Septibranchia
Septibranchia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Septibranchia | ||||||||||||
Pelseneer, 1888 |
Die Septibranchia sind eine Ordnung der Muscheln (Bivalvia), die zur Überordnung Anomalodesmata innerhalb der Unterklasse Autolamellibranchiata gestellt wird. Die ältesten Vertreter dieser Gruppe sind aus der Oberen Kreide bekannt.
Charakteristika
Die Ordnung ist durch Gehäuse mit meist ungleichen Klappen charakterisiert, deren Hinterende oft verlängert ist. Die Schale ist aragonitisch mit perlmuttrig-prismatischen Mikrostrukturen. Das Schloss ist weitgehend reduziert. Das Ligament befindet sich intern und besitzt Stützen. Das kennzeichnende Merkmal dieser Gruppe sind die sog. „septibranchen“ Kiemen. Nach neueren Untersuchungen könnte dieser Kiementyp aber auch konvergent innerhalb der Anomalodesmata entstanden sein.
Lebensweise
Die Vertreter der Ordnung Septibranchia haben eine für Muscheln sehr ungewöhnliche Lebensweise entwickelt: Sie leben räuberisch von kleinen Krebschen. Die Tiere leben überwiegend eingegraben im weichen Sediment und strecken nur die großen Siphonen über die Sedimentoberfläche. Schwimmt nun ein kleines Krebschen in die Nähe dieser Siphonen, wird durch Sinnesorgane an der Oberfläche der Siphonen ein Reiz ausgelöst. Die Muschel „saugt“ plötzlich eine größere Menge an Wasser in die Mantelhöhle. Mit diesem Wasserstrom wird das Krebschen in die Mantelhöhle und zu den Kiemen geschwemmt, wo es sich verfängt. Dann wird es zum Mund geführt und verschlungen.
Systematik
Die Ordnung enthält folgende Überfamilien:
- Verticordioidea Stoliczka, 1870
- Poromyoidea Dall, 1886
- Cuspidarioidea Dall, 1886
Literatur
- Michael Amler, Rudolf Fischer & Nicole Rogalla: Muscheln. Haeckel-Bücherei, Band 5. Enke Verlag, Stuttgart 2000 ISBN 3-13-118391-8.
- Rüdiger Bieler & Paula M. Mikkelsen: Bivalvia - a look at the Branches. Zoological Journal of the Linnean Society, 148: 223-235, London 2006.