Neuwelt-Messerfische
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Neuwelt-Messerfische | ||||||||||||
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Grüner Messerfisch (Eigenmannia virescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gymnotiformes | ||||||||||||
Berg, 1940 |
Die Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes), auch Messeraalartige oder Nacktaale genannt, sind eine Ordnung der Echten Knochenfische (Teleostei). Sie kommen in Süßgewässern Süd- und Mittelamerikas vor.
Merkmale
Die Tiere haben einen aalartig langgestreckten Körper, der seitlich abgeflacht oder im Querschnitt rund sein kann. Namensgebend ist ihre überlange Afterflosse mit mehr als 150 Flossenstrahlen, die mit ihren wellenartigen Bewegungen als Vor- und Rücktrieb dient, und ihnen die messerartige Körperform verleiht. Bauchflossen, Beckengürtel und Rückenflosse fehlen. Eine Schwanzflosse fehlt ebenfalls oder ist nur sehr klein. Das Maxillare ist zahnlos. Der Anus befindet sich in der vorderen Körperhälfte. Neuwelt-Messerfische geben im Fall einer Gefahr keinen Schreckstoff ab.
Lebensweise
Alle Arten der Neuwelt-Messerfische sind nacht- oder dämmerungsaktiv und haben zur Orientierung ein elektrisches Organ. Bei der größten Art, dem bis zu 2,30 Meter langen Zitteraal (Electrophorus electricus Linné 1766), ist die erzeugte Spannung so hoch, dass er damit seine Beute töten kann. Die meisten Arten sind spezialisierte Insektenlarvenfresser, die in sehr unterschiedlichen Biotopen vorkommen. Fast alle Messeraale betreiben keine Brutpflege.
Äußere Systematik
Die Neuwelt-Messerfische gehören zu den Ostariophysi zu denen auch die Karpfenartigen (Cypriniformes) und die besonders aus der Aquaristik bekannten Salmlerartigen (Characiformes) gehören. Sie sind die Schwestergruppe der Welsartigen (Siluriformes) und bilden mit ihnen das Taxon Siluriphysi. Ihre phylogenetischen Beziehungen sind in folgendem Kladogramm dargestellt:
Ostariophysi |
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Innere Systematik
Es gibt zwei Unterordnungen, zwei Überfamilien, fünf Familien, 30 Gattungen und etwa 160 Arten.
- Unterordnung Gymnotoidei; Körper zylindrisch, 31 bis 51 Wirbel vor der Schwanzwirbelsäule (mehr als 100 beim Zitteraal).
- Familie Messeraale (Gymnotidae)
- Unterordnung Sternopygoidei; Körper meist seitlich abgeflacht (selten auch zylindrisch), 12 bis 26 Wirbel vor der Schwanzwirbelsäule.
- Überfamilie Rhamphichthyoidea
- Familie Sand-Messeraale (Rhamphichthyidae)
- Familie Kleine Messerfische (Hypopomidae)
- Überfamilie Apteronotoidea
- Familie Glasmesserfische (Sternopygidae)
- Familie Schwanzflossen-Messeraale (Apteronotidae)
- Überfamilie Rhamphichthyoidea
Literatur
- Alfred Kaestner: Lehrbuch der Speziellen Zoologie. 2. Band: Dietrich Starck (Hrsg.): Wirbeltiere. Teil 2: Kurt Fiedler: Fische. Gustav Fischer Verlag, Jena 1991, ISBN 3-334-00339-6.
- Frank Kirschbaum: Fortpflanzungsstrategien bei südamerikanischen Messerfischen, Gymnotiformes. In: Aquaristik-Fachmagazin & Aquarium heute. Bd. 34, Nr 6 = Nr. 168, 2002, ISSN 1437-4854, S. 38–43.
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4. Auflage. John Wiley & Sons, New York NY 2006, ISBN 0-471-25031-7.
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania-Verlag, Leipzig u. a. 1990, ISBN 3-332-00109-4.
Weblinks
- Neuwelt-Messerfische auf Fishbase.org (englisch)
- J. S. Albert, J. G. Lundberg: Gymnotiformes. The Neotropical Electric Eels and Knifefishes. The Tree of Life Web Project