Rittersterne
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Rittersterne | ||||||||||||
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Ritterstern (Hippeastrum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hippeastrum | ||||||||||||
Herb. |
Die Rittersterne (Hippeastrum) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Die Rittersterne umfassen etwa 80 Arten von Zwiebelpflanzen, die in Südamerika in Gebieten mit einer ausgeprägten Trockenzeit wachsen. Die in Europa als Zierpflanzen kultivierten Rittersterne sind überwiegend Hybriden.
Die Hippeastrum-Hybriden enthalten, ebenso wie auch die Belladonnalilie das Alkaloid Lycorin.
Verwechslungen und korrekte Klassifizierung
Umgangssprachlich werden die Arten dieser Gattung oft auch Amaryllis genannt beziehungsweise mit Vertretern der Gattung Amaryllis verwechselt.
Ursprünglich war von Carl von Linné die Gattung Amaryllis viel weiter gefasst worden als heute. Später kam es dann zu einer Aufteilung der Großgattung und zur Abspaltung der südamerikanischen Gattung Hippeastrum.
Botanisch korrekt klassifiziert umfasst Amaryllis heute ausschließlich die südafrikanische Gattung Amaryllis mit der Belladonnalilie (A. belladonna).
Vegetationsphasen
Bei den Rittersternen kann man zwischen drei Phasen der Vegetation unterscheiden. Im Winter ist die Blühphase. Darauf folgt eine Wachstumsphase im Frühling und Sommer. Im Herbst steht eine Ruhephase an. Da in ihrer Heimat die natürlichen Umweltbedingungen die verschiedenen Phasen einleiten, muss man auch bei der Zimmerpflanze für die richtigen Kulturbedingungen sorgen.
Vermehrung
Es gibt drei unterschiedliche Wege, das Hippeastrum zu vermehren.
Brutzwiebeln: Die Hippeastrumzwiebel bildet in der Regel Brutzwiebeln aus, wobei die Tendenz dazu aber sehr sortenabhängig ist. Brutzwiebeln sind kleine Zwiebeln, die sich neben der Mutterzwiebel in der Erde bilden. In der Regel erkennt man das Vorhandensein einer Brutzwiebel an den Blättern, die aus der Erde wachsen. Nur selten wachsen Brutzwiebeln sichtbar an der Oberfläche. Hippeastrum papilio bildet besonders viele, und auch Sorten wie "Red Lion" und "Appleblossom" sind gute Ablegerproduzenten.
Samen: Eine selbst- oder fremdbestäubte Blüte der üblichen großblumigen Sorten bildet in der Regel ca. 20 bis 80 Samen aus. Sie müssen recht bald ausgesät werden, da sie je nach Lagerung, innerhalb von einigen Wochen oder Monaten ihre Keimfähigkeit verlieren. Man kann sie nach der Ernte in einem Anzuchtsubstrat heranziehen oder einfach in Wasser keimen lassen.
Zerteilen der Zwiebel: Bei der dritten Verfahrensweise der Vermehrung ("Chippen") wird die Zwiebel in Viertel/Achtel von unten nach oben durchgeschnitten, wobei zu beachten ist, dass jedes Teilstück ein Stück Basalplatte (Wurzelfläche) besitzt. Die Stücke können dann in Erde gepflanzt und müssen mit Klarsichtfolie überdeckt werden. Die Erde sollte leicht feucht gehalten werden. Nach ungefähr drei Monaten bilden die Teilstücke Blätter aus, ab dann kann die Folie abgezogen werden. Jedes Teilstück bildet eine volle Zwiebel aus. Diese Möglichkeit der Vermehrung sollte nicht von Anfängern ausgeführt werden, da insbesondere die Zwiebel einen hohen Anteil an giftigen Stoffen enthält. Werkzeuge und Hände sollten sterilisiert sein und nach dem Prozedere gründlich gereinigt werden. Handschuhe sind empfehlenswert, da die menschliche Haut mit starken Irritationen auf die Giftstoffe reagieren kann.
Arten
Hippeastrum aglaiae (A. Cast.) Hunz. & A.A. Cocucci
Hippeastrum ambiguum Hook.
Hippeastrum andreanum Baker
Hippeastrum argentinum (Pax) Hunz.
Hippeastrum aulicum (Ker Gawl.) Herb., Heimat: Brasilien, Paraguay
Hippeastrum blossfeldiae (Traub & J.L. Doran) Van Scheepen
Hippeastrum blumenavium (K. Koch & C.D. Bouché ex Carrière) Sealy
Hippeastrum breviflorum Herb.
Hippeastrum bukasovii (Vargas) Gereau & Brako
Hippeastrum calyptratum (Ker Gawl.) Herb.
Hippeastrum candidum Stapf
Hippeastrum cybister (Herb.) Benth. ex Baker
Hippeastrum doraniae (Traub) Meerow
Hippeastrum elegans (Spreng.) H.E. Moore, Heimat: Südamerika
Hippeastrum evansiae (Traub & I.S. Nelson) H.E. Moore
Hippeastrum forgetii Worsley
Hippeastrum lapacense (Cárdenas) Van Scheepen
Hippeastrum leopoldii T. Moore, Heimat: Bolivien
Hippeastrum machupijchense (Vargas) D.R. Hunt
Hippeastrum maracasum (Traub) H.E. Moore
Hippeastrum oconequense (Traub) H.E. Moore
Hippeastrum organense Herb.
Hippeastrum papilio (Ravenna) Van Scheepen, Heimat: Südbrasilien
Hippeastrum pardinum (Hook. f.) Dombrain, Heimat: Bolivien
Hippeastrum petiolatum Pax
Hippeastrum psittacinum (Ker Gawl.) Herb., Heimat: Südbrasilien
Hippeastrum puniceum (Lam.) Voss, Heimat: Mexiko, Westindien, Südamerika
Hippeastrum reginae (L.) Herb., Heimat: Mexiko, Mittelamerika, Westindien, tropisches Südamerika
Hippeastrum reticulatum (L'Hér.) Herb., Heimat: Südbrasilien
Hippeastrum striatum (Lam.) H.E. Moore, Heimat: Brasilien
Hippeastrum stylosum Herb.
Hippeastrum traubii (Moldenke) H.E. Moore
Hippeastrum vittatum (L'Hér.) Herb., Heimat: Anden von Peru
Bilder
Die Staubblätter
Die Narbe
Die Samenkörner
Antheren öffnen sich
Literatur
- Read, Veronica A. : Hippeastrum, the Gardener's Amaryllis. Timber Press, Portland OR. c2004; 296p.
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7