Riesen-Schwingel
Riesen-Schwingel | ||||||||||||
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Riesen-Schwingel (rechts) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Festuca gigantea | ||||||||||||
(L.) Vill. |
Der Riesen-Schwingel (Festuca gigantea) ist ein stattliches Süßgras (Poaceae), das durch seine Größe auffällt. Die Halme des Waldgrases können bis zu 2 Meter hoch werden.
Verbreitung und Standort
Der Riesen-Schwingel ist in Europa, Asien und Afrika beheimatet. Er wächst in feuchten Wäldern, besonders in Eichen-, Buchen- und Laubmischwäldern, auf Waldwegen und Lichtungen. Er bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoff- und basenreiche Tonböden.
Beschreibung
Der Riesen-Schwingel ist ein ausdauerndes, horstförmig wachsendes Waldgras. Es bildet keine Ausläufer. Die bis zu 2 Meter hohen Halme steigen vom Grund an bogig auf. Sie sind unverzweigt und verfügen über zwei bis fünf bräunlich-rötlich gefärbete Knoten. Die kahlen und an den Rändern rauen Blattscheiden sind offen und auf dem Rücken gerundet. Die oberste umhüllt den Halm bis zum Rispengrund. Das Blatthäutchen (Ligula) wird bis zu 2 Millimeter lang. Es ist gestutzt und trägt an der Mündung große, spitze den Halm krallenartig umfassende Blattöhrchen. Die bogig überhängenden Grund- und Stängelblätter sind flach, bis zu 60 Zentimeter lang und 5 bis 15 Millimeter breit. Sie sind oberseits graugrün und zuweilen rau, unterseits dunkelgrün, glänzend und meist glatt.
Der Blütenstand ist eine allseitswendige Rispe. Diese wird bis zu 40 Zentimeter lang. Die Rispenäste stehen stets in Paaren an der rauen Rispenachse, wobei der kürzere meist mehrere Ährchen trägt. Die Rispenäste stehen zunächst weit, fast waagerecht ab, später hängen sie schlaff über. Die schmal-lanzettlichen, locker drei- bis zehnblütigen Ährchen werden 10 bis 15 Millimeter lang. Die Hüllspelzen sind linealisch und zugespitzt. Sie werden etwa 8 Millimeter lang. Die Deckspelzen sind dagegen breit lanzettlich geformt und etwa 9 Millimeter lang. Sie sind fein rau, auf dem Rücken gerundet und fünfnervig. Sie tragen eine bis zu 20 Millimeter lange, gerade oder leicht geschlängelte Granne. Die Vorspelzen sind fein rau gekielt. Die Staubblätter werden etwa 2,5 bis 3 Millimeter lang. Die Blütezeit des Riesen-Schwingels reicht von Juli bis August.
Literatur
- J. Grau, B. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser. Mosaik Verlag, München 1990, ISBN 3-576-10702-9.
- E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7.
- H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4.
- C. E. Hubbart: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1985. ISBN 3-8001-2537-4.
- E. Klapp & W. O. v. Boberfeld: Taschenbuch der Gräser. Erkennung, Bestimmung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Verwendung. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1990. ISBN 3-489-72710-X
Weblinks
- Weltweite Verbreitung
- Riesen-Schwingel. FloraWeb.de