Rittersporne
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Rittersporne | ||||||||||||
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Sorten des Hohen Rittersporns (Delphinium elatum-Hybriden) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Delphinium | ||||||||||||
L. |
Die Rittersporne (Delphinium) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die 300 bis 350 Arten sind in der Holarktis weitverbreitet.
Beschreibung
Rittersporn-Arten wachsen selten als ein- bis zweijährige, meist als ausdauernde krautige Pflanzen. Die Laubblätter sind dreiteilig, handförmig gelappt bis stark zerteilt.
In traubigen oder schirmtraubigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen mit Hochblättern; selten stehen die Blüten einzeln. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph, gespornt und kelchartig geformt. Von den fünf äußeren Blütenhüllblättern ist eines gespornt und umschließt die beiden inneren, gespornten Blütenhüllblätter. Es sind zwei Blütenhüllblattkreise vorhanden. Von den vier inneren, freien Blütenhüllblättern sind die beiden oberen gespornt und enthalten Nektar; die beiden unteren sind ungespornt. Es sind viele Staubblätter vorhanden. Es sind meist drei (seltener vier bis zehn) freie Fruchtblätter vorhanden mit vielen Samenanlagen. Der Griffel besitzt eine deutlich erkennbare Narbe.
Es werden schmale Balgfrüchte gebildet. Die Samen besitzen schmale Flügel.
Inhaltsstoffe
Rittersporn-Arten enthalten in allen Pflanzenteilen, besonders aber in den Samen, giftige Alkaloide. Einige Arten wurden aufgrund der Inhaltsstoffe schon im Altertum als Arzneipflanzen genutzt.[1]
Die Vergiftungserscheinungen sind Magenreizungen mit Durchfall, Bewegungsstörungen und nervöse Symptome. Die Giftstoffe greifen auch die Herzmuskulatur an und erzeugen Hautreizungen. Die höchsten Giftgehalte weisen der Garten-Rittersporn und der Hohe Rittersporn auf.
Zierpflanze
Der Rittersporn-Sorten einzelner Arten sind beliebte Zierpflanzen für Parks und Gärten. Sie werden sehr häufig in Staudenbeeten angepflanzt und werden auch in Bauerngärten regelmäßig gepflegt.
Systematik und Verbreitung
Synonyme von Delphinium L. sind Chienia W.T.Wang und Diedropetala (Huth) Galushko.
Der botanische Gattungsname Delphinium leitet sich vom griechischen delphínion für Delphinpflanze, denn die Knospe der Blüte soll einem Delphin ähnlich sehen.
Die Rittersporne sind den Feldritterspornen (Consolida) ähnlich und mit ihnen nahe verwandt. Vor allem in der älteren Literatur werden die Feldrittersporne auch in die Gattung Delphinium eingeordnet. Neueste molekulargenetische Ergebnisse zeigen, dass Consolida (inkl. Aconitella) in den phylogenetischen Baum von Delphinium eingebettet ist.[2] Es ist noch offen, ob die Feldrittersporne deshalb in Delphinium eingegliedert werden müssen oder ob Delphinium in mehrere kleinere Gattungen aufgeteilt wird. Die Angelegenheit wird dadurch verkompliziert, dass in dieser Veröffentlichung Delphinium auch in Hinblick auf die Gattung Eisenhut (Aconitum) paraphyletisch erscheint. Weil aber eurasiatische ausdauernde Rittersporne in der Studie nur in sehr geringer Zahl untersucht worden sind, sind die Ergebnisse in dieser Beziehung nur als vorläufig zu betrachten. Die Verwandtschaftsverhältnisse nach dieser Arbeit werden durch das folgende Kladogramm dargestellt:[2]
Delphinieae |
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Die etwa 300 bis 350 Delphinium-Arten sind hauptsächlich in den gemäßigten Zonen Eurasiens und Nordamerikas (Holarktis) verbreitet. Außerdem kommen wenige Arten in den Gebirgsregionen Zentralafrikas vor. Alleine in China kommen 173 Arten vor, davon sind 150 dort endemisch. 61 Arten sind in Nordamerika beheimatet. [3][4][5]
Beispielsweise bilden D. bulleyanum mit D. delavayi, D. ceratophorum mit D. grandiflorum und D. coleopodum mit D. delavayi Naturhybriden.
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und als Hybriden:
- Stauden-Rittersporn (Delphinium-Cultorum-Hybriden)
- Delphinium belladonna hybrida
Nicht mehr zur Gattung Delphinium gehören:
- Delphinium ambiguum auct. ⇒ Consolida ajacis (L.) Schur
- Delphinium consolida L. ⇒ Consolida regalis Gray
- Delphinium hispanicum Costa ⇒ Consolida orientalis (J.Gay) Schrödinger
- Delphinium oliverianum DC. ⇒ Consolida oliveriana (DC.) Schrödinger
- Delphinium orientale J.Gay ⇒ Consolida orientalis (J.Gay) Schrödinger
- Delphinium rugulosum Boiss. ⇒ Consolida rugulosa (Boiss.) Schrödinger
Postwertzeichen
Die Deutsche Post AG und das Bundesfinanzministerium haben im Rahmen der Dauermarkenserie "Blumen" für Deutschland am 3. Januar 2005 ein Postwertzeichen mit dem Motiv des Rittersporns herausgegeben. Der Nominalwert der Briefmarke beträgt 4,30 Euro. Diese Briefmarke gehört zu den ersten Ausgaben der neuen Briefmarkenserie.
Quellen
- Wang Wencai, Michael J. Warnock: Delphinium. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S. 223–274. online.
- Michael J. Warnock: Delphinium. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York u.a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 196. online.
- Eintrag bei GRIN.
- Hermann Stadler: Delphinium L.. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 2516.
Einzelnachweise
- ↑ Zur Giftigkeit der Gattung. - Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich/Schweiz. (deutsch)
- ↑ 2,0 2,1 Florian Jabbour, Susanne S. Renner: Consolida and Aconitella are an annual clade of Delphinium (Ranunculaceae) that diversified in the Mediterranean basin and the Irano-Turanian region., In: Taxon, Band 60, Nr. 4, 2011, S. 1029–1040, (Abstract).
- ↑ 3,0 3,1 Wang Wencai, Michael J. Warnock: Delphinium. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S. 223–274. online.
- ↑ 4,0 4,1 Michael J. Warnock: Delphinium. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York u.a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 196. online.
- ↑ 5,0 5,1 Eintrag bei GRIN.