Méridasonnennymphe
Méridasonnennymphe | ||||||||||||
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Heliangelus spencei gemalt von John Gould | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Heliangelus spencei | ||||||||||||
Bourcier, 1847 |
Der Méridasonnennymphe (Heliangelus spencei) oder manchmal auch Diotima[1] ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art wird bei der IUCN nicht geführt. Dies liegt daran, dass Heliangelus spencei bei vielen Autoren, als Subspezies der Amethystsonnennymphe (Heliangelus amethysticollis) betrachtet wird. Des Weiteren gibt es Meinungen, dass es sich bei der Méridasonnennymphe um eine Unterart der Longuemare-Sonnennymphe (Heliangelus clarisse) oder Orangekehl-Sonnennymphe (Heliangelus mavors) handeln könnte. Die Commission internationale pour les noms français d'oiseaux (CINFO) betrachtet spencei als eigene Art. Das South American Check-list Committee (SACC) folgt ebenso dieser Sichtweise. Allerdings verweist es auf den Fakt unzureichender wissenschaftlicher Untersuchungen.[2]
Merkmale
Die Méridasonnennymphe erreicht eine Körperlänge von etwa 9,5 Zentimetern. Das Oberteil des Männchens ist bronzegrün. Die inneren Steuerfedern sind bronzegrün, während der Rest der Schwanzfedern schwarz sind. Der Scheitel glitzert stahlgrün. Die Kehle und der obere Teil der Brust schimmern violett. Die Brust ziert ein weißer Streifen. Den gelbbraunen Bauch durchziehen grünen Sprenkel. Das Weibchen ähnelt dem Aussehen des Männchens. Die Kehle ist jedoch gelbbraun mit einem rötlichen Querstreifen und bronzegrünen Flecken dazwischen. Der Scheitel ist nur unwesentlich grüner, als der Rest des Oberkörpers. Die seitlichen Steuerfedern weisen aschfahle Punkte auf.
Habitat
Das Habitat der Méridasonnennymphe ist der Nebelwald und typische Páramovegetation in Höhen zwischen 2000 und 3600 Metern. Zu den Pflanzen aus denen der Vogel seine Nahrung bezieht gehören die zur Familie der Heidekrautgewächse gehörende Cavendishia bracteata und Cavendishia pubescens. Das Habitat ist gekennzeichnet durch eine relative Luftfeuchtigkeit, die sie sich zwischen 80 und 100 % bewegt.[3]
Verhalten
Der Kolibri ist vor allem frühmorgens (etwa 6:00 bis 10:00 Uhr) und spätabends (etwa 16:00 bis 18:00 Uhr) aktiv. Dies liegt daran, da in diesen Tageszeiten die Nektarkonzentration beispielsweise bei C. bracteata and C. pubescens besonders hoch ist. Es wird vermutet, dass der Vogel mit dieser Strategie seinen Energiehaushalt zu optimieren versucht.
Unterarten
Es ist bisher keine Unterart der Méridasonnennymphe bekannt. Die Art gilt als endemisch in der Cordillera de Mérida.[4] Einige Autoren sehen in Heliangelus spencei eine Unterart von Heliangelus clarisse.[5] Andere wiederum betrachten sie als Unterart von Heliangelus amethysticollis.[6]
Triva
Der wissenschaftliche Name wurde nach William Spence (1783-1860) benannt. Im englischen existiert neben dem Trivialnamen Mérida Sunangel auch Spence's Sunagel.
Literatur
- Luis J. Cornejo U., Carlos Rengifo & Pascual Soriano, Foraging strategy of Heliangelus spencei (Trochilidae), on two Ericaeas, in a Venezluan Andes Cloud Forest
- Rodolphe Meyer de Schauensee, William H. Phelps, Guy Tudor: A Guide to the Birds of Venezuela, 1992, Seite 151ff, ISBN 978-0691082059
- Bo Beolens, Michael Watkins, Whose Bird?: Common Bird Names and the People They Commemorate, Yale University Press, 2004, ISBN 978-0300103595
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag Avibase Méridasonnennymphe
- ↑ Proposal (#142) to South American Check-list Committee (englisch)
- ↑ Untersuchung H. spencei Centro Nacional de Cálculo Científico de la Universidad de Los Andes (englisch)
- ↑ WWF Venezuelan Andes montane forests (englisch)
- ↑ Internet Bird Collection Longuemare's Sunangel
- ↑ ITIS Report Heliangelus amethysticollis spencei