ein Eichen-Niederwald, der im Rheinischen Schiefergebirge Lohhecken genannt wird.

Daraus sind Ortsnamen, wie beispielsweise Offenbach-Lohwald, Lohhof oder Barlo entstanden, aber auch Familiennamen wie Schottenloher oder Erbslöh.

Siehe auch

  • Lohhecken
  • Lohmühle
  • Gehöferschaft

Literatur

  • Richard B. Hilf: Der Wald. Wald und Weidwerk in Geschichte und Gegenwart - Erster Teil [Reprint]. Aula, Wiebelsheim 2003, ISBN 3-494-01331-4
  • Hans Hausrath: Geschichte des deutschen Waldbaus. Von seinen Anfängen bis 1850. Schriftenreihe des Instituts für Forstpolitik und Raumordnung der Universität Freiburg. Hochschulverlag, Freiburg im Breisgau 1982, ISBN 3-8107-6803-0

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