Silene undulata


Silene undulata

Afrikanische Traumwurzel (Silene undulata)

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Sileneae
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Silene undulata
Wissenschaftlicher Name
Silene undulata
Aiton
Habitus mit Laubblättern

Silene undulata (isiXhosa: undlela zimhlophe) auch Afrikanische Traumwurzel genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) gehört. Sie kommt im südlichen Afrika vor.

Beschreibung

Silene undulata wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu 60 cm. Viele Pflanzenteile sind mit klebrigen Drüsen überzogen. Die basalen Laubblätter sind spatelförmig-länglich, weisen eine Länge von bis zu 15 cm und eine Breite von 2,5 cm auf und verschmälern sich zu einem Stiel. Die am Stängel verteilen Laubblätter weisen eine Länge von bis zu 8 cm und eine Breite von 2 cm auf, sind aber meist kleiner und höchstens sehr kurz gestielt. Der Blattrand ist glatt bis manchmal gewellt. [1]

Der endständige, rispige, zymöse Blütenstand enthält nur wenige Blüten und Tragblätter, die den oberen Stängelblättern sehr ähnlich sind, aber progressive schmäler werden. Die Blütezeit reicht von Oktober bis April. Sie Blüten riechen sehr aromatisch nach Nelken, Jasmin und Bananen. Die Blütenstiele sind etwa 0,6 bis 2 cm lang. Die Blüten öffnen sich in der Nacht und rollen sich bei Tag meist nach innen ein. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Der zylindrische, aber bei Fruchtreife verbreitete Kelch ist zehnrippig, 2,5 bis 3,5 cm lang und etwa 0,5 cm breit mit 5 mm langen Kelchzähnen. Die fünf weißen oder rosa cremefarbenen Kronblätter sind und tief gelappt mit einem Nagel der etwa länger ist als der Kelch. Die gezähnten Kronschuppen sind etwa 1,5 mm lang. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden, wobei die Längeren etwa 3,5 cm und die Kürzeren etwa 1,7 cm lang sind. Der einfächerige Fruchtknoten ist länglich-eiförmig. Die drei Griffel sind etwa 1,5 cm lang. [1]

Die länglich-eiförmige Kapselfrucht weist eine Länge von 1,2 bis 1,8 cm und einen Durchmesser von etwa 0,8 cm auf. Sie öffnet sich von oben mit zurückgekrümmten Klappen auf etwa einer Länge von ein Drittel bis zur Hälfte und enthält viele Samen. Die fast schwarzen Samen sind etwa 1,2 × 1 mm groß und nierenförmig. [1]

Standort

Die Pflanze ist in Simbabwe und Südafrika heimisch. Sie kommt im offenen Wald- und Grasland vor, in der Regel in Gebieten mit höheren Niederschlägen. [1]

Systematik

Silene undulata wurde 1789 von William Aiton in Hort. Kew., 2, S. 96 erstbeschrieben. Das Typusexemplar ist eine aus einem Samen aus der Kap Provinz kultivierte Pflanze. Synonyme für Silene undulata Ait. sind: Melandrium undulatum (Ait.) Rohrb. und Silene capensis Otth. [1]

Traditionelle Verwendung

Schamanen und Heiler der Xhosa betrachten die Pflanze als medizinische Wurzel, die sie zu Heil- und Wahrsagezwecke benutzen. Für die Schamanen der Xhosa ist die Wurzel ein Mittel, durch prophetische Träume mit seinen Vorfahren in Verbindung zu treten, um eine Antwort auf Fragen oder Krankheitsursachen zu erhalten.[2][3][4][5] Die Xhosa-Namen für Silene undulata sind: ubulawu obumhlope, unozitholana, iinkomo yentaba und undlela zimhlophe.[6][7]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 H. Wild: Caryophyllaceae in der Flora Zambesiaca, Bd. 1, Teil 2, 1961: Silene undulata - Online
  2. ololiuqui.org: Ubulawu - Silene capensis
  3. J. F. Sobiecki: A review of plants used in divination in southern Africa and their psychoactive effects. (PDF, 197kB) in Southern African Humanities, Vol. 20, Pages 333–351, December 2008
  4. Jean-Francois Sobiecki: Psychoactive Spiritual Medicines and Healing Dynamics in the Initiation Process of Southern Bantu Diviners. In: Journal of Psychoactive Drugs. 44, 2012, S. 216–223, doi:10.1080/02791072.2012.703101.
  5. Hirst, Manton. 2000: Root, dream and myth. The use of the oneirogenic plant Silene capensis among the Xhosa of South Africa. Eleusis: Journal of Psychoactive Plants and Compounds 4: 119–50.
  6. Dold, A.P. & Cocks, M.L. 1999: Preliminary list of Xhosa plant names from the Eastern Cape, South Africa. (PDF, 448kB) Bothalia 29,2: 267-292
  7. Manton Hirst: Dreams and Medicines: The Perspective of Xhosa Diviners and Novices in the Eastern Cape, South Africa. In: Indo-Pacific Journal of Phenomenology, Volume 5, Edition 2 December 2005.

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