Phyllium bioculatum
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Phyllium bioculatum | ||||||||||||
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Phyllium bioculatum, Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyllium bioculatum | ||||||||||||
Gray, G. R., 1832 |
Phyllium bioculatum ist die am längsten in Terrarien gehaltene Art der Wandelnden Blätter (Phylliidae). Sie wurde bereits vor über 100 Jahren erfolgreich in Deutschland gehalten und gehört dadurch zu den bekanntesten Arten der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea) überhaupt.
Merkmale
Die Tiere sind je nach ihrer Herkunft und den klimatischen Bedingungen ihres Lebensraums hinsichtlich Körperform und Färbung sehr variabel. So gibt es Individuen, die grün, gelb, braun oder rötlich gesprenkelt oder fast einfarbig sind. Auch die Form und Größe des Hinterleibs und der blattartigen Verbreiterungen (Loben) an den Gliedmaßen variieren sehr stark. Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von 67 bis 94 Millimetern, die Männchen bleiben mit 50 bis 68 Millimetern deutlich kleiner.[1] Bei den adulten weiblichen Tieren sind nur die Vorderflügel voll ausgebildet. Männchen haben kurze Vorderflügel und voll entwickelte, transparente Hinterflügel. Charakteristisch für die Männchen sind die stets braun gefärbten Schenkel und Schienen des mittleren Beinpaares. Auch die Vorder- und Hinterbeine weisen an diesen Gliedern je nach Herkunft unterschiedlich ausgeprägte braune Areale auf.[1]
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Phyllium bioculatum reicht im Westen bis auf die Seychellen und nach Mauritius, im Osten beziehungsweise Süden bis nach Malaysia, Sumatra, Borneo und Java und im Norden über Indien, Sri Lanka bis nach China.[2]
Systematik
Die Art wird der 1898 von Griffini aufgestellten Untergattung Pulchriphyllium zugeordnet. Der vollständige Name für Phyllium bioculatum wäre demnach Phyllium (Pulchriphyllium) bioculatum. Wegen ihres großen Verbreitungsgebietes und der sehr unterschiedlichen Farbformen ist sie im 19. Jahrhundert unter verschiedenen Namen beschrieben worden, was zu einer nicht unerheblichen Anzahl von Synonymen geführt hat:[2]
- Syn. = Phyllium agathyrsus Gray, G. R., 1843
- Syn. = Phyllium crurifolium Serville, 1838
- Syn. = Phyllium dardanus Westwood, 1859
- Syn. = Phyllium gelonus Gray, G. R., 1843
- Syn. = Phyllium magdelainei Lucas, 1857
- Syn. = Phyllium pulchrifolium Serville, 1838
- Syn. = Phyllium scythe Gray, G. R., 1843
Jüngere Untersuchungen gehen davon aus das einige dieser Synonyme auch gute Unterarten darstellen könnten. So wäre die Unterteilung in folgende Unterarten nach morphologischen aber auch zoogeographischen Merkmalen möglich:[3]
- Phyllium bioculatum bioculatum Gray, G. R., 1833 von der Malaiische Halbinsel und Singapur
- Phyllium bioculatum agathyrsus Gray, G. R., 1843 aus Sri Lanka und Südostindien
- Phyllium bioculatum pulchrifolium Serville, 1838 aus Java und Sumatra
- Phyllium bioculatum crurifolium Serville, 1838 von den Seychellen
In derselben Arbeit wird auch vorgeschlagen die Gattung Phyllium unterhalb der Untergattungen noch in Artengruppen einzuteilen. Für Phyllium bioculatum wird hier die bioculatum-Artengruppe vorgeschlagen, der neben dieser selbst auch noch Phyllium giganteum und Phyllium sinense zugeordnet werden.
Haltung im Terrarium
Phyllium bioculatum stellt an die Haltung im Terrarium ähnliche Ansprüche wie die übrigen gehaltenen Arten der Wandelnden Blätter. Allerdings ist für eine erfolgreiche Zucht hier besonders auf die Einhaltung der klimatischen Bedingungen zu achten.Wichtig für eine erfolgreiche Zeitigung der Eier und das Überleben gerade der frisch geschlüpften Nymphen ist neben einer Temperatur von 24 bis 28 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 75 und 80 Prozent eine ausreichende Frischluftzufuhr, welche sich über einen kleinen Lüfter oder Ventilator erreichen lässt.
Als Futter eignen sich die belaubten Zweige von Brombeeren, Himbeeren, Rosen und Eichen ebenso wie die von Guaven, auf denen die Art schon Ende des 19. Jahrhunderts erfolgreich in Deutschland gehalten wurde.[4]
Die Art wird von der Phasmid Study Group in drei bis vier Fundortvarietäten gelistet. Eine aus Java stammende Form wurde in den 1970er Jahren eingeführt. Sie wird unter der PSG-Nummer 10 geführt und von einigen Autoren als Phyllium bioculatum var. pulchrifolium bezeichnet. Eine Ende der 1970er Jahre aus Sri Lanka eingeführte Form wird unter der Nummer 59 geführt. Dieser Zuchtstamm, deren Vertreter stellenweise als Phyllium bioculatum var. agathyrsus angesehen werden, ist nicht mehr sicher in Zucht. Eine dritte, gelegentlich als Phyllium bioculatum var. bioculatum angesprochene Form wurde wenig später, nämlich Anfang der 1980er Jahre aus Westmalaysia eingeführt. Sie wird unter der Nummer 60 geführt und der Zuchtstamm gilt als erlöschen. Eine weitere unter der Nummer 77 gelistetet Mitte der 1980er Jahre aus Westmalaysia importierte Phyllium-Art wird einigen Autoren zufolge ebenfalls zu Phyllium bioculatum gezählt. Die Eier dieser Form unterscheiden sich sowohl von denen des unter Nummer 10 geführten Zuchtstammes aus Java als auch von denen der ebenfalls aus Westmalaysia stammenden Tiere die unter der Nummer 60 geführt werden. Auch dieser Zuchtstamm ist erlöschen.[5][6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Phyllium Seite von Detlef Größer
- ↑ 2,0 2,1 Detlef Größer: Wandelnde Blätter, Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-930612-46-8 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Wandelnde Blätter“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Frank H. Hennemann, Oskar V. Conle, Marco Gottardo & Joachim Bresseel: Zootaxa 2322: On certain species of the genus Phyllium Illiger, 1798, with proposals for an intra-generic systematization and the descriptions of five new species from the Philippines and Palawan (Phasmatodea: Phylliidae: Phylliinae: Phylliini), S. 63, Magnolia Press, Auckland, New Zealand 2009, ISSN 1175-5326
- ↑ Christoph Seiler, Sven Bradler, Rainer Koch: Phasmiden – Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium – bede, Ruhmannsfelden 2000. ISBN 3-933646-89-8
- ↑ Phasmid Study Group Culture List (engl.)
- ↑ Phasmatodea Seite von Oskar V. Conle und Frank H. Hennemann