Mondblindheit


Die Mondblindheit (equine rezidivierende Uveitis (ERU), auch als periodische Augenentzündung bezeichnet) ist eine nicht-eitrige Entzündung der Iris sowie der Aderhaut des Auges (Uveitis) speziell beim Pferd. Ebenfalls beteiligt sind der Glaskörper und die Linse. Einmal erkrankte Tiere neigen zu Rückfällen, die sodann meist periodisch auftreten.

Die periodische Augenentzündung gehörte bis zur Reform des Schuldrechts am 1. Januar 2002 zu den Hauptgewährsmängeln beim Pferd.

Mondblindheit
Mondblindheit bei einem Islandpferd

Ursache

Die periodische Augenentzündung wird bereits seit mehreren Jahrhunderten beobachtet, trotzdem konnte eine eindeutige Ursache lange nicht gefunden werden. Heute geht man davon aus, dass es sich um die Folge einer bakteriellen Erkrankung, der Leptospirose handelt bzw. um eine allergische Reaktion auf das Eiweiß der Leptospiren. Dabei verbinden sich im Glaskörper körpereigene Abwehrstoffe mit den Leptospiren und rufen so die Entzündungserscheinungen hervor.

Die Bakterien aus der Gruppe der Spirochaeten werden häufig über verdorbenes Futter aufgenommen, in dem Exkremente (v. a. Urin) von Kleintieren wie Mäusen enthalten sind. Ebenfalls häuft sich das Auftreten der Krankheit bei Pferden, die in sumpfigen Gegenden gehalten werden.

Symptome und Behandlung

Erkrankte Pferde sind meist lichtscheu und zeigen vermehrten Tränenfluss. Die Bindehaut des Augenlids ist gerötet und die Pupillen verengen sich. Das Auge ist geschwollen und heiß, das Pferd kann unter Fieber leiden und wirkt dann häufig teilnahmslos. Es tritt häufig eine Trübung der Hornhaut ein.

Die Entzündung kehrt meist im Abstand mehrerer Wochen oder Monate wieder, wodurch das Auge in der Folge erblinden kann. Während normalerweise zuerst nur ein Auge betroffen ist, kann die Erkrankung auch auf das andere Auge übergreifen. Der Zeitraum bis zur vollständigen Erblindung variiert individuell zwischen einem halben Jahr bis etwa neun Jahren.

Eine zuverlässige Behandlung der Mondblindheit ist nicht bekannt. Eine rasche Behandlung der Symptome kann jedoch Folgeschäden verhindern. Durch eine Operation (Vitrektomie) kann das periodische Auftreten der Krankheit gestoppt werden. Hierbei wird der Glaskörper des Auges ganz oder teilweise entfernt, wodurch die Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte, die die Entzündungsschübe auslösen, entfernt werden sollen.

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