Scheinerdbeere
Scheinerdbeere | ||||||||||||
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Scheinerdbeere (Potentilla indica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potentilla indica | ||||||||||||
(Andrews) T.Wolf |
Die Indische Scheinerdbeere oder Scheinerdbeere (Potentilla indica) ist eine aus Südostasien stammende Pflanzenart, die in Mitteleuropa als Zierpflanze gezogen wird und stellenweise verwildert. Sie wurde lange als Duchesnea indica geführt, die Gattung Duchesnea wurde allerdings in die Gattung Potentilla integriert. Weitere deutsche Namen sind Falsche Erdbeere, Indische Erdbeere oder Erdbeer-Fingerkraut. Alle deutschen Namen beziehen sich auf die Ähnlichkeit der Frucht mit einer Erdbeere.
Beschreibung
Die Scheinerdbeere ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht. Sie bildet ausläuferartige, bis 50 cm lange, an den Knoten Wurzeln bildende Stängel. Die Blätter stehen an der Bewurzelungsstelle rosettig, ansonsten wechselständig. Sie haben einen 12 (bis 15) cm langen Blattstiel. Die Fiederblättchen sind 1 bis 3 cm lang gestielt, auf beiden Seiten behaart. Der Blattgrund ist ganzrandig und keilförmig, die Endfieder ist rhombisch bis verkehrt-eiförmig und hat Kerbzähne. Die Seitenfiedern sind schief eiförmig, der Blattrand gekerbt bis eingeschnitten-gekerbt. Die Nebenblätter sind bei den Rosettenblättern rund 10 mm lang, bis zur Hälfte mit dem Blattstiel verwachsen, wobei der freie Teil schmal dreieckig ist. Bei den Kriechsprossen sind die Nebenblätter kerbzähnig.
Die Blüten besitzen einen Außenkelch und haben einen Durchmesser von 15 bis 20 mm. Sie stehen scheinbar einzeln in Blattachseln an einem 2 bis 8 cm langen Stiel, überragen die Blätter also nicht. Die Außenkelchblätter sind zur Blüte 3 bis 5 mm lang, zur Fruchtreife bis 10 mm. Die Kelchblätter sind schmal dreieckig, 4 bis 6 mm lang, nach der Blüte ebenfalls länger. Die Kronblätter sind gelb und 6 bis 8 mm lang. Es gibt 15 bis 20 Staubblätter. Die Frucht ist eine kugelige Scheinfrucht, in unreifem Zustand von Kelch und Außenkelch umschlossen, die sich zur Fruchtreife ausbreiten und die Frucht freigeben. Diese ähnelt der Erdbeere, ist leuchtend rot, der Geschmack ist jedoch fad.
Die Chromosomenzahl ist 2n=84.
Verbreitung und Standorte
Die Scheinerdbeere ist in Süd- und Südostasien beheimatet und kommt in China, Afghanistan, Indien, Bhutan, Nepal, Indonesien, Japan und Korea vor. Hier wächst sie an Berghängen, in Wiesen, an Flussufern, Feldrändern und feuchten Standorten bis 3100 m Höhe.[1]
In Mitteleuropa wurde sie seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als Zierpflanze eingeführt und ist stellenweise verwildert. In Österreich ist sie seit 1918 verwildert, ist seit rund 1990 eingebürgert und gilt als potenziell invasiv.[2] In Mitteleuropa wächst sie zerstreut in frischen Hecken, auf Kunstrasen, in städtischen Innenhöfen, Gärten und an Waldrändern.[2]
In Nordamerika ist die Scheinerdbeere in den meisten Bundesstaaten ebenfalls verwildert.[3]
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ Li Chaoluan, Hiroshi Ikeda, Hideaki Ohba: Duchesnea. In: Flora of China, Band 9, 2003, S. 338–339. (pdf)
- ↑ 2,0 2,1 M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
- ↑ Artsteckbrief des USDA Natural Resources Conservation Service, abgerufen 10. August 2008.