Ostafrikanische Oryx



Ostafrikanische Oryx

Ostafrikanische Oryx (Oryx beisa) im Samburu-Wildreservat

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Pferdeböcke (Hippotraginae)
Gattung: Oryxantilopen (Oryx)
Art: Ostafrikanische Oryx
Wissenschaftlicher Name
Oryx beisa
(Rüppell, 1835)
Kopf der Ostafrikanischen Oryx mit deutlich sichtbaren schwarzen Fellzeichnungen

Die Ostafrikanische Oryx oder Beisa-Antilope (Oryx beisa) ist eine Antilopenart aus der Gattung der Oryxantilopen. Sie wird manchmal nur als Unterart des Spießbocks geführt.

Merkmale

Ostafrikanische Oryxantilopen erreichen eine Kopfrumpflänge von 160 bis 190 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 70 bis 80 Zentimeter. Ihre Schulterhöhe beträgt 110 bis 120 Zentimeter und ihr Gewicht 150 bis 200 Kilogramm. Ihr Fell ist am Rücken graubraun und am Bauch weiß gefärbt, dazwischen liegt ein schmaler schwarzer Streifen. Auch auf den Knien der Vorderbeine sind schwarze Zeichnungen, ebenso im Gesicht: Hier erstreckt sich ein schwarzer Streifen von der Hornbasis über das Auge bis zur Wange, daneben sind ein glockenförmiger Nasenfleck und ein kleinerer Stirnfleck vorhanden. Die Ohren sind lang und schmal, die Unterart O. b. callotis weist schwarze Haarbüschel an den Ohren auf. Die Hörner sind lang und dünn und verlaufen annähernd parallel, sie sind bei beiden Geschlechtern vorhanden und 75 bis 120 Zentimeter lang.

Verbreitung und Lebensraum

Diese Antilopen sind im östlichen Afrika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Eritrea und Dschibuti über Äthiopien und Somalia bis Kenia und Tansania. Die Bestände im nordöstlichen Uganda sind möglicherweise erloschen. Lebensraum dieser Tiere sind trockene Steppen, Halbwüsten und Savannen.

Lebensweise und Ernährung

Diese Antilopen leben in gemischten Herden aus sechs bis 40 Tieren, alte Männchen sind normalerweise Einzelgänger. Innerhalb der Herde gibt es eine ausgeprägte Rangordnung, ein Weibchen führt die Gruppe und das dominante Männchen bewacht das Ende. Im Bedrohungsfall versuchen sie üblicherweise zu fliehen, sind sie aber bedrängt, können sie sich mit den Hörnern zur Wehr setzen und dabei Angreifern schwere Verletzungen zufügen.

Sie zeigen einige Anpassungen an ihren heißen Lebensraum. So kann ihre Körpertemperatur auf über 46° C steigen, ohne dass sie Schaden nehmen. Das vermindert das Schwitzen und somit den Wasserverlust.

Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Blättern und anderen pflanzlichen Materialien. Ist kein Trinkwasser vorhanden, können sie den Flüssigkeitsbedarf auch aus Früchten und feuchten Knollen stillen.

Fortpflanzung

Gewöhnliche Beisa (Oryx beisa beisa) in Zentral-Kenia

Es gibt keine feste Paarungszeit, allerdings bringen die Weibchen einer Herde ihre Neugeborenen oft zeitgleich zur Welt. Die Tragzeit beträgt 8,5 bis 10 Monate, die Wurfgröße üblicherweise eins. Nach 3,5 Monaten wird das Jungtier entwöhnt, die Geschlechtsreife tritt bei Weibchen mit 1,5 bis 2 Jahren und bei Männchen mit fünf Jahren ein. Diese Antilopen können bis zu 18 Jahre alt werden.

Bedrohung

Die Ostafrikanische Oryx wird von der IUCN als gering gefährdet (Near threatened) gelistet. Ursächlich sind der Jagddruck und die zunehmende Beschneidung ihres Lebensraums.

Systematik

Büschelohr-Beisa (Oryx beisa callotis) im Tsavo-West-Nationalpark

Die Ostafrikanischen Oryxantilopen sind eng mit dem im südlichen Afrika lebenden Spießbock verwandt und werden manchmal als dessen Unterarten klassifiziert. In der Regel werden die Populationen Ostafrikas heute aber als eigenständige Art aufgefasst. Es werden innerhalb der Ostafrikanischen Oryx zwei Unterarten unterschieden: Oryx beisa beisa im Norden des Verbreitungsgebietes und Oryx beisa callotis in Süd-Kenia und Tansania.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks

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