Pankreas divisum


Klassifikation nach ICD-10
Q45.3 Sonstige angeborene Fehlbildungen des Pankreas und des Ductus pancreaticus
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
MRCP bei Pankreas divisum: (a) Gallenblase, (b) Gallengang, der den (c) langen Ductus Santorini kreuzt, (d) kurzer Ductus Wirsungianus gemeinsam mit dem Gallengang zur Papilla duodeni major, (e) mit abgebildetes Nierenhohlsystem.

Ein Pankreas divisum entsteht durch eine inkomplette Verschmelzung des dorsalen (Ductus Santorini) mit dem ventralen (Ductus Wirsungianus) Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) während der Fetalentwicklung. Somit münden die beiden Gänge über getrennte Papillen (Papilla duodeni major und minor) in den Zwölffingerdarm. Die relative Enge der Papilla duodeni minor soll die Ursache für die beim Pankreas divisum häufigeren akuten Pankreatitiden darstellen [1].

Das Pankreas divisum ist die häufigste angeborene Fehlbildung des Pankreas. Bei bis zu 7,5 % der mittels endoskopisch retrograder Cholangiopankreatikographie (ERCP) untersuchten Patienten wird ein Pankreas divisum festgestellt [2].

Einzelnachweise

  1. Gunther Rexroth: Gastroenterologie, Huber Verlag, 1. Auflage, S. 355. ISBN 3-456-84057-8
  2. Vay Liang W. Go: The Pancreas – Biology, Pathophysiology and Disease, Ravers Press, Second Edition, S. 1032. ISBN 0-88167-986-0

Weblinks