Rußtaupilzartige
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Rußtaupilzartige | ||||||||||||
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Von einer Gewölbedecke hängendes Kellertuch (Zasmidium cellare) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Capnodiales | ||||||||||||
Woron. |
Die Rußtaupilzartigen (Capnodiales) sind eine Ordnung der Schlauchpilze. Sie treten als dunkle, rußartige Beläge auf Pflanzen auf, oft in Verbindung mit Blattläusen.
Merkmale
Die Hyphen der meisten Rußtaupilzartigen sind stark braun bis schwarz pigmentiert und bedecken Blatt- oder Stengeloberflächen in einem gewebeartigen Netzwerk bzw. Belag („Rußtau“).
Die Pilze bilden ascoloculare Fruchtkörper in Form von braunen oder schwarzen Pseudothecien. Die können flach schildförmig aber auch kubel- oder polsterartig sein und enthalten einen Loculus mit einem oder wenigen Asci. Die keulenförmigen Asci enthalten jeweils 8 Ascosporen, die meistens vielzellig und braun oder farblos sind.
Lebensweise
Die meisten europäischen sowie sehr viele tropische Arten ernähren sich vor allem saprophytisch vom Honigtau der Blatt- und Schildläuse oder Blattexsudaten. Dabei dringen sie in der Regel nicht in die Pflanzen ein, die Pflanzen werden nicht parasitiert. Ein starker Befall mit diesen Arten kann allerdings zu einer Reduktion der Photosynthese führen. Das bekannte Kellertuch (Zasmidium cellare) ernährt sich von flüchtigen Bestandteilen des Weines in Weinkellern wie Alkohol, Essigsäure und Estern und wächst dort entsprechend an den Wänden.
Eine Reihe weiterer Arten lebt parasitisch in Pflanzengeweben, indem sie Haustorien in der Blattepidermis der Pflanzen bilden. Zu diesen gehören beispielsweise die Ascochyta-Arten in verschiedenen Gräsern einschließlich Getreiden, wodurch sie als ökonomische Schädlinge auftreten. Der südamerikanische Pilz Microcyclus ulei lebt parasitisch in Kautschukpflanzen und führt dort zur Südamerikanischen Blattfallkrankheit; er ist in weiten Teilen Brasiliens der Hauptgrund dafür, dass keine Kautschukplantagen angelegt werden können.[1]
Systematik
Die Capnodiales umfassen nach Lumbsch und Huhndorf folgende Familien mit den Gattungen (unsichere Zuordnung mit Fragezeichen):[2]
- Antennulariellaceae
- Achaetobotrys
- Antennulariella
- Capnodiaceae
- Aithaloderma ?
- Anopeltis?
- Callebaea?
- Capnodaria
- Capnodium
- Capnophaeum?
- Ceramoclasteropsis?
- Echinothecium?
- Hyaloscolecostroma?
- Phragmocapnias
- Polychaeton ?
- Scoriadopsis ?
- Scorias
- Coccodiniaceae
- Coccodinium
- Dennisiella
- Limacinula
- Davidiellaceae
- Davidiella
- Metacapnodiaceae
- Metacapnodium
- Mycosphaerellaceae
- Achorodothis
- Cymadothea
- Euryachora
- Gillotia
- Melanodothis
- Mycosphaerella
- Placocrea ?
- Polysporella
- Sphaerellothecium
- Sphaerulina
- Stigmidium
- Wernerella
- Piedraiaceae
- Piedraia
Belege
- ↑ F. Feldmann, J.P. Silva Jr., A.V.R. Jayaratne:Nutzung der arbuskulären Mykorrhiza in Baumschulen der Tropen am Beispiel des Kautschukbaumes Hevea spp. Mitteilungen der Biologischen Bundesanstalt 363; Seiten 83-92. (Volltext)
- ↑ H. T.Lumbsch, S. M. Huhndorf: Outline of Ascomycota - 2007. In: Myconet Band 13, 2007, S. 1-58. (PDF, 2,8MB)
Literatur
- Martin Schmiedeknecht: Ordnung Rußtaupilzartige, Capnodiales in: Urania Pflanzenreich. Viren, Bakterien, Algen, Pilze. Urania-Verlag, Berlin 2000. ISBN 3-332-01167-7