Meerjunker
Meerjunker | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Coris julis | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Meerjunker (Coris julis) ist ein farbenfroher Vertreter der Junkerlippfische. Der Meeresbewohner lebt an felsigen Küsten und über Seegraswiesen vom Flachwasser bis in Tiefen von maximal 120 Meter. Er ist im Ostatlantik zwischen der Biskaya und Cap Lopez, um die Kanarischen Inseln, im Mittel- und im Schwarzen Meer zuhause. Gelegentlich ist er auch in der Nordsee anzutreffen.
Merkmale
Der langgestreckte, schlanke Körper des Meerjunkers kann eine Gesamtlänge von 30[1] Zentimeter erreichen. Seine spitze Schnauze trägt ein kleines und endständiges Maul. Der Rücken zeigt eine bräunliche Färbung, der Bauch ist weiß. Weibliche Meerjunker haben an den Seiten einen braunen Längsstreifen, männliche Exemplare ein gezacktes oranges oder rotes Band mit einem blauen Saum. Die ersten drei Hartstrahlen der Rückenflosse sind beim Männchen verlängert, außerdem befindet sich am Vorderrand der Rückenflosse ein schwarzer Fleck. Hinter der Brustflosse des Männchen findet sich ein weiterer schwarzer Fleck. Der Meerjunker trägt 73 bis 80 Schuppen entlang der Seitenlinie. Sein Kopf und die Basis von Schwanz- und Afterflosse bleiben unbeschuppt.
- Dorsale VIII-X/11-12
- Anale III/11-12
Lebensweise
Das Nahrungsspektrum des Meerjunkers setzt sich hauptsächlich aus kleinen Schnecken, Seeigeln, verschiedenen Krebstieren und Würmern zusammen. Gelegentlich agiert er auch als Putzerfisch. Die Art lebt meist gesellig in einer Tiefe bis ungefähr 60 Meter, zieht sich im Winter jedoch in tiefere Bereiche zurück. Auch ältere Männchen halten sich häufig in tieferen Wasserschichten auf. In der Nacht und bei Gefahr sucht der Fisch Schutz, indem er sich in den Bodengrund eingräbt. Der Meerjunker ist ein protogyner Zwitter, bis zu einer Gesamtlänge von 18 Zentimeter sind alle Tiere weiblichen Geschlechts, alle größeren Exemplare sind Männchen. Die Laichzeit dauert von April bis August an. Die im Durchmesser etwa 0,6 Millimeter großen Eier driften pelagisch, ein Öltropfen verschafft ihnen Auftrieb. Ein Jahr nach dem Schlupf erreicht der Nachwuchs seine Fortpflanzungsfähigkeit. Der Meerjunker kann ein Alter von sieben Jahren erreichen.
Name
In der Antike bezeichnete κόρις (Genitiv κόρεως) verschiedene Lebewesen: (1) die Wanze, (2) einen Mittelmeerfisch, (3) eine johanniskrautähnliche Pflanze (Coris, Stachelträubchen). Mit ἰουλίς (Genitiv ἰουλίδος) wurde ein Mittelmeerfisch bezeichnet, der aufgrund kurzer Bemerkungen bei Aelian immerhin ein Lippfisch gewesen sein kann.- Zahlreiche Synonyme zeugen von den Schwierigkeiten, die diese bunte, hermaphroditische Species den Beschreibern früher bereitete.
Literatur
- Andreas Vilcinskas: Fische. 2. Auflage. BLV Verlagsgesellschaft, München 2000, ISBN 3-405-15848-6 (BLV-Bestimmungsbücher). S. 138
Weblinks
- Commons: Meerjunker – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Meerjunker auf Fishbase.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ nach fishBase