Mentawai-Langur



Mentawai-Langur
Systematik
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorrhini)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Schlank- und Stummelaffen (Colobinae)
Gattung: Mützenlanguren (Presbytis)
Art: Mentawai-Langur
Wissenschaftlicher Name
Presbytis potenziani
Bonaparte, 1856
Lage der Mentawai-Inseln, der Heimat der Mentawai-Languren, südwestlich von Sumatra

Der Mentawai-Langur (Presbytis potenziani) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen (Presbytini). Er kommt nur auf den Sumatra vorgelagerten Mentawai-Inseln vor.

Mentawai-Languren sind relativ kleine, schlanke Primaten mit langen Gliedmaßen und langem Schwanz. Sie erreichen ein Durchschnittsgewicht von 6,5 Kilogramm, ein Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich des Gewichts ist kaum ausgeprägt. Wie alle Mützenlanguren haben sie einen Haarschopf am Kopf. Anhand der Fellfärbung werden zwei Unterarten unterschieden: P. p. potenziani ist gelblich-weiß oder rötlich gefärbt, der Haarschopf und die Hinterbeine sind grau. P. p. siberu ist dunkler, sein Rücken und seine Gliedmaßen sind schwarz, im Gesicht sind weißliche Zeichnungen und der Bauch ist bräunlich.

Sie sind tagaktive Baumbewohner. Sie leben in Familiengruppen, die zwei bis fünf Tiere umfassen und sich aus einem Männchen, einem Weibchen und dem Nachwuchs zusammensetzen. Damit dürften sie die einzige mongame Art der Meerkatzenverwandten sein. Die Reviere der einzelnen Gruppen überlappen sich, lediglich ein Kerngebiet wird gegen Artgenossen mittels lautem Geschrei oder Drohgebärden verteidigt.

Mentawai-Languren sind Pflanzenfresser, die sich von jungen Blättern, Früchten, Samen und Blüten ernähren.

Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt. Im Juli oder August bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Jungtiere sind wie bei allen Mützenlanguren zunächst weißgrau gefärbt.

Aufgrund des kleinen Verbreitungsgebietes (die Mentawai-Inseln umfassen nur rund 6.700 km2) und der Zerstörung ihres Lebensraumes wird die Art von der IUCN als gefährdet (vulnerable) gelistet.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.

Weblinks

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