Mähnenwolf
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Mähnenwolf | ||||||||||||
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Ein Mähnenwolf | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Chrysocyon | ||||||||||||
C. H. Smith, 1839 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Chrysocyon brachyurus | ||||||||||||
(Illiger, 1815) |
Der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) ist der größte Wildhund Südamerikas. Er ist hochbeinig und schlank wie die großen Wildhunde Eurasiens (Wolf, Rothund) und Afrikas (Afrikanischer Wildhund). Anders als diese ist der Mähnenwolf aber kein Hetzjäger.
Merkmale
Die Kopfrumpflänge beträgt 95-115 cm, hinzu kommen 40 cm Schwanz. Ein Mähnenwolf bringt etwa 20 bis 30 kg auf die Waage. Sein Fell ist rotbraun gefärbt, zur Unterseite hin dunkler werdend. Die Beine sind nach unten hin schwarz, die Schnauze ist ebenfalls schwarz, Kehle und Schwanzspitze sind weiß. Der deutsche Name leitet sich von einem Streifen schwarzer, langer Nackenhaare ab, der sich vom Hinterkopf bis zu den Schultern erstreckt[1].
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Verbreitet ist der Mähnenwolf ursprünglich in den Savannenlandschaften des zentrale Südamerika von Nordostbrasilien über Südbrasilien (Rio Grande do Sul), den Gran Chacco Paraguays bis Uruguay und Argentinien auf 30° südlicher Breite. Im Westen reicht das Gebiet über Bolivien bis zur peruanischen Grenze. Als Lebensraum bevorzugt der Mähnenwolf hohe Grasgebiete, Buschländer (Cerrado) und parkähnliche Landschaften, sowie feuchte teilweise saisonal überschwemmte Grasgebiete. Tagsüber ruhen die Tiere meist in Galeriewäldern und an sumpfigen Flussläufen. Teilweise jagen sie offenbar auch im Kulturland[1].
Lebensweise
Von anderen großen Wildhunden weichen Mähnenwölfe in der Lebensweise beträchtlich ab. Sie bilden keine Rudel. Männchen und Weibchen bewohnen zusammen ein Territorium, doch gehen sie meist eigene Wege und jagen getrennt. Nur nach einer Geburt ist die Partnerschaft enger, und der Rüde hilft bei der Aufzucht und Versorgung der im Schnitt drei Welpen. Die Paarungszeit erreicht zwischen April und Juni einen Höhepunkt, weshalb die meisten Jungen nach einer Tragzeit von etwa 65 Tagen im Spätsommer und Früherbst zur Welt kommen. Alle in der Wildnis untersuchten Wurfplätze lagen versteckt auf erhöhten Bereichen inmitten von sumpfigen Hochgrasgebieten. Das Revier ist je nach Gegend etwa 25 bis 60 Quadratkilometer groß. Markiert wird bevorzugt an auffälligen Stellen, wie Termitenhügeln durch urinieren. Tiere ohne Revier leben in den Grenzgebieten zwischen den Territorien und markieren nicht. Der typische Laut ist ein Bellen, das man zu jeder Tages- und Jahreszeit vernehmen kann. Mähnenwölfe sind nacht- oder dämmerungsaktiv. Ihre Zähne sind so weit zurückgebildet, dass sie keine großen Tiere erjagen und zerlegen können. Trotz ihrer Größe sind Mähnenwölfe auf kleine Beutetiere wie Kaninchen, Nagetiere, Vögel und Insekten spezialisiert; auch pflanzliche Nahrung wie Früchte (Solanum lycocarpum) spielen eine wichtige Rolle. Pflanzen machen einen relativ großen Anteil der Nahrung aus. Bei der Jagd kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Kleinnager werden beschlichen und mit einem finalen Satz erbeutet oder ausgegraben. Fliegende Vögel und Insekten werden bisweilen mit Sprüngen vom Boden aus erbeutet. Nur gelegentlich werden auch etwas größere Beutetiere, wie Pampashirsche überwältigt[1].
Gefährdung
Der Mähnenwolf wird von der IUCN als „gering gefährdet“ (Near Threatened) eingestuft. Man geht insgesamt von einem Gesamtbestand von etwa 13.000 adulten Tieren aus, wobei die Tiere in den meisten Gebieten in recht geringen Bestandsdichten vorzukommen scheinen. Bedrohungen stellen Lebensraumzerstörungen, Verkehrsunfälle und Angriffe durch Haushunde dar. Wie stark die Populationen durch Krankheiten dezimiert werden, ist unklar. Die Jagd ist in Brasilien, Paraguay und Bolivien verboten. Mähnenwölfe sind keine ernste Bedrohung für die meisten Nutztiere des Menschen. Bisweilen werden sie allerdings als Geflügeldiebe geschossen. Mähnenwolfe kommen auch in geschützten Gebieten, etwa dem Emas-Nationalpark in Brasilien vor[1].
Taxonomie
Der Mähnenwolf ist mit dem eigentlichen Wolf nur entfernt verwandt. Lange wurde eine Verwandtschaft mit südamerikanischen Kampfüchsen wie dem Andenschakal vermutet. Nach neuen Untersuchungen ist der Mähnenwolf jedoch mit überhaupt keinem lebenden Wildhund sonderlich nahe verwandt. Demnach stellt er neben dem Waldhund und den südamerikanischen Kampfüchsen eine dritte Linie der südamerikanischen Hunde dar. Die drei Linien haben sich offenbar vor ihrer Einwanderung über die Mittelamerikanische Landbrücke bereits vor 6 bis 7 Millionen Jahren in Nordamerika auseinander entwickelt[1]. Unter den Hunden ist er der größte Überlebende der südamerikanischen Großtierfauna des Pleistozän.
Man unterscheidet keine Unterarten des Mähnenwolfs[1].
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Sillero-Zubiri, C. (2009). Family Canidae (Dogs). (352-447). In: Wilson, D. E., Mittermeier, R. A., (Hrsg.). Handbook of the Mammals of the World. Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009. ISBN 978-84-96553-49-1 Referenzfehler: Ungültiges
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Weblinks
- Conservation of the Maned Wolf: fruitful relationships in a changing environment
- Chrysocyon brachyurus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Sillero-Zubiri & Hoffmann, 2004. Abgerufen am 11. Mai 2006.