Rotkehlnymphe



Rotkehlnymphe
Rotkehlnymphe bei John Gould gemalt von Henry Constantine Richter

Rotkehlnymphe bei John Gould gemalt von Henry Constantine Richter

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kolibris (Trochilinae)
Gattung: Bergjuwelen (Lampornis)
Art: Rotkehlnymphe
Wissenschaftlicher Name
Lampornis amethystinus
Swainson, 1827

Die Rotkehlnymphe oder Amethystkehlnymphe (Lampornis amethystinus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die mittelamerikanischen Länder Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Die Rotkehlnymphe erreicht eine Körperlänge von etwa 11,5 bis 12,5 Zentimetern. Der 15 Millimeter lange Schnabel ist leicht gebogen. Der weiße Streifen über dem Auge steht im starken Kontrast zu der dunkelgrünen Krone und den dunklen Ohrbereichen. Die Kehle glänzt pinkfarben. Der Nacken und Mantel sind dunkelgrün, was aber am Bürzel ins Bronzefarbene übergeht. Die nach außen gerichteten Oberschwanzdecken sind schwarz. Das Unterteil ist dunkelgrau mit einem ausgewaschenen, stumpfen Grün. Die Unterschwanzdecken sind von einem hellen Gelbbraun umrandet. Der Schwanz ist schwarzblau, wobei die äußeren Steuerfedern blassgrau gepunktet sind. Das Weibchen ist sehr ähnlich, hat aber eine helle, zimtfarbene Kehle. Die Unterseite ist eher eintönig grau.[1]

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet der Rotkehlnymphe

Der Kolibri lebt in feuchten bis halbfeuchten immergrünen Kiefernwäldern sowie an deren Waldrändern. Sein Futter bezieht er unterhalb der mittleren Stratifikationsschicht. Oft sieht man ihn an Flussufern. Meist bewegt er sich in Höhen über 1500 Metern.[2]

Unterarten

Bisher sind fünf Unterarten bekannt, die sich vor allem durch ihre Färbung und Verbreitungsgebiet unterscheiden. Es handelt sich hierbei um:

  • Lampornis amethystinus amethystinus Swainson, 1827 – Nominatform. Kommt im Westen, Zentral & Osten Mexikos vor. Hier im südlichen Teil des Bundesstaates Nayarit, im südlichen Teil von Nuevo León und südlichen Tamaulipas über Veracruz und den Osten Oaxacas.
  • Lampornis amethystinus margaritae (Salvin & Godman, 1889) – Präsent im Südwesten Mexikos in den Bundesstaaten Michoacán, Guerreround im Westen Oaxacas.
  • Lampornis amethystinus circumventris (Phillips, 1966) – Kommt im Süden Mexikos bei San Gabriel Mixtepec im Südwesten Oaxacas vor.
  • Lampornis amethystinus salvini (Ridgway, 1908) – Findet man in den Hochlagen Mexikos im Bundesstaat Chiapas, in Guatemala bis El Salvador.
  • Lampornis amethystinus nobilis Griscom, 1932 – In den Hochebenen Honduras beheimatet.

Das Taxon Unterart Lampornis amethystinus brevirostris von Ridgway aus dem Jahre 1908 gilt im Allgemeinen als ungültig, da es sich in Wirklichkeit um Lampornis amethystinus margaritae handelt.

Des Weiteren wird in Fachkreisen diskutiert, ob L. a. margaritae aufgrund der farblich deutlich unterschiedlichen amethystfarbenen Kehle nicht eine eigene Art ist. Hier sind wohl erst weitere DNA-Analysen erforderlich. Sollte sich L. a. margaritae als eigene Art herausstellen, so würden wohl alle Unterarten südlich des Vorkommens von L. a. margaritae als Unterarten von L. margaritae klassifiziert werden.

Etymologie und Forschungsgeschichte

William Swainson hatte das Typusexemplar William Bullock und seinem Sohn von ihrer Mexiko Reise erhalten.[3] Schon bei der Erstbeschreibung verwendete er das Protonym Lampornis amethystinus.[4]

Der Name »Lampornis« leitet sich von den griechischen Wörtern »lampás« λαμπάς für »Fackel, Leuchte« und »ornis«  όρνις für »Vogel« ab.[5] Das Artepitheton »amethystinus« ist lateinischen Ursprungs und bedeutet »amethystfarben«.[6]

Das »margaritae« in der Unterart wurde zu Ehren der Frau von Herbert Huntington Smith vergeben.[7] Der Name der Unterart »salvini« ist Osbert Salvin gewidmet, der das Typusexemplar dem American Museum of Natural History zur Verfügung gestellt hatte.[8] Das lateinische Wort »nobilis« steht für »edel, berühmt, renommiert«.[9] Das lateinische Wortgebilde »circumventris« setzt sich zusammen aus »circum« für » rundum, ungefähr« und »venter, ventris« für »Bauch«.[10]

Literatur

  • Steve N. G. Howell, Sophie W. Webb: A Guide to the Birds of Mexico and Northern Central America. Oxford University Press, New York 1995, ISBN 978-0-19-854012-0.
  • Robert Sterling Ridgely, John A. Gwynne: A Guide to the Birds of Panama: With Costa Rica, Nicaragua, and Honduras. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 1989, ISBN 978-0-691-02512-4.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S and H.s., and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine : or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 5, 1827, S. 364–369 (online [abgerufen am 24. Mai 2012]).
  • William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S and H.s., and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine : or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 6, 1827, S. 433–442 (online [abgerufen am 24. Mai 2012]).
  • Osbert Salvin, Frederick DuCane Godman: Notes on Mexican Birds. In: The IBIS. Band 1, Nr. 2, 1889, S. 232–243 (online [abgerufen am 25. Mai 2012]).
  • Robert Ridgway: Diagnoses of some new forms of neotropical birds. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 21, 1908, S. 191–196 (online [abgerufen am 25. Mai 2012]).

Weblinks

Commons: Rotkehlnymphe (Lampornis amethystinus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steve N. G. Howell u.a. , S. 417.
  2. Robert Sterling Ridgely, u.a. , S. 450.
  3. William Swainson, u.a. , S. 365.
  4. William Swainson, u.a. , S. 442.
  5. James A. Jobling, S. 218.
  6. James A. Jobling, S. 45.
  7. Osbert Salvin, u.a, S. 240.
  8. Robert Ridgway, S. 195.
  9. James A. Jobling, S. 273.
  10. James A. Jobling, S. 109.

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