Panarthropoda



Panarthropoda

ein Stummelfüßer

Systematik
Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa)
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Bilateria
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
ohne Rang: Panarthropoda
Wissenschaftlicher Name
Panarthropoda
Nielsen, 1995

Die Panarthropoda sind ein weithin akzeptiertes Taxon, das 1995 von Claus Nielsen aufgestellt wurde und die Stämme der Gliederfüßer (Arthropoda), Stummelfüßer (Onychophora) und Bärtierchen (Tardigrada) umfasst. Nach heutigem Wissensstand werden sie in den Überstamm der Häutungstiere (Ecdysozoa) eingeordnet. Gegenüber anderen Häutungstieren zeichnen sie sich durch folgende Gemeinsamkeiten aus:

  • Besitz von Beinen mit krallenbesetztem Fuß
  • Besitz eines Bauchmarks
  • Segmentierung des Körpers

Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Panarthropoda sind zurzeit noch umstritten. Früher hielt man zumeist die Stummelfüßer und Bärtierchen für nahe Verwandte und vergab für diese Gruppennamen wie Proarthropoda (=vor den Arthropoden entstehend, Lankester 1904) oder Pararthropoda (=neben den Arthropoden entstehend, Vandel 1949). Für diese Zusammenführung sprach unter anderem der ähnliche Bau der Beine, die als Oncopodien ausgebildet sind (daher auch manchmal der Gruppenname Oncopoda, Weber 1954). Heutzutage werden aber auch häufig die Bärtierchen mit den Gliederfüßern zusammengefasst, da es Bärtierchen mit untergliederten Beinen gibt (vorgeschlagen wurde hier der Gruppenname Tactopoda, aber auch Tritocerebra, letzterer bezieht sich auf Ähnlichkeiten im Aufbau des Gehirns). Molekularsystematische Untersuchungen haben in dieser Frage bislang nicht zur Entscheidung beitragen können, da die Bärtierchen hier je nach Untersuchungsmethode sehr unterschiedlich gruppieren und manchmal sogar ganz aus den Panarthropoda herausfallen (z.B. Dunn et al. 2008).

Untertaxa

Literatur

  • Claus Nielsen (1995). Animal Evolution: Interrelationships of the Living Phyla. Oxford University Press. ISBN 0-19-854868-0.
  • C. W. Dunn et al. (2008): Broad phylogenomic sampling improves resolution of the animal tree of life. Nature 452: S.745-749.