Rotdrossel
Rotdrossel | ||||||||||||
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Rotdrossel (Turdus iliacus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Turdus iliacus | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Die Rotdrossel (Turdus iliacus) ist eine Vogelart aus der Familie der Drosseln (Turdidae), die zur Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) gehört. In Mitteleuropa ist die Rotdrossel der kleinste Vertreter der echten Drosseln.[1]
Beschreibung
Rotdrosseln erreichen eine Körperlänge von 21 Zentimetern. Ihre Flügelspannweite beträgt 33 bis 34 Zentimeter und sie werden zwischen 60 und 65 Gramm schwer. Es besteht kein auffälliger Sexualdimorphismus.
Rotdrosseln ähneln den Singdrosseln, sie sind überwiegend braun gefärbt und haben eine helle, gesprenkelte Unterseite. Der Bauch ist fast durchgängig weiß, Sie haben jedoch einen kürzeren Schwanz und einen größeren Kopf. Die Flügelunterseiten sind rostrot gefärbt, was im Flug gut zu erkennen ist, und auch im Sitzen kann man noch das Rot an den Flanken erkennen. Das beste Unterscheidungsmerkmal zu den Singdrosseln ist jedoch der helle Überaugenstreif.
Frisch geschlüpfte Rotdrosseln sind auf dem Kopf, dem Rücken, den Schultern und den Flügeln dicht beigefarben bedunt. Ihr Rachen ist gelb, die Schnabelwülste sind gelblich weiß.[2]
Der Ruf ist ein lang gezogenes „Tsiiiep“. Dieser Ruf ist besonders beim Abflug oder als nächtlicher Flugruf zu vernehmen. Zum Rufrepertoire gehören aber auch rauhe check und an Amseln erinnernde däck- oder duck-Laute. Der Gesang ist variabel und besteht meistens aus zwei Teilen, erst einigen flötenden Tönen und dann unruhiges und raues Zwitschern. Der volle Reviergesang ist gelegentlich im Frühjahr auch in Mitteleuropa zu hören.[3]
Lebensraum
Rotdrosseln brüten in Skandinavien, Schottland und Sibirien. Sie sind Zugvögel, die in Mittel-, vor allem jedoch in West- und Südeuropa überwintern. Im Baltikum und an den Küsten Islands und Norwegens sind sie manchmal auch Jahresvögel. Sie sind in Mitteleuropa deswegen vor allem zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst zu beobachten. Sie halten sich dann vor allem in Parks, aufgelockerten Wald- und Buschlandschaften sowie an Waldrändern auf und sind häufig mit anderen Drosselarten vergesellschaftet, die sich im Winterhalbjahr gleichfalls von Beeren ernähren. Gelegentlich übersommern auch einzelne Vögel in Mitteleuropa.
Die Brutgebiete der Rotdrosseln sind die Nadel- und Birkenwälder in Skandinavien und Sibirien, aber auch Parks und offenes Waldland.
Nahrung
Rotdrosseln ernähren sich von Wirbellosen, Insekten und im Herbst und Winter vor allem von Beeren.
Brut
Die Brutzeit der Rotdrossel beginnt im Süden ihres Verbreitungsgebietes Ende April bis Anfang Mai. Im äußersten Norden ihres Verbreitungsgebietes beginnen sie gelegentlich erst im Juli mit der Brut.[4] Der Brutstandort der Rotdrossel sind aufgelockerte oder junge Nadel-, Birken- und Erlenwälder sowie Birken- und Weidendickichte am Rand der Tundra. Das Nest wird in variabler Höhe am Boden, in niedrigem Gebüsch oder in Bäumen gebaut. Es ist häufig gegen den Stamm gelehnt oder befindet sich auf einem starken Seitenast. Wie bei allen Drosseln ist das Nest ein fester halbkugeliger Napf. Er wird aus Gras, feinen Reisern, Moos und flechten und gelegentlich auch feuchter Erde oder Schlamm gebaut. Die eigentliche Nistmulde ist mit feinem Gras ausgepolstert.[5] Rotdrosseln geben ihre Nester bei Störungen schnell auf, fangen aber sofort mit dem Bau eines neuen Nests an.
Das Gelege besteht aus vier bis fünf, seltener zwei oder bis zu acht Eiern. Diese sind spindelförmig und haben eine glatte, glänzende oberfläche. Sie ähneln Amseleiern und haben wie diese eine hell grünlichblaue Grundfärbung mit gleichmäßig rotbraunen Sprenkeln oder einer rotbraunen Marmorierung. Nur das Weibchen brütet. Nach 11 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach neun bis zwölf Tagen das Nest verlassen, obwohl sie dann noch nicht flügge sind. Sie verstecken sich in der Krautschicht in der Nähe des Nests. Rotdrosseln ziehen bis zu zwei Bruten pro Jahr groß.
Literatur
- Einhard Bezzel: Vögel. BLV Verlagsgesellschaft, München 1996, ISBN 3-405-14736-0
- Collin Harrison und Peter Castell: Jungvögel, Eier und Nester der Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Aula Verlag, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-89104-685-5
Weblinks
- http://www.vogelwarte.ch/scripts/vogelwarte/detail_d.asp?WArtNummer=4300
- Turdus iliacus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 31. Januar 2009.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Turdus iliacus in der Internet Bird Collection
- Eintrag bei der Schweizerischen Vogelwarte
- Gefieder der Rotdrossel