Nothoscordum



Nothoscordum

Nothoscordum bivalve

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
Tribus: Gilliesieae
Gattung: Nothoscordum
Wissenschaftlicher Name
Nothoscordum
Kunth
Illustration von Nothoscordum bivalve.
Illustration von Nothoscordum bivalve (Syn.:Nothoscordum striatum).

Die Nothoscordum, manchmal auch Bastardlauch oder Bastardblumen genannt, bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae). Der Gattungsname Nothoscordum ist aus dem Griechischen abgeleitet: notho für falsch und scordum für Knoblauch. Die Gattung umfasst etwa 25 Arten.

Vorkommen

Die Gattung kommt ursprünglich nur in der Neuen Welt vor. Die meisten Arten sind in Südamerika beheimatet, einige gibt es auch in Nordamerika. In vielen Ländern sind sie invasive Pflanzen.

Beschreibung

Nothoscordum-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die Pflanzen riechen kaum oder nicht nach Knoblauch oder Zwiebeln. Diese Geophyten bilden eiförmige Zwiebeln mit einer häutigen Umhüllung und vielen Brutzwiebeln als Überdauerungsorgane. Die Laubblätter sind meist während der Blütezeit vorhanden. Die Laubblätter sind wechselständig und meist spiralig in einer grundständigen Rosette angeordnet. Die ungestielten, einfachen, parallelnervigen Laubblätter sind linealisch und fadenförmig. Der Blattrand ist glatt.

Der Blütenstandsschaft ist meist hohl, manchmal in einzelnen Bereichen solid. Die ursprünglich doldige Blütenstände enthält meist mehrere Blüten. Die zwei häutigen Hochblätter schützen die Blüten im knospigen Zustand. Die aufrechten Blütenstiele sind unterschiedlich (1 bis 5 cm) lang. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind dreizählig und duften oft. Die meist sechs, bei manchen Arten acht (Ausnahme innerhalb der Einkeimblättrigen), fast gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind an ihrer Basis auf etwa ein Drittel ihre Länge röhrig verwachsen. Die freien Bereiche der Blütenhüllblätter sind oft sternförmig ausgebreitet. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von weiß bis gelb. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblätter vorhanden, sie sind untereinander frei, aber mit der Basis der Blütenhüllblätter verwachsen und überragen diese nicht. Die Staubfäden sind pfriemförmig und an ihrer Basis verbreitert. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit einigen (bis zu zwölf) Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Der fadenförmige Griffel endet in einer kleinen Narbe. Es sind Septalnektarien vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Es werden dreigelappte, häutige, lokulizidale Kapselfrüchte gebildet, die einige Samen enthalten. Die ölhaltigen, durch Phytomelane schwarzen Samen sind kantig, zusammengedrückt bis flach.

Nutzung

In der Gattung Nothoscordum gibt es von wenigen Arten Sorten, die schöne Zierpflanzen für den Garten sind.

Die Zwiebeln von Nothoscordum gracile werden roh oder gegart gegessen; sie dienen als Knoblauch-Ersatz [1]. Allerdings riechen die Pflanzen von Nothoscordum gracile bei Verletzungen nicht nach Knoblauch oder Zwiebeln; diese Art wird als aggressive invasive Pflanze eingestuft [2].

Systematik

Karl Sigismund Kunth veröffentlichte die Gattung Nothoscordum 1843 in Enumeratio Plantarum, 4, S. 457. Die Gattung Nothoscordum gehört zur Tribus Ipheieae in der Unterfamilie der Gilliesioideae innerhalb der Familie der Lauchgewächse (Alliaceae). Ein Synonym für Nothoscordum Kunth ist: Zoellnerallium Crosa [3].

Einige Arten der Gattung Nothoscordum werden von manchen Autoren in die Ipheion eingeordnet, gehören zur, beispielsweise Nothoscordum sellowianum oder Nothoscordum dialystemon. Meistens enthalten die doldigen Blütenstände der Nothoscordum-Arten mehrere Blüten und der Ipheion-Arten nur eine Blüte, aber es existieren Ausnahmen. Andere Gattungen in denen manche der Nothoscordum-Arten eingeordnet werden sind: Milla, Tristagma, Brodiaea, Beauverdia.

Arten (Auswahl)

Die Gattung Nothoscordum enthält etwa 25 Arten [3]:

  • Nothoscordum bivalve (L.) Britton (Syn.: Allium striatum Jacq., Nothoscordum striatum (Jacq.) Kunth, Nothoscordum texanum M.E.Jones, Ornithogalum bivalve L.): Man findet sie in Nord- und Südamerika. [4]
  • Nothoscordum dialystemon (Gugl.) Crosa (Syn.: Ipheion dialystemon Guagl.): Sie besitzen acht statt der üblichen sechs Blütenhüllblätter.
  • Nothoscordum gracile (Dryand.) Stearn (Syn.: Allium fragrans Vent., Allium gracile Dryand., Allium inodorum non L., Nothoscordum fragrans (Vent.) Kunth, Nothoscordum inodorum (Aiton) Nichols., Nothoscordum borbonicum Kunth), Heimat: Mexiko
  • Nothoscordum hirtellum (Kunth) Herter (Syn.: Ipheion hirtellum (Kunth) Traub, Tristagma hirtellum (Kunth) Traub): Sie besitzen acht statt der üblichen sechs Blütenhüllblätter.
  • Nothoscordum minarum Beauverd
  • Nothoscordum montevidense Beauverd
  • Nothoscordum ostenii Beauverd
  • Nothoscordum sellowianum Kunth (Syn.: Ipheion sellowianum (Kunth) Traub, Tristagma sellowianum (Kunth) Traub)
  • Nothoscordum vittatum (Griseb.) Ravenna (Syn.: Ipheion vittatum (Griseb.) Traub, Tristagma vittatum (Griseb.) Traub)

Quellen

  • T. D. Jacobsen & Dale W. McNeal Jr.: Nothoscordum in der Flora of North America, Volume 26, S. 276: Online.
  • J. Gathe and Leslie Watson: Nothoscordum in der Western Australian Flora: Online.
  • D. C. Godden: Nothoscordum: New South Wales Flora Online.
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Nothoscordum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien