Phrygana
Phrygana (griechisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) ist die Bezeichnung für die von niedrigen, bis zu einem Meter hohen, immergrünen Busch- und Strauchwerk bewachsene Formation, welches große Teile der Landschaften des nordöstlichen Mittelmeerraums bedeckt (Griechenland, Türkei und Zypern). Im westlichen Mittelmeerraum (Spanien, Frankreich, Italien und Maghreb) hat sich dagegen für die dort wachsenden Pflanzengemeinschaften in gleicher ökologischer Rolle der Begriff Garigue durchgesetzt. Im Gegensatz zur Macchie, deren Vertreter aus zur Strauchform reduzierten Baumarten gebildet werden – die also als reduzierter Wald verstanden werden kann – sind die typischen Vertreter der Phrygana zwar ebenfalls holzige Gewächse, aber solche, die sich auch ohne Wuchsbehinderung nie baumartig ausbilden würden.
Andere Autoren differenzieren allerdings auch für den östlichen Mittelmeerraum zwischen Garigue und Phrygana; meist wird für die Garigue eine typische Wuchshöhe von einem Meter angegeben, wohingegen Flächen mit lockererem, nur bis zu einem halben Meter hohen Bewuchs als Phrygana bezeichnet werden. Hierbei dominieren die dornbewehrten Kugelbuschgewächse, welche gut an Wind und Trockenheit angepasst und gegen Fraß durch Ziegen oder Schafe gefeit sind. Weitere Reduktion der Phrygana führt zur schließlich zur Wuchsform der Felstrift, im englischsprachigem Raum auch als „Steppe“ bezeichnet.
Macchia, Phrygana oder Felstrift treten meist nicht isoliert als vorherrschende Wuchsform auf, sondern wechseln sich mosaikartig ab oder gehen ineinander über, bedingt durch Bodenformation und -zusammensetzung. Es gibt jedoch auch Landschaften, deren Bewuchs nur aus Vertretern der Phrygana besteht.
Phrygana oder Garigue entwickelt sich bei der Kombination aus Weidenutzung und Brandrodung aus der Macchie auf zunehmend degradiertem Boden. Phrygana erholt sich nach Bränden schnell in den ursprünglichen Zustand, die häufigen, oft absichtlich gelegten Feuer üben einen hohen Selektionsdruck auf die Pflanzen- und Tiergemeinschaft aus. Im Frühjahr erscheinen eine Reihe von Geophyten und eine Vielzahl von Therophyten, die den Hauptanteil an der oft hohen Alpha-Diversität (mit bis über 100 Pflanzenarten auf 100 m²) dieser Vegetationsform besitzen.
Typische Sträucher der Phrygana sind Kopfiger Thymian (Thymbra capitata), Dornige Bibernelle (Sarcopoterium spinosum), Thymbra-Bergminze (Satureja thymbra), Griechischer Salbei (Salvia fruticosa), Mittelmeer-Strohblume (Helichrysum stoechas), Griechische Steinimmortelle (Phagnalon graecum), Dorniger Ginster (Genista acanthoclada), Behaarter Stechginster (Calicotome villosa), Quirlblättrige Heide (Erica manipuliflora), Dornbusch-Wolfsmilch (Euphorbia acanthothamnos), Krähenbeerenblättriges Johanniskraut (Hypericum empetrifolium) sowie verschiedene Vertreter der Gattungen Zistrosen (Cistus), Nadelröschen (Fumana), Brandkräuter (Phlomis) und Gamander (Teucrium).
Quellen
- Marcel Barbéro, Pierre Quézel: Contribution à l'étude phytosociologique des matorrals de Méditerranée orientale. In: Lazaroa Band 11, 1989, S. 37–60, (PDF-Datei).
- Oliver Rackham, Jennifer Moody: The making of the Cretan landscape. Manchester University Press, Manchest, New York 1996, ISBN 0-7190-3647-X.