Märzfliege
Märzfliege | ||||||||||||
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Märzfliege (Bibio marci), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bibio marci | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Die Märzfliege (Bibio marci), auch als Märzhaarmücke, Markusfliege oder Markushaarmücke bezeichnet, ist die häufigste, meist in Schwärmen vorkommende Art aus der Familie der Haarmücken (Bibionidae) und gehört somit zu den Zweiflüglern (Diptera). Den Namen Markusfliege haben sie daher, weil sie in der Zeit um den Markustag, dem 25. April, sehr häufig ausschwärmen.
Merkmale
Märzfliegen sind tiefschwarz glänzende Mücken (Nematocera), die eher Fliegen (Brachycera) ähneln. Für eine Mücke sind die neungliedrigen Fühler sehr kurz, die Taster sind fünfgliedrig. Sie werden etwa acht bis elf Millimeter lang und sind damit die größten Haarmücken Europas. Die Weibchen und die rauhaarigen Männchen kann man sehr gut an den Augen unterscheiden, die Männchen haben sehr große, halbkugelige Augen, während die Weibchen nur kleine, seitlich stehende Augen und einen kleineren Kopf haben. Auch die Nebenaugen sind sehr gut erkennbar. Die Weibchen haben schwarze Flügel und die der Männchen scheinen eher weißlich. Die Vorderschienen sind dornartig ausgezogen. Flügel und Beine sind eher kurz, somit wirken sie untersetzt und relativ robust. Im Flug lassen die Männchen für Mücken typisch die Beine hängen, somit erscheinen sie recht plump.
Verbreitung
Märzfliegen sind von Europa bis Mittelasien verbreitet. Häufig sieht man sie dann in großen Schwärmen an Büschen oder Kleinpflanzen hängen. Dabei bevorzugen sie offene Landschaften in der Nähe von Gewässern.
Ernährung
Die adulten Märzfliegen ernähren sich von verschiedenen Pflanzensäften und Nektar und bestäuben dabei die Blüten. Im Larvenstadium ernähren sie sich besonders von verrottenden Pflanzenteilen (saprophag) im Boden und sind damit recht nützlich. Es kommt aber mitunter auch vor, dass sie lebende Wurzelstöcke, Blätter oder Algen (rhizophag, phyllophag) anfressen. Jedoch gelten Märzfliegen als Allesfresser, denn sie ernähren sich auch von Kot (coprophag) und verzehren verschiedenes Kleingetier (zoophag). Aus dem Zerfall ihrer Kotballen entsteht sehr schnell Feinmull. Im Darmtrakt leben viele Bakterien, die auch im Kot gute Lebensbedingungen vorfinden und ihn zusammen mit niederen Pilzen und Protozoen zersetzen.
Fortpflanzung
Zur Paarfindung tanzen die Märzfliegen miteinander in der Luft. Auch die Paarung beginnt in der Luft während des Fluges und wird am Boden oder in niedrigen Büschen fortgesetzt. Das Weibchen legt nach der Paarung etwa 100 Eier in den lockeren Boden oder in Dünger und bald danach sterben die Märzfliegen. Nachdem die neue Generation in 35 bis 40 Tagen geschlüpft ist, entwickeln sich die Larven im Boden, im Dünger oder unter Blättern relativ gesellig und überwintern. Wegen ihrer Geselligkeit fliegen sie dann Ende März bis Mai in Schwärmen aus.
Parasitologie
Märzfliegen werden häufig von Borophaga incrassata, einem solitären Endoparasiten, befallen. Die Parasiteneier werden in die Larven oder Puppen ihrer Opfer eingebracht. Zuerst lebt sie im Kopf ihres Wirtes, der sich daher deformiert. Nachdem der Kopf ausgehöhlt wurde, wandern die Parasitenmaden durch den Rumpf der Märzfliege in den Hinterleib (Abdomen), wo sie sich dann verpuppen.
Weblinks
- Commons: Märzfliegen (Bibio marci) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Foto von einem doppelten Facettenauge beim Männchen