Stachelschirmlinge


Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der bei biologie-seite.de dargestellten Systematik.
Spitzschuppiger Stachelschirmling
Lepiota aspera

Früher wurde eine Gruppe von Pilzarten aus der Gattung der Schirmlinge (Lepiota) in die Gattung Stachelschirmlinge (Echinoderma) ausgegliedert. Heute werden sie wieder den Schirmlingen zugeordnet.[1]

Merkmale

Die Stachelschirmlinge bilden kleine bis mittelgroße, in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkörper. Der Hut ist mehr oder weniger breit glockenförmig. Die Hutoberfläche ist mit mehr oder weniger dauerhaften, flockigen oder dachziegel-, warzen- oder spitzkegelförmigen braunen Schüppchen bedeckt. Die Fruchtkörper zeigen meist rosa-, wein- bis dunkelbraune Farben. Der Stiel kann beringt oder ringlos sein. Die Lamellen stehen oft stark gedrängt und sind frei. Sowohl die Lamellen als auch das Sporenpulver sind weiß.

Gattungsabgrenzung

Von der ähnlichen und nahe verwandten Gattung der Schirmlinge unterscheidet sich die Gattung durch eine andere Struktur der Huthaut und 2-kernige Sporen.

Ökologie

Alle Arten der Gruppe sind erdbewohnende Saprobionten, die auf Wiesen, Ruderalplätzen, in Parks und Gärten und unter Gebüsch vorkommen.

Arten

Die Gattung enthielt ungefähr 10 Arten, die in Europa und Nordamerika vorkommen. Der Spitzschuppige Stachel-Schirmling kann auch in Südamerika, Japan und Südamerika gefunden werden. In Europa sind folgende Arten verbreitet:

  • Spitzschuppiger Stachelschirmling (Echnioderma asperum)
  • Purpurschuppiger Stachelschirmling (Echinoderma bettinae)
  • Boertmanns Stachelschirmling (Echinoderma boertmannii)
  • Kakaobrauner Stachelschirmling (Echinoderma calcicola)
  • Kleiner Stachelschirmling (Echinoderma carinii)
  • Igel-Stachelschirmling (Echinoderma echinaceum)
  • Langes Stachelschirmling (Echinoderma eriophorum) als Langes Stachelschirmling wird darüber hinaus von Gminder Echinoderma jacobi verstanden
  • Kegelschuppiger Stachelschirmling (Echinoderma hystrix)
  • Ringloser Stachelschirmling (Echinoderma perplexum)
  • Kleinster Stachelschirmling (Echinoderma pseudoasperulum)
  • Ziegelrötlicher Stachelschirmling (Echinoderma sinopicum)

Bedeutung

Die Gruppe der Stachel-Schirmlinge kommen als Speisepilze nicht in Frage: Einige Arten sind giftig, andere ungenießbar.

Quellen

Literatur

  • Andreas Gminder, Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: Ständerpilze: Blätterpilze II (Hell- und Dunkelblättler). In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-8001-3281-2.
  • Egon Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. Auflage. Elsevier - Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1478-4.
  • Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN 0932-920X (301 Seiten; Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).

Einzelnachweis

  1. Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J.A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10th edition Auflage. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8 (784 Seiten).

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