Prallhang


Prallhang (links) und Gleithang.
Schematische Darstellung des Prallhangs von Dr. Achim Taubert

Als Prallhang bezeichnet man das kurvenäußere Ufer eines Flusses, das durch die hier stärkere Strömung abgetragen wird.[1] Das kurveninnere Ufer (im Strömungsschatten) wird als Gleithang bezeichnet; hier wird Material wegen der geringeren Strömung abgelagert. Die Begriffe werden in Zusammenhang mit der Mäanderbildung eines Flusses verwendet. Durch die Erosionsprozesse verlagern sich die Schlingen eines Flusses im Laufe der Zeit. Trifft ein wandernder Prallhang rückseitig auf einen anderen Prallhang, entsteht ein Umlaufberg.

Analog dazu spricht man auch bei Luftströmungen in Gebirgstälern von einem Prallhang, wenn ein Talwind gegen eine Bergflanke stößt und von ihr abgelenkt wird. Dabei kann sich ein Aufwind bilden.

Ein beeindruckendes Beispiel in Mitteleuropa ist der Prallhang des Inns südwestlich der oberbayerischen Kreisstadt Mühldorf am Inn. Er dürfte mit einer Höhe von bis zu 45 Metern zugleich einer der höchsten in Europa sein. Die Erosion lässt sich hier fast ständig beobachten, da der eiszeitliche Schotterhang am fortwährend wachsenden Außenradius des Flusses kontinuierlich nachsackt. Immer wieder stürzen dabei große Waldkiefern in den Fluss.

Ein weiteres prägnantes Beispiel gibt das unweit von Regensburg unmittelbar an der Donau gelegene Naturschutzgebiet der Mattinger Hänge. Dort erreicht die Donau ihren nördlichsten Punkt und wechselt von nordöstlicher zu südöstlicher Fließrichtung. Infolgedessen haben sich im Laufe der vergangenen Jahrmillionen an der Nordseite, der „Außenseite“, des Stromes auf einer Strecke von etwa 2 Kilometern sehr hohe Jurafelsen ausgebildet (mehr als 50 m hoch), während die gegenüberliegende („kurveninnere“) Seite sehr flach bleibt.

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