Lumpy-skin-Krankheit
Die Lumpy-skin-Krankheit (Syn. Dermatitis nodularis, engl. Lumpy Skin Disease) ist eine Viruskrankheit der Wiederkäuer, die mit knotigen Veränderungen der Haut und der Schleimhäute einhergeht. Die Erkrankung ist in Afrika endemisch, in Europa wurden bislang keine Fälle beobachtet.
Ätiologie und Verbreitung
Der Erreger ist das Capripoxvirus bovis nodularis aus der Gattung Capripoxvirus und gehört zu den Pockenviren.
Die Krankheit ist in Afrika endemisch. Hauptwirt ist das Rind, aber auch Büffel, Giraffen und Impalas sind empfänglich. Die Morbidität beträgt bis zu 20 %, die Mortalität ist jedoch niedrig. Bei ungeimpften Rindern tritt alle fünf bis sechs Jahre eine Epidemie auf. Das Virus wird vermutlich über beißende Fliegen verbreitet.
Klinik
Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 4 Wochen. Symptome sind Fieber, vermehrter Tränenfluss und Nasenausfluss. Bei schwerer betroffenen Tieren entwickeln sich zahlreiche Knoten in der Haut und den Schleimhäuten von Auge, Nase, Maul und Genitalien. Aufgrund dieses Bildes erhielt die Krankheit ihren Namen (lumpy skin - „Beulenhaut“). Die Knoten zerfallen nekrotisch und werden häufig bakteriell sekundär infiziert.
Die Erkrankung kann auch subklinisch mit mildem Fieber und wenigen Hautläsionen verlaufen.
Diagnose
Das klinische Bild erlaubt bereits eine Verdachtsdiagnose. Beweisend ist die Virusisolierung und -identifikation durch Elektronenmikroskopie oder immunologische Methoden (ELISA). Antikörper können durch Immunfluoreszenz, Virusneutralisationstest und Western Blot nachgewiesen werden.
Bekämpfung
Die Erkrankung ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. In Endemiegebieten werden Lebendimpfstoffe auf der Basis des Schafpockenvirus eingesetzt.