Lusitropie


Als Lusitropie wird die Beeinflussung der Fähigkeit der Herzmuskulatur (Myokard) zur schnellen und vollständigen Erschlaffung bezeichnet. Sie bildet den funktionellen Gegensatz zur Inotropie (Kontraktilität), ist aber für die mechanische Pumpwirkung des Herzens genauso wichtig. Unter positiver Lusitropie wird eine Steigerung der Relaxationsfähigkeit, unter negativer Lusitropie die entsprechende Absenkung verstanden. Adrenalin und Noradrenalin haben positiv lusitrope Eigenschaften. Eine erhöhte Kalziumkonzentration in den Myozyten (z.B. durch Herzglykoside) steigert zwar die Inotropie, hat aber gleichzeitig eine negativ lusitrope Wirkung, da mehr Kalzium im Zytoplasma verbleibt.

Positive Lusitropie

Positiv lusitrope Wirkung (erhöhte Relaxationsgeschwindigkeit des Herzmuskels) durch Sympathikus: Noradrenalin aktiviert im Arbeitsmyokard über Beta-Adrenozeptoren und ein stimulierendes G-Protein die Adenylatzyklase, dadurch steigt der Spiegel von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP). Dieser erhöhte cAMP-Spiegel aktiviert die Proteinkinase A, ein Enzym welches über die Phosphorylierung des Proteins Phospholamban die sarkoplasmatische Ca2+-ATPase (SERCA) enthemmt. Dadurch wird pro Zeit mehr Ca2+ aus dem Zytoplasma zurück in das Sarkoplasmatische Retikulum der Herzmuskelzelle gepumpt und diese kann so schneller relaxieren.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. J. C. Behrends et al.: Physiologie (Duale Reihe). 1. Auflage. Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-138411-9, S. 102.