Polyglutaminsäuren
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- Biopolymer
- Stoffgruppe
- Stoffwechselintermediat
Die Polyglutaminsäuren (PGS) sind eine Gruppe von Polymeren, die nur aus der Aminosäure Glutaminsäure aufgebaut sind.
γ-PGS, die Form, bei welcher sich die Peptidbindung zwischen der Aminogruppe der Glutaminsäure und der Carboxygruppe am Ende der Glutminsäure-Seitenkette befinden, ist ein Hauptbestandteil der schleimigen Substanz, die sich bei der Zubereitung der japanischen Speise Nattō bildet. γ-PGS wird von Bakterien, Archaeen und Cnidarien synthetisiert und wird von diesen Lebewesen als schleimige Schutzschicht, Klebstoff und möglicherweise als Reservestoff benutzt.[1]
α-PGS ist nur chemisch zugänglich
Polyglutaminsäuren sind für die Pharmaindustrie einerseits aufgrund ihrer immunologischen Neutralität interessant als Verpackung für Medikamente, andererseits könnte eine Immunisierung mit Polyglutaminsäuren die Infektionsbekämpfung erleichtern. Für die Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie sind PGS ein ideales Feuchthaltemittel.[2][3]
Kurze γ-Polyglutaminsäure-Ketten (Oligomere) entstehen kurzzeitig als Abbauprodukt im Stoffwechsel vieler Lebewesen, beim Abbau von Tetrahydrofolsäure-Polyglutamat durch das Enzym Gammaglutamylhydrolase (EC 3.4.19.9). Sie werden aber sofort weiter in die Glutaminsäure-Bestandteile zerlegt.
Einzelnachweise
- ↑ Ing-Lung Shi und Jane-Yii Wu: Biosynthesis and Application of Poly(γ-glutamic acid). In: Rehm, Bernd (Hrsg.): Microbial Production of Biopolymers and Polymer Precursors: Applications and Perspectives. Horizon Scientific Press, Cambs, UK 2009, ISBN 1-904455-36-0, S. 101–153.
- ↑ Buescher JM, Margaritis A: Microbial biosynthesis of polyglutamic acid biopolymer and applications in the biopharmaceutical, biomedical and food industries. In: Crit. Rev. Biotechnol. 27. Jahrgang, Nr. 1, 2007, S. 1–19, doi:10.1080/07388550601166458, PMID 17364686.
- ↑ Manocha B, Margaritis A: Production and characterization of gamma-polyglutamic acid nanoparticles for controlled anticancer drug release. In: Crit. Rev. Biotechnol. 28. Jahrgang, Nr. 2, 2008, S. 83–99, doi:10.1080/07388550802107483, PMID 18568849.